FSV Mainz 05: Jhon Cordoba soll nach Provokationen gelassener reagieren
Trainer Martin Schmidt hat Stürmer Jhon Cordoba zu einem Gespräch gebeten und ihm noch einmal klar gemacht, dass er Provokationen gegnerischer Spieler an sich „abprallen lassen muss“. Denn für die Mainzer ist Cordoba ein wichtiger Akteur. Auch im Heimspiel am Freitag gegen den FC Augsburg.
Von Bardo Rudolf
Sportredakteur Mainz
Weil er gegen Hoffenheim-Torhüter Oliver Baumann (vorne) einen Tick zu spät kam, sah Jhon Cordoba die Gelbe Karte. Foto: Hübner/Ulrich
( Foto: Hübner/Ulrich)
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MAINZ - Jhon Cordoba hat sich in den vergangenen Wochen beim FSV Mainz 05 in den Vordergrund gespielt. Allerdings auf eine Art und Weise, die dem Stürmer des Bundesligisten FSV Mainz 05 nicht gefallen kann.
Das Fußball-Jahr 2016 beendete er mit einer Roten Karte nach einer Tätlichkeit im Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Und bei seinem ersten Auftritt nach der abgesessenen Sperre musste Cordoba vergangenen Samstag in Hoffenheim vorzeitig vom Platz, weil er kurz vor einem erneuten Platzverweis stand.
"Auf sein Spiel konzentrieren"
Also sah 05-Trainer Martin Schmidt Redebedarf. Denn auf Cordobas Stürmer-Qualitäten verzichtet der Schweizer gerade angesichts der aktuellen Torflaute des Teams nur ungern. Der Schweizer lud den Kolumbianer in dieser Woche zu einem Gespräch. Und er geht davon aus, dass Cordoba den dabei besprochenen Inhalt verstanden hat. „Er weiß, dass die Provokationen an ihm abprallen müssen, dass er sich auf sein Spiel konzentrieren muss“, sagt Schmidt. Und das werde er am Freitag um 20.30 Uhr gegen den FC Augsburg „sicherlich auch mit reinbringen“.
Augsburg ohne Koo und Kohr
- Ja-Cheol Koo wird den Augsburgern im Spiel gegen seinen Ex-Klub Mainz 05 fehlen. Koo laboriert an einer Bänderverletzung im Sprunggelenk.
- Ebenfalls nicht dabei ist FCA-Profi Dominik Kohr. Er sitzt eine Gelbsperre ab. Kohr musste im Hinrundenspiel nach einem Foul von José Rodriguez mit einer offenen Wunde am Schienbein ausgewechselt werden.
- Der Augsburger Trainer Manuel Baum macht klar, dass er auf Sieg spielen lässt: „Wir gehen nicht mit der Einstellung in das Spiel, in Mainz nur einen Punkt mitnehmen zu wollen.“
Dabei findet Schmidt Gründe, warum sich Cordoba auf dem Feld zunehmend gereizt zeigte. „Es hat damit zu tun, dass er sieben Wochen nicht gespielt hat“, erklärt er. In der Vorbereitung sei Cordoba weniger eingesetzt worden, weil er in den ersten beiden Partien danach gesperrt war. Diese brachten die Teamkollegen ordentlich über die Bühne. Dazu meldete sich mit Yoshinori Muto ein starker Konkurrent im Sturm wieder fit. „Das alles bringt ihn in eine Situation, dass er denkt: Ich muss und ich will“, sagt Schmidt.
Provokationen der Gegenspieler
Und deshalb wirkte er gegen Hoffenheim übermotiviert, was die Gegenspieler mit kleinen Provokationen noch ausgenutzt hätten. „Wenn du ihn zwängst, zupfst, ihm ab und zu eine in die Rippe gibst, kommt irgendwann eine Gegenreaktion. Und die Schiris sehen immer nur diese Gegenreaktion“, erklärt Schmidt.
Einen zurückhaltenden Cordoba möchte der Coach indes auch nicht auf dem Platz sehen. Denn zu den Stärken des 23-Jährige zählen Zweikampfstärke, Durchsetzungsvermögen und der Instinkt, im richtigen Moment auch dahin zu gehen, wo es wehtun kann. Nur die Balance zwischen Aggressivität und Gelassenheit muss Cordoba noch finden. Aber daran arbeitet er.