Imageschaden - Kommentar von Dennis Rink zu Harald Strutz
Der 1. FSV Mainz 05 sorgt bundesweit für Schlagzeilen. Das könnte eigentlich eine gute Nachricht sein. Nur schaffen es die 05er nicht durch ihren sportlichen Erfolg in die öffentliche Wahrnehmung, sondern durch das Chaos in der Führung. Der FSV gibt aktuell ein erbärmliches Bild ab.
Von Dennis Rink
Stellvertretender Chefredakteur
Dennis Rink. Foto: Sascha Kopp
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MAINZ - Der 1. FSV Mainz 05 sorgt bundesweit für Schlagzeilen. Das könnte eigentlich eine gute Nachricht sein. Nur schaffen es die 05er nicht durch ihren sportlichen Erfolg in die öffentliche Wahrnehmung, sondern durch das Chaos in der Führung. Der FSV gibt aktuell ein erbärmliches Bild ab.
Präsident Harald Strutz ist im Verein völlig isoliert, betreibt den ganzen Tag nur Wahlkampf, um sich irgendwie seinen nächsten Vertrag zu sichern - und alle schauen zu. Wenn sich jetzt schon Sponsoren zurückziehen, wird es dramatisch. Der Vorstand arbeitet hinter seinem Rücken an der Ablösung, stellt sich aber beim Versuch der Medien Transparenz herzustellen, offiziell hinter Strutz. Dieses Klima des Misstrauens, der gegenseitigen Beschuldigungen lähmt den Verein. Entscheidungen trifft dieser Vorstand schon lange nicht mehr. Und auch Strutz ist in die wenigsten Vorgänge eingebunden. Ohne Rückhalt und inhaltlichen Kontakt zu Hauptamt und Ehrenamt stellt sich die Frage, auf welcher Basis er in den kommenden Jahren das prägende Gesicht bei Mainz 05 sein will. Was für ein Drama, dass der Präsident offenbar nicht die Zeichen der Zeit erkennt.
In der Verantwortung steht aber nicht nur Strutz. Christian Heidel hatte es als ehemaliger Alleinherrscher ebenso versäumt, dem 100-Millionen-Euro-Verein zeitgemäße Strukturen und eine professionelle Aufsicht zu verschaffen - und sich in dieser Frage gegen Strutz durchzusetzen. Nun sind diejenigen in der Pflicht, die sich immer lieber zurückgehalten haben. Der restliche Vorstand muss sich entscheiden, ob sie den Verein in eine zukunftsfähige Struktur überführen oder an Strutz festhalten wollen. Wie bitter, dass es zu diesem Showdown kommen muss.