Lilien-Kapitän kennt sich mit Abstiegskampf aus

aus SV Darmstadt 98

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Darmstadt-98-Abwehrmann Fabian Holland. Foto: Florian Ulrich
© Florian Ulrich

Fabian Holland weiß aber ganz genau, dass die Mannschaft dringend mit dem Punkten beginnen muss – am besten schon am Mittwoch im Heimspiel gegen den SV Sandhausen

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DARMSTADT. Das Wort Abstiegskampf mag Fabian Holland nicht. Doch der Kapitän des Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt weiß natürlich auch, dass sein Verein mittendrin steckt. Gelingt am Mittwochabend gegen den SV Sandhausen (Anstoß um 18.30 Uhr) kein Sieg, dann wird die Lage langsam, aber sicher dramatisch. „Wenn man nicht oben dabei ist und ein paar Spiele verliert, dann ist man zwangsläufig unten drin“, sagt der 30-Jährige, der gerade seinen Vertrag bis Sommer 2022 verlängert hat. „Wenn man so will, dann ist das Abstiegskampf.“

Drei Siegen am Stück folgte zuletzt eine Pleitenserie

Wie aber ist der SV 98 da nur hineingeraten? Holland ist wie alle anderen auch ein bisschen ratlos. Der SV 98 hat jetzt vier Spiele in Serie verloren, nachdem er vor der Winterpause dreimal in Folge gewonnen hatte. „Es sind die einfachen Dinge, die fehlen“, sagt der Kapitän. „Die tiefen Wege gehen, den einfachen Kontakt suchen, schnell weiterspielen“, zählt er auf. „Da müssen wir wieder hin.“ Außerdem müsse man bei Standards besser verteidigen und natürlich auch wieder mehr Chancen herausspielen. „Und wir müssen die individuellen Fehler abstellen – das ist alles kein Geheimnis.“

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Das ist es in der Tat nicht, vielmehr ist es recht offensichtlich, was alles schief läuft bei den Lilien. Hinzu kommt fehlende Konstanz. „Das ist schwer zu erklären“, tut sich Holland nicht leicht mit der Antwort auf die Frage, woran das liegen könnte. Und er fügt entwaffnend ehrlich hinzu: „Wir haben eine sehr schlechte Phase, aus der nur wir selbst uns herausholen können.“ Er selbst nimmt sich davon übrigens nicht aus. Beim Treffer zum 0:1 gegen Kiel am Sonntag (0:2) etwa war er ausgespielt worden, „das nehme ich klar auf meine Kappe“.

In der Vergangenheit gute Punkteausbeute in der Rückrunde

Die Mannschaft sei jedoch intakt, sagt Holland. „Es sitzen keine ängstlichen Spieler in der Kabine. Wir alle glauben an den Plan, den wir haben.“ Keiner gebe sich auf, jeder wisse, was er zu tun habe. „Eigentlich sind wir eine mutige Mannschaft“, sagt der Kapitän. Die aber halt auch mal ganz schwache Tage erwischt. Wie gegen Kiel. „Da hat gar nichts geklappt. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, und wenn wir es mal geschafft haben, haben wir sie verloren. Wir waren uns in der Halbzeit alle einig, dass das gar nichts war.“

Warum die Lilien seit der Saison 2015/16 stets eine punktemäßig schwache Hinrunde, danach aber immer eine starke Rückrunde spielen, weiß Holland nicht. Obwohl er immer dabei war, ist er doch mittlerweile in seiner siebten Saison am Böllenfalltor. „Das ist schon sehr kurios. Wir müssen alles dafür tun, dass es diesmal auch so wird.“ Die Vorgabe ist klar: Jetzt muss mit dem Punkten begonnen werden. Und zwar schon gegen Sandhausen. „Wir müssen definitiv jetzt damit anfangen.“

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Dass es schon am Mittwoch weitergeht, sei dabei eine gute Sache, findet Holland. „Wir wollen die Niederlagenserie beenden, unbedingt. Wir wollen einen Strich unter diese Serie setzen.“ Und dann fällt es schließlich doch noch, das Wort Abstiegskampf. „Wir wissen genau, wo wir drinstecken“, sagt der 30-Jährige, der generell aber lieber nach vorne statt nach hinten schaut. Und er fügt schnell hinzu: „In Panik zu geraten macht auch keinen Sinn.“ Womit er zweifelsohne Recht hat.