Kommentar zu den Rassismus-Vorwürfen: Aktiv handeln

Alkoholkonsum ist keine Ausrede: Rassismus darf in unserer Gesellschaft keinen Millimeter Platz haben. Weder im Büro, auf dem Spielplatz, noch im Stadion. Eines ist daher vollkommen klar: Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, müssen die mutmaßlichen Hetzer, die vor dem Testspiel des FSV Mainz 05 Spieler des Bundesligisten ob deren Hautfarbe beleidigt haben sollen, ausfindig gemacht und bestraft werden. Leider geschehen solche Vorfälle noch immer viel zu oft, gefühlt sogar immer häufiger. Ob man Chaoten auch noch eine Bühne bieten soll, haben wir in der Redaktion diskutiert. Die Antwort: Definitiv, gerade weil Beschimpfungen, egal welcher Art, gnadenlos verurteilt werden müssen. Und, weil es mehr Menschen wie Sandro Schwarz geben müsste. Der 05-Trainer hätte wegschauen können, schließlich galt sein Fokus schon dem Spiel seiner Mannschaft. Aber Schwarz handelte, bat um Vernunft. Was viele von uns nicht getan hätten. Auch die Veranstalter reagierten richtig, erhöhten die Ordnerzahl rund um die betrunkene Gruppe. Es schmerzt, dass ein paar Idioten im Zusammenhang mit einem Spiel genannt werden müssen, das für die Amateure ein Highlight war und mehr als 1200 Zuschauer begeistert hat. Die Vorwürfe dürfen das Event nicht überschatten. Die Wahrheit muss aber ans Licht gelangen. Alle Beteiligten sind hoffentlich klug genug, selbst dazu beizutragen.