Erste Niederlage für Beierlorzer - Mainz 05 unterliegt in Augsburg
Der FSV Mainz 05 verliert beim FC Augsburg mit 2:1. Nach glücklicher Mainzer Führung entschied ein strittiger Elfmeter letztlich das Spiel.
Von Tobias Goldbrunner
Stellv. Chefredakteur Inhalte
Augsburgs Philipp Max (links) und der Schütze zum zwischenzeitlichen 0:1, der Mainzer Levin Öztunali, im Zweikampf.
(Foto: dpa)
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AUGSBURG - Erste Niederlage für Mainz 05 unter dem neuen Trainer Achim Beierlorzer: Die rheinhessischen Bundesliga-Fußballer, die vor allem im ersten Durchgang erschreckend harmlos und nachlässig auftraten, verloren verdient mit 1:2 (1:1) beim FC Augsburg. Levin Öztunali (15.) hatte die 05er vor 26.950 Zuschauern überraschend in Führung gebracht, Marco Richter (41.) und der Ex-Mainzer Florian Niederlechner (65./Foulelfmeter) drehten die Begegnung für Augsburg. Die Gäste ließen diesmal jene Spielfreude, Intensität und Stabilität vermissen, die sie in den beiden Erfolgen unter Beierlorzer gegen 1899 Hoffenheim und Eintracht Frankfurt so ausgezeichnet hatten.
Beierlorzer sprach zwar von einer "verdienten Niederlage", weil "unsere erste Halbzeit eine Katastrophe war", ärgerte sich aber massiv über den Elfmeter, der erst aufgrund des Videoschiedsrichters gegeben wurde: "Das war kein Foul. Wenn sich der Schiedsrichter das anschaut, sieht er: Es war niemals Elfmeter. Leider tut er das nicht. So ist der Videoschiedsrichter inakzeptabel."
Beierlorzer nahm im Vergleich zum 2:1 gegen die Eintracht fünf Tage zuvor eine Veränderung vor: Der 19-jährige Leandro Barreiro durfte sein zweites Bundesliga-Spiel von Anfang an bestreiten, übernahm für das angeschlagene Geburtstagskind Danny Latza (Rückenprobleme). Die 05er bettelten von der ersten Sekunde an um Gegentreffer. Die Augsburger tauchten in den ersten sechs Minuten fünf Mal gefährlich vor dem FSV-Kasten auf, Hans Frederik Jensen traf unter anderem den Innenpfosten (2.).
FC Augsburg - Mainz 05
FC Augsburg: Koubek - Lichtsteiner (Uduokhai 69.), Gouweleeuw, Jedvaj, Max - Khedira (Moravek 27.), Baier, M. Richter, Vargas, F. Jensen (Cordova 81.) - Niederlechner
Die Mainzer fanden überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel, offenbarten große Lücken in der Defensive. In der 11. Minute hätten die Hausherren, die zu dritt vor 05-Torwart Robin Zentner auftauchten, in Front gehen müssen. Öztunali verlor das Spielgerät, Ruben Vargas passte in die Mitte, wo Richter aus sieben Metern am leeren Kasten vorbei zielte. Die Zuschauer trauten ihren Augen kaum. Die Gäste hätten früh 0:3 oder 0:4 zurückliegen können - und sich nicht beschweren dürfen. Beierlorzer schimpfte an der Seitenlinie, trieb immer wieder an, doch seinen Mannen fehlte jegliche Leichtigkeit und Dynamik.
Umso überraschender dann die 05-Führung: Öztunali schlenzte aus 23 Metern ins lange Ecke, der Ball segelte - nicht ganz unhaltbar für FCA-Keeper Tomas Koubak - in die Maschen. Die Rheinhessen agierten fortan stabiler in der Verteidigung, das Spiel dominierte aber weiter klar Augsburg. Richter vergab in der 32. Minute erneut eine Großchance.
Eingriff des VAR sorgte für den entscheidenden Elfmeter
Neun Minuten später machte er besser: Der Stürmer der deutschen U21-Nationalmannschaft setzte sich gegen Martin Aaron durch, musste die Hereingabe von Niederlechner einen Meter vor dem Gehäuse nur noch einschieben. Der mehr als verdiente Ausgleich.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit nahm Beierlorzer einen Doppelwechsel vor, brachte Daniel Brosinski und Taiwo Awoniyi für Barreiro und den leicht am Rücken angeschlagenen Karim Oniwiso, stellte zudem von der Dreierkette auf ein 4-4-2 um. Die Mainzer hielten nun besser mit, das Spiel plätscherte allerdings dahin. Dann die 63. Minute: Kunde Malong brachte Vargas zu Fall, Schiedsrichter Markus Schmidt gab zunächst Freistoß knapp außerhalb des Strafraums.
Doch der Video-Assistent griff ein, es gab Elfmeter für Augsburg, den Niederlechner eiskalt in den Winkel drosch. Eine umstrittene Entscheidung. Die Mainzer nahmen nun das Heft in die Hand, strahlten aber weiter zu wenig Torgefahr aus. Beierlorzer schickte in den finalen zehn Minuten mit Adam Szalai (für Linksverteidiger Aaron) einen dritten Angreifer ins Rennen. Es nutzte letztlich nichts mehr, Augsburg brachte den Vorsprung souverän über die Zeit.