In einem lange Zeit sehr offenen Spiel sichert sich der 1. FC Kaiserslautern gegen Holstein Kiel mit 2:1 den fünften Sieg in Serie. Anlaufzeit brauchen die Pfälzer dabei nicht.
Kaiserslautern. Die Serie hält, die Party geht weiter. Der 1. FC Kaiserslautern sicherte sich am Samstag durch einen 2:1 (1:1)-Erfolg gegen Holstein Kiel den fünften Zweitliga-Sieg in Serie und bleibt mit nun 35 Punkten weiterhin in der Spitzengruppe. Nach starker Anfangsphase und der frühen Führung durch Daniel Hanslik (6.) hatten die Pfälzer dabei aber ordentlich Mühe mit den Gästen aus dem hohen Norden. Dem Ausgleich durch Finn Porath (30.) folgte eine umkämpfte und lange Zeit sehr ausgeglichene Partie, bis sich die Roten Teufel im zweiten Durchgang wieder Vorteile erspielen konnten und durch das zehnte Saisontor von Terrence Boyd (71.) letztlich den verdienten Sieg einfahren konnten.
Und die 39.020 Zuschauer mussten sich zu Beginn keineswegs mit einem Abtasten der beiden Mannschaften begnügen. Im Gegenteil: Die Roten Teufel legten sehr druckvoll los, drängen Kiel direkt in deren Hälfte zurück. Drei Eckbälle des FCK blieben ungefährlich, doch dann schlugen die Gastgeber aus dem Spiel heraus zu. Hendrick Zuck flankte butterweich in den Strafraum, wo Daniel Hanslik per Kopf zur Stelle war. Nach fünf Minuten stand es also 1:0 für Kaiserslautern, die sich damit für einen furiosen Auftakt belohnten.
Viel mehr kam von der Mannschaft, die in gleicher Formation wie beim 3:1-Erfolg in Hannover vor einer Woche auflief, dann aber nicht. Stattdessen arbeiteten sich die Gäste nach und nach in die Partie. Nach einer Viertelstunde dann die Doppelchance der Gäste, welche die FCK-Abwehr mit Mühe blocken konnte. Die Aktion wäre aber aufgrund eines Foulspiels ohnehin unterbrochen worden.
Für Kiel war es dennoch der Startschuss der eigenen Drangphase. Nun waren es die Pfälzer, die kaum noch aus der eigenen Hälfte kamen. Finn Porath scheiterte zunächst aus der Distanz (27.), dann spielte Kiel mit einem Steilpass Angreifer Kwasi Wriedt frei, der aus spitzem Winkel abschließen konnte, aber am Innenpfosten scheiterte. Den Abpraller verpassten die nachgerückten Kieler Angreifer dann nur knapp - Glück für den FCK (28.). Mit der nächsten Aktion war es dann aber doch passiert.
Nach der Pause zunehmend hitziger
Nach einem Einwurf der Gäste, bekamen die hochgewachsenen FCK-Verteidiger den Ball nicht weg, Porath durfte köpfen und der eigentlich nicht sehr gefährliche Ball rutsche Lauterns Torwart Andreas Luthe durch die Beine - 1:1 (30.). In der Entscheidung sicherlich unglücklich für die Pfälzer, aber eben dennoch nicht unverdient.
Die Partie war also wieder offen, wurde vor der Pause aber zunehmend hitziger. Immer wieder gab es Unterbrechungen und Diskussionen mit Schiedsrichter Martin Thomsen, der sichtlich Mühe hatte, eine klare Linie in seinen Entscheidungen zu finden. Die Halbzeitpause kühlte die Gemüter dann wieder etwas ab. FCK-Trainer Dirk Schuster reagierte zudem, brachte Neuzugang Nicolai Rapp für den verwarnten Julian Niehues ins Spiel. FCK-Kapitän Jean Zimmer hatte dann mit einem Fernschuss die erste Chance des zweiten Durchgangs (48.). Ein ähnlich wilder Ritt wie im ersten Durchgang folgte aber diesmal nicht. Vielmehr tasteten sich die Mannschaften nun tatsächlich ab und vermieden ein zu großes Risiko.
Quasi aus dem Nichts erspielten sich die Gastgeber dann die Riesenchance. Zimmer schickte mit einem sehenswerten Pass Aaron Opoku auf die Reise, der für Boyd querlegte - doch der Top-Torjäger der Pfälzer verzog wenige Meter vor dem Tor kläglich (58.).
Kaiserslautern wurde nach der Aktion zwar zielstrebiger, suchte immer wieder den Weg nach vorne, ließ aber zunächst keine weiteren Abschlüsse folgen. Kiel hatte es in der Phase aber ebenfalls schwer, Offensivaktionen zu kreieren. Geduld war also gefragt. Und der FCK hatte sie. Opoku und Hanslik leiteten sehenswert ein, Zuck war am Sechzehner auf Position und hatte das Auge für Boyd. Diesmal schob der Angreifer die Kugel ins Netz - 2:1 für Lautern (71.). Die Roten Teufel waren nun sichtlich darauf bedacht, die Partie nicht erneut aus der Hand zu geben. Und es wurde wieder hitzig. Nach einer unschönen Aktion an der Seitenlinie sah Boris Tomiak zurecht die Gelbe Karte - es war seine fünfte.
Der Defensivmann wird kommenden Sonntag in St. Pauli also erstmals in dieser Saison fehlen. Spielerisch versuchten sich nun die Gäste wieder Vorteile zu erarbeiten, doch der FCK stand defensiv gut, ließ kaum etwas zu. Auf der Gegenseite hätte stattdessen der eingewechselte Lex-Tyger Lobinger noch auf 3:1 erhöhen können, bekam in seinen Abschluss aber zu wenig Druck (90.). So gab es für Kiel in der Nachspielzeit und in Person von Kwasi Wriedt doch noch die eine Gelegenheit. Beim Kopfball des Angreifers war Luthe aber da - sicherte den 2:1-Erfolg ab. Mit dem fünften Sieg in Serie im Rücken geht es für die Pfälzer nun zweimal in die Fremde. Auswärts ungeschlagen reist man aber ohnehin mit viel Selbstvertrauen nach St. Pauli und Paderborn.