Rechtsverteidiger fällt aus: Lilien müssen Abwehr umbauen

aus SV Darmstadt 98

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Fehlt in Paderborn: Rechtsverteidiger Matthias Bader (rechts), hier im Duell mit dem Düsseldorfer Leonardo Koutris.                Foto: dpa

Der SV Darmstadt 98 muss am Samstag in Paderborn auf Matthias Bader verzichten. Für ihn spielt auf jeden Fall Frank Ronstadt – die Frage ist nur, auf welcher Position.

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DARMSTADT. Spiele zwischen den Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98 und dem SC Paderborn 07 arten manchmal in ein wildes Hin und Her aus. Und manchmal sind es Partien, die irgendwie auch ein bisschen vogelwild werden können. Weil beide Mannschaften ihr Heil in der Offensive suchen, weil beide Teams gerne mal die Zügel ablegen. Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht drückt das vor dem Spiel am Samstag in der Paderborner Benteler-Arena (Anstoß um 13.30 Uhr) so aus: „Es kann wilder, es kann offener werden. Aber das ist es ja auch, was die Zuschauer sehen wollen.“

Ein Trainer will das naturgemäß nicht immer, auch der 48-Jährige sicher nicht. Vor dem Spitzenspiel – immerhin empfängt der Vierte den Zweiten – warnt er pflichtgemäß vor dem Gegner, er erwartet ein ekliges Spiel. Ein solches erwartet auch Klaus Gjasula, und der muss es schließlich wissen – er hat von 2018 bis 2020 bei den Ostwestfalen gespielt. „Ja, ich erwarte ein solch ekliges Spiel auch von uns, definitiv“, sagt Lieberknecht. „Das sind zwei interessante Mannschaften mit Stärken vor allem in der Offensive.“

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SCP ganz oben dabei

Dass der SCP in dieser Saison ganz oben dabei ist, verwundert ihn nicht. Mit Trainer Steffen Baumgart hat es mal begonnen, sagt Lieberknecht, der der Mannschaft „aufbauenden Fußball mit einigen neuen Ideen“ attestiert. „Sie haben zu Saisonbeginn teilweise hoch gewonnen, das bringt Sicherheit und Selbstbewusstsein. Es war also durchaus absehbar, dass sie jetzt da oben stehen.“

Stürmer Sven Michel erzielte 13 Treffen

Gewarnt sind die Lilien vor allem vor Stürmer Sven Michel, der schon 13 Treffer erzielt hat. „Er verkörpert Fußball pur“, ist der Lilien-Trainer voll des Lobes für den gerade einmal 1,78 Meter großen Offensivspieler. „Er rackert immer für sein Team, scheut keinen Zweikampf und kämpft wirklich um jeden Ball.“ Er mag ihn, das hört man deutlich heraus. Er wollte ihn sogar mal zu sich holen, als er noch Trainer bei Eintracht Braunschweig war. Was nicht klappte damals, seinem Respekt aber nicht geschadet hat. „Er ist einfach eine Type, mit Einsatzwille und Schlitzohrigkeit.“

Verzichten müssen die Lilien am Samstag auf Matthias Bader, der sich beim jüngsten 1:3 gegen Fortuna Düsseldorf eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Es geht ihm zwar besser, er hat keine Kopfschmerzen mehr – aber von der medizinischen Abteilung gab es kein grünes Licht. Für ihn wird definitiv Frank Ronstadt spielen, „die Frage ist nur, auf welcher Position“, sagt Lieberknecht. Ins Training wieder eingestiegen ist Fabian Schnellhardt, für Samstag ist er aber noch keine Option.

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Nach Paderborn steht das letzte Spiel des Jahres bei Jahn Regensburg an (19. Dezember, 13.30 Uhr), dann ist Winterpause. Besser muss in diesen Spielen vor allem wieder das Defensivverhalten werden, sagt Lieberknecht. Und auch die Chancenverwertung stimmte gegen Düsseldorf nicht so wie zuletzt gewohnt. „Wir brauchen wieder mehr Vehemenz im Sechzehner“, fordert denn auch der Trainer. Dinge, an denen man arbeiten kann und muss.