„Abstieg ist nicht auf unserer Speicherplatte": AZ-Talk mit Mainz 05-Sportdirektor Rouven Schröder
Positive Gedanken, Zusammenhalt und ein Kader mit ausreichender Qualität – für Rouven Schröder sind das die drei Säulen, die Mainz 05 den Klassenerhalt bringen werden. Bei dem von AZ-Sportchef Dennis Rink moderierten AZ-Talk äußerte sich der 05-Sportdirektor zudem zu den Diskussionen um die Strukturreform.
Von Bardo Rudolf
Sportredakteur Mainz
Ist vom Klassenerhalt der 05er überzeugt: Mainz 05-Sportdirektor Rouven Schröder im Gespräch mit AZ-Sportchef Dennis Rink. Foto: Torsten Boor
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MAINZ - Positive Gedanken, Zusammenhalt und ein Kader mit ausreichender Qualität – für Rouven Schröder sind drei Säulen, die dem FSV Mainz 05 den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga bringen werden. Der Sportdirektor des Vereins zeigte sich im AZ-Talk 100-prozentig davon überzeugt, dass die Mannschaft die Saison mindestens auf dem rettenden 15. Platz abschließt. Bei dem von AZ-Sportchef Dennis Rink im Bistro der VRM auf dem Medienberg moderierten Podiumsgespräch äußerte sich der 41-Jährige zudem zu den Diskussionen um die Strukturreform.
Mit großer Vorfreude blickt Schröder dem vorentscheidenden Spiel am Samstag um 15.30 Uhr in der Opel Arena gegen Eintracht Frankfurt entgegen. „Ich freue mich einfach auf das Positive, die positiven Momente nach dem Sieg nach Frankfurt“, sagt er. Denn auf dieses Ergebnis arbeite die Mannschaft die ganze Woche lang hin: „Es gibt nichts Schöneres, als um 17.15 Uhr mit den Fans zusammen den Sieg zu feiern.“
Wobei Schröder das Wort „zusammen“ besonders betont. „Das Umfeld ist komplett aufgewacht. Die ganze Stadt lebt wieder diesen Verein. Das ist das, was wir in den letzten Wochen erlebt haben“, hat er festgestellt. Und darin sieht Schröder auch einen Schlüssel dafür, dass die Mannschaft die Negativserie von fünf Niederlagen am Stück beendet hat und weiterhin zu keinem Zeitpunkt auf einem der letzten drei Plätze stand. Schröder ist davon überzeugt, dass es dabei auch bleiben wird. „Ein Abstieg ist nicht auf unserer Speicherplatte. Wir wollen unbedingt in der Bundesliga bleiben“, macht Schröder klar.
Für den Klassenerhalt spricht in Schröders Augen die Tatsache, dass die Spieler in dieser Saison „schon einige Momente durchlebt haben, die nicht positiv waren“. Und sie daraus lernen. So haben die Profis schon mehrfach erlebt, dass es mit einem Quäntchen weniger Einsatz – auch wenn dies sicher unbewusst geschehen war – nicht zu einem Sieg reicht. Dies, davon ist Schröder überzeugt, wird den Spielern in der Endphase der Saison nicht noch einmal passieren.
Der Sportdirektor ist zudem davon überzeugt, dass die Mannschaft stark genug ist, um den Klassenerhalt zu schaffen. Zur Zusammenstellung des Teams steht er weiterhin: „Ich stehe 100 Prozent hinter den Entscheidungen. Ich bin davon überzeugt, dass es ein sehr konkurrenzfähiger Kader ist.“
Aus diesem Kader das Beste herauszuholen, ist die Aufgabe des Trainers. Dies ist Martin Schmidt, auch weil ihm Schröder nach fünf Niederlagen im Stück weiter das Vertrauen geschenkt hat und eine Jobgarantie bis Saisonende ausgestellt hat. Darüber hinaus möchte Schröder im Moment indes nicht blicken und keine Aussage zur nächsten Saison machen. „Martin Schmidt hat Vertrag für die nächste Saison. Es ist wichtig, diese Saison zu Ende zu bringen und dann zu analysieren.“ Und mit Blick auf Schmidt und U23-Trainer Sandro Schwarz sagt er: „Wir sind froh, dass wir gute Trainer im Verein haben.“ Dass Schwarz‘ Vertrag Ende Juni ausläuft, bestätigte Schröder indes nicht.
Froh ist der Sportdirektor, dass in die Diskussion um die Vereinsstruktur ein wenig Ruhe reingekommen ist. „Wir hatten viel negative Presse und das konnte uns nicht gefallen. Deshalb war es wichtig, dass wir da einen Schlussstrich gezogen haben“, erklärte Schröder, der die Entwicklung indes nicht komplett ungewöhnlich fand: „Wenn bei einem Vereine eine so starke Person wie Christian Heidel wegbricht, ist es normal, dass es neue Hierarchien gibt und dies nicht ohne Reibungen geht.“
"Ein Crashkurs“
Dass dies sich auf die sportliche Entwicklung der Mannschaft ausgewirkt hat, glaubt Schröder inzwischen nicht: „Die Spieler sind heute eine andere Generation. Die sind auf ihren Bereich Fußball fokussiert und können unheimlich schnell abschalten. Da möchte ich keinen Hauch daran lassen, dass wir wegen der Strukturdiskussion da stehen.“
Fast genau ein Jahr ist Schröder nun in Mainz und hat in dieser Zeit schon viel erlebt. „Das war ein Crashkurs“, bewertete der 41-jährige sein Premieren-Jahr bei den 05ern. Und dass dieses sportlich erfolgreich endet, davon ist er überzeugt.