Es läuft nicht rund bei den Lilien: Am Sonntag hat Darmstadt 98 mit einem 0:2 gegen Holstein Kiel die vierte Niederlage in Folge kassiert. Die Abstiegsgefahr wird größer.
DARMSTADT. Die Situation des SV Darmstadt wird immer prekärer. Die Lilien verloren in der Zweiten Fußball-Bundesliga gegen Holstein Kiel mit 0:2 und kassierten damit die vierte Niederlage in Serie. Und der Sieg der Norddeutschen war absolut verdient. Erst Mitte der zweiten Halbzeit, als es bereits 0:2 stand, entwickelten die Lilien Angriffsschwung – doch da war der Zug schon abgefahren. Derzeit läuft bei den Darmstädtern nichts zusammen, die Abstiegsgefahr wird immer größer.
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Enormer Druck nach drei Niederlagen der Lilien in Folge
Nach der zuletzt enttäuschenden Leistung gegen Heidenheim nahm Trainer Markus Anfang zwei Änderungen im Mittelfeld vor. Für Marvin Mehlem und Fabian Schnellhardt kamen Seungho Paik und Erich Berko in die Startelf. Der wieder genesene Torjäger Serdar Dursun stand im Aufgebot, saß aber zunächst auf der Bank.
Nach drei Niederlagen in Folge lastete enormer Druck auf den Lilien. Die erste dicke Chance der Darmstädter bot sich nach dem ersten Eckball Lukas Mai, dessen Kopfball in der 12. Minute jedoch übers Tor ging. Die bessere Spielanlage hatte jedoch Kiel. Die Norddeutschen wirbelten die Lilien-Abwehr ordentlich durcheinander, der finale Pass kam jedoch zunächst nicht an.
Wirklich sattelfest wirkte das Abwehrverhalten des SV 98 nicht, es ergaben sich einige turbulente Szenen im Darmstädter Strafraum. Janni Luca Serra (23./32.) fehlte im Abschluss die Entschlossenheit, in der 37. Minute verhinderte Torhüter Marcel Schuhen nach einem Kopfball von Jonas Meffert das 0:1. Kiel dominierte von Minute zu Minute mehr, der SV 98 kam kaum zu Entlastungsangriffen.
Mit 0:1 zur Pause war der SV 98 noch gut bedient
In der 40. Minute war es dann soweit. Joshua Mees ließ Fabian Holland schlecht aussehen, behielt den Überblick und bediente den freistehenden Fabian Reese, der überlegt zur verdienten Kieler Führung einschoss. Und es hätte noch dicker kommen können für die Südhessen. In der 43. Minute traf Reese nur den Innenpfosten, Serra zwei Minute später das Außennetz. Mit dem 0:1 zur Pause war der SV 98 noch gut bedient.
Und es wurde nicht besser. Kiel setzte nach dem Seitenwechsel nach, ließ Ball und Gegner laufen. In der 55. Minute zappelte der Ball zum zweiten Mal im Darmstädter Netz. Nach einem Eckball unterlief Immanuel Höhn ein Eigentor eine symptomatische Szene für das wilde Durcheinander in der Darmstädter Abwehr.
Anfang reagierte und wechselte Dursun und Schnellhardt in der 62. Minute für Paik und Eric Pfeiffer ein. Der SV 98 versuchte nun den Druck zu erhöhen, fand jedoch zunächst keine Mittel, Kiel in Gefahr zu bringen. Die erste Chance des zweiten Durchgangs bot sich Felix Platte in der 73. Minute, der Ball wurde jedoch von Kiel zur Ecke geklärt. Darmstadt setzte nach, doch es wurde einfach nicht zwingend genug.
Von Jens-Jörg Wannemacher