Der neue Trainer des FSV Mainz 05 zum Neuanfang, zum Hoffenheim-Spiel und zu seinem Stil: "Es wird keinen kompletten Umbruch geben."
Von Peter Schneider
Sportredaktion Mainz
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MAINZ - Montag, 15 Uhr, Opel Arena. "Herzlich willkommen bei Mainz 05, Achim" Mit dieser Begrüßung leitete Rouven Schröder, Sportvorstand von Mainz 05, die Pressekonferenz zur Vorstellung von Achim Beierlorzer ein. Mit einem Lächeln und einem "Danke schön" antwortete der neue Trainer. Und sagte dann...
. . . zur Kontaktaufnahme von Mainz 05: Einen losen Kontakt haben wir am Mittwoch mal gehabt. Da hat Rouven nur angefragt, ob ich es mir überhaupt vorstellen kann. Am Sonntag zuvor, direkt nach meiner Freistellung, hatte ich in Köln schon wegen einer Auflösung meines Vertrags nachgefragt. Weil ich nicht im goldenen Käfig sitzen wollte, weiter bezahlt zu werden und nicht frei agieren zu können, was man jetzt macht. Als dann am Freitagfrüh die Auflösung klar war, ich wieder aus Köln zurückgefahren war, haben sich die Gespräche mit 05 intensiviert.
. . . zum Rückblick auf seine Zeit beim 1. FC Köln: Ich möchte keine Details über meine Arbeit in Köln hier ausbreiten. Ich möchte nur eines sagen: Dass wir sowohl menschlich als auch sportlich gut zusammengearbeitet haben. Dass der Verein sagt: Da sind keine gravierenden Fehler passiert. Aber wir haben am Schluss zu wenig Punkte gehabt. Auf der anderen Seite: Ich weiß, welche Stärken ich habe, ich weiß, was ich kann. Und da bin ich auch Mainz 05 sehr dankbar, dass es um die Trainerpersönlichkeit Achim Beierlorzer geht. Darum, was ich bisher gemacht habe, für was ich stehe. Und das, für was ich stehe, das passt sehr gut zu Mainz.
Das neue starke Duo bei Mainz 05: Sportvorstand Rouven Schröder (links) und Trainer Achim Beierlorzer. Foto: Harald Kaster
. . . zum Neuanfang in Mainz: Ich habe in Köln vier Monate gearbeitet, habe aber eigentlich für zwei Jahre unterschrieben. Von der Energie, die ich habe, von der Lust, eine Bundesliga-Mannschaft zu betreuen, hat sich energetisch bei mir gar nichts getan. Ich stehe voller Tatendrang da. Ich sehe es als Privileg, in der Bundesliga zu arbeiten. Und in Mainz, so wie sich der Verein in den letzten Jahren präsentiert hat, umso mehr. Es passt, zu meiner Art, unterwegs zu sein. Achim Beierlorzer passt zu Mainz 05.
. . . zu den ersten Tagen mit dem Team: Wir haben eine Trainingswoche, die am Sonntag darin gipfelt, dass wir gegen Hoffenheim gewinnen wollen. Natürlich habe ich mich aber schon in den vergangenen zwei Tagen damit beschäftigt. Die einzelnen Spieler jetzt kennenzulernen, das ist wichtig. Um einen Einblick zu gewinnen, mit welcher Elf wir gegen Hoffenheim den Sieg erringen können.
. . . wofür er steht: Ich bin nach Leipzig gekommen, weil ich damals in der Jugend schon einen Fußball habe spielen lassen, der dadurch geprägt ist, aktiv nach vorne zu verteidigen. Mit einer hohen Laufbereitschaft und Leidenschaft unterwegs zu sein. Das ist der Fußball, für den ich stehe. Und der Fußball, für den Mainz 05 jahrelang stand und immer noch steht.
. . . zu Trainerentlassungen und zu seinem Vorgänger Sandro Schwarz: Ich habe eine große Empathie für meine Kollegen. Als ich betroffen war, habe ich auch den ein oder anderen Anruf von Kollegen bekommen. Das tut dann auch gut. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit meiner Kollegen. Und natürlich ganz, ganz großen Respekt vor Sandros Arbeit. Ich werde auf jeden Fall den Kontakt zu ihm suchen.
. . . zur aktuellen Lage der 05er - Ruhe bewahren? Oder als Feuerwehrmann arbeiten? Eine gesunde Mischung aus beidem. Wichtig ist, eine breite Brust zu erzeugen, eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. Das bringt ein neuer Trainer in jedem Fall mit sich, weil alle Spieler sich nochmal zeigen wollen. Und sagen: Okay, ein kleiner Neuanfang. Das wollen wir mitnehmen. Auf der anderen Seite: Mainz 05 steht dafür, ein aktives Spiel zu zeigen. Ein Spiel, das Mut beinhaltet. Das möchte ich fortsetzen. Und meine Art der Kommunikation, meine Art der Vermittlung mit einfließen lassen. Es wird keinen kompletten Umbruch geben. Und das ist auch schön so.