Führungstreffer nach perfektem Konter: Mainz 05 besiegt FC Augsburg mit 2:0
Der FSV Mainz 05 besiegt den FC Augsburg verdient mit 2:0 (1:0). In der ersten Hälfte war es Öztunali, der den FSV mit einem Kopfballtreffer nach Vorlage Cordoba in Führung brachte. Jairo festigte die 05-Führung in der 62. Minute mit einem verwandelten Foulelfmeter.
Von Bardo Rudolf
Sportredakteur Mainz
Der Mainzer Levin Öztunali (3.v.l.) jubelt mit seinen Mannschaftskollegen über seinen Treffer zum 1:0. Foto: dpa
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MAINZ - Es herrschte zumindest ein wenig Unsicherheit in der Stadt, ob die Meenzer Fassenacht in diesem Jahr nicht doch von größeren Abstiegssorgen rund um den FSV Mainz 05 begleitete werden. Denn der Fußball-Bundesligist war wenige Wochen vor den tollen Tagen in den Dunstkreis der unteren Tabellenregion abgerutscht. Doch seit Freitagabend können sich die Anhänger der 05er auf eine in dieser Hinsicht sorgenfreie Fassenacht freuen. Mit einer überzeugenden Leistung besiegten die 05er den FC Augsburg in der heimischen Opel Arena 2:0 (1:0), fuhren damit die ersten drei Punkte nach zuvor vier sieglosen Partien ein und schoben sich zumindest bis zu den Samstagspartien auf den neunten Tabellenplatz. Levin Öztunali nach einem traumhaften Konter (31.) und Jairo nach einem von Marwin Hitz an Jhon Cordoba verschuldeten Foulelfmeter (62.) schossen die Tore der Gastgeber.
Für die begann erstmals Bojan Krkic, nachdem ihn Trainer Martin Schmidt in am vergangenen Samstag bei der 0:4-Niederlage in Hoffenheim noch von der Bank gebracht hatte. Stürmer Yoshinori Muto blieb dafür bis zur 69. Minute draußen. Weil er wegen Nackenproblemen unter der Woche kaum trainieren konnte, saß auch Kapitän Niko Bungert zunächst auf der Ersatzbank. André Ramalho rückte für ihn nach hinten in die Innenverteidigung, Jean-Philippe Gbamin dafür ins defensive Mittelfeld.
Und die beiden Defensivspieler hatten großen Anteil daran, dass die Augsburger lange Zeit ohne Torchancen blieben. Aber auch vor dem Gäste-Gehäuse tat sich zunächst nicht viel. Stürmer Jhon Cordoba setzte sich einmal gut durch (15.). Und nach einer Kombination über Daniel Brosinski und Bojan rettete FCA-Kapitän Paul Verhaegh gerade noch vor Cordoba (21.).
Perfekter Konter
Doch dann kam die Szene, die alleine schon das Eintrittsgeld wert war. Nachdem die Augsburger am Mainzer Strafraum den Ball verloren, fuhren die Gastgeber einen perfekten Konter. Sie ließen sich auch nicht davon beirren, dass Jairo, der den Angriff initiierte, mit einem Foul gebremst wurde. Gbamin trieb den Ball weiter nach vorne, flankte auf Cordoba, und der legte technisch stark mit dem Kopf weiter in den Lauf von Öztunali. FCA-Keeper Marvin Hitz war geschlagen (31.), und in der Opel Arena erklang zum ersten Mal an diesem Abend der Narrhallamarsch – wie immer, wenn die Mainzer getroffen haben (31.).
Bojan, der einige gute Szene aber auch noch Luft nach oben hatte, dribbelte sich wenige Minuten später in den Strafraum und kam nach einer Berührung durch den Augsburger Martin Hinteregger zu Fall. Schiedsrichter Manuel Gräfe verzichtete aber im Gegensatz zu Bojans Meinung auf einen Elfmeter-Pfiff (40.).
Dass sich Gäste-Trainer Manuel Baum in der Pause zu einem Doppelwechsel genötigt sah, verdeutlicht am besten, wie überzeugend die 05er in den ersten 45 Minuten defensiv aufgetreten waren. Halil Altintop und Georg Teigl sollten nun dafür sorgen, dass die Augsburger mehr Torgefahr als in den ersten 45 Minuten entwickelten, als 05-Torhüter Jonas Lössl einzig bei einem Schuss von Daniel Baier eingreifen musste (29.). Doch das gelang auch den Einwechselspielern nicht. Stattdessen tauchte nach einer knappen Stunde der für die Augsburger kaum zu stoppende Cordoba nach einem Einwurf frei vor Hitz auf, der das direkte Gegentor mit einem Foul verhinderte. Weil beide Spieler behandelt wurden, musste Jairo minutenlang mit der Ausführung des Strafstoßes warten. Trotzdem blieb der Spanier cool und schob den Ball lässig mitten ins Tor.
„Heja Mainz 05er“, feierten die Fans anschließend und sorgten trotz der Minuskulisse von 23.372 Besuchern und Eiseskälte in der Folge zumindest zeitweise für eine Stimmung, die sich vor denen in den närrischen Hallen bei den vielen am selben Abend in der Stadt ausgetragenen Fassenachtssitzungen nicht verstecken musste.
Die 05er hatten sich vorher selbst unter Druck gesetzt, gewinnen zu müssen. Und sie hatten geliefert. Die Sorgenwolken rund um den Bruchweg sind damit rechtzeitig zum Fassenachtsendspurt zunächst einmal verschwunden.