Legendäre Begegnung: Als Christof Babatz das erste Bundesliga-Tor des FSV Mainz 05 erzielte
Als sich Christof Babatz am 8. August 2004 im Spiel beim VfB Stuttgart den Fußball zurecht legte, verschwendete der Profi des FSV Mainz 05 nach eigener Aussage keinen Gedanken daran, dass er wenige Sekunden später Vereinsgeschichte schreiben würde: Er erzielte das erste Bundesliga-Tor der 05er.
Von Bardo Rudolf
Sportredakteur Mainz
Hauptdarsteller: Der Stuttgarter Cacau (links) und der 05er Christof Babatz trafen für ihre Teams. Archivfoto: rscp/Vignéron
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STUTTGART - Als sich Christof Babatz am 8. August 2004 im Spiel beim VfB Stuttgart den Fußball zurecht legte, verschwendete der Profi des FSV Mainz 05 nach eigener Aussage keinen Gedanken daran, dass er wenige Sekunden später Vereinsgeschichte schreiben würde. Die zwischen 7000 und 8000 mitgereisten Mainzer Fans waren da aber optimistischer. „Bum-bum-Babatz“, skandierten sie, wie immer, wenn der Freistoß-Spezialist zu einer Standardsituation antrat. Und der Mittelfeldspieler lieferte. Mit voller Wucht hämmerte er den Ball aus 28 Metern in der 48. Minute der Partie beim VfB Stuttgart ins Netz und wurde damit der erste Bundesliga-Torschütze der 05er. Dennoch verloren die Mainzer 2:4 (0:2). Es war die legendärste Begegnung beider Mannschaften, die sich am Samstag an gleicher Stelle wieder gegenüberstehen.
Damals waren die Mainzer voller Aufstiegseuphorie zum Auftaktspiel bei den Schwaben angereist. Doch die Stimmung des Bundesliga-Neulings erhielt schnelle Dämpfer. Nach einer halben Stunde führte der VfB bereits 2:0 durch zwei Treffer von Nationalspieler Cacau, der später auch das vierte Stuttgarter Tor erzielte.
Auf Babatz’ 1:2 antwortete der von Matthias Sammer trainierte VfB nur drei Minuten später durch Silvio Meißner, der eine Vorarbeit von Horst Heldt vollendete. Und auch der zweite Mainzer Treffer durch Tamas Bodog (75.) brachte dem Aufsteiger nur 180 Sekunden lang Hoffnung.
„Mainz 05, wie es kämpft und verliert“, titelte damals die AZ. Der Neuling zeigte vollen Einsatz, wurde aber von einem clevereren Gegner besiegt. Wodurch sich die in Fußball-Deutschland allgemein herrschende Meinung zu bestätigen schien, dass Mainz nur ein einjähriger Bundesliga-Aufenthalt vergönnt war.
Klopp prophezeit Besserung, und er behält Recht
Trainer Jürgen Klopp war da aber anderer Meinung: „Wir haben unsere eigenen Erwartungen nicht erfüllt, aber wir können es bestimmt besser. Das werden wir am kommenden Samstag schon zeigen.“ Und Klopp behielt recht. Mainz 05 schlug eine Woche später den Hamburger SV 2:1, beendete die Saison als Tabellen-Elfter und spielt mittlerweile seine zwölfte Bundesliga-Saison. In der Christof Babatz, der den 05ern als Leiter der Fußball-Schule noch heute verbunden ist, weiterhin immer wieder auf sein historisches Tor von Stuttgart angesprochen wird. „Ich muss zugeben, dass ich zunächst gar nicht daran gedacht habe. Im Nachhinein macht mich das schon stolz“, sagt er.