Der FC Gießen II ist in der Fußball-Verbandsliga erneut chancenlos, während der SC Waldgirmes II diesmal schwungvoll agiert.
. Gießen (bir/rma). Der FC Gießen II steht in der Fußball-Verbandsliga Mitte vor einer ganz schweren Saison. Das ist zwar keine neue Erkenntnis, wurde aber gestern bei der 0:4 (0:3)-Niederlage gegen die SG Walluf erneut deutlich. Und das gegen den Aufsteiger aus dem Rheingau, der zum Auftakt eine 2:7-Packung gegen den FC Cleeberg einstecken musste. Daran konnten auch die Abstellungen aus dem Regionalliga-Kader nichts ändern, die nicht die erhoffte qualitative Verstärkung waren.
FC Gießen II - SG Walluf 0:4 (0:3): "Das war eine katastrophale erste Halbzeit von uns, vor allem in punkto Zweikampfverhalten. Auch in der zweiten Hälfte hat Walluf von unseren Fehlern gelebt und hat sie gnadenlos ausgenutzt", musste FC-Coach Roger Reitschmidt mitansehen, wie bereits 23 Sekunden nach Anpfiff das Unheil seinen Lauf nahm in Person von Nils Balder, der eine Flanke von Jonas Dalbert per Kopf zum 1:0 nutzte. Auch in der Folge blieben die Gäste dominant und erhöhten durch Julius Buff (18.), der aus ca. 20 Metern flach ins Eck traf, auf 2:0. Die Gastgeber brachten es auf dem unebenen Rasenplatz bis zur 30. Minute nur zu Kontern. Dabei musste Niklas Berger nach einem Eckball von Shamil Mazitov auf der Torlinie klären, und der anschließende Schuss von Marco Koch landete am Außenpfosten des SG-Tores. Nachdem auch Balder das Gießener Torgebälk getroffen hatte, machte es Johannes Buff besser und erzielte aus kurzer Distanz das 3:0 (36.). Die Regionalliga-Reserve bemühte sich zwar, brachte den Gegner aber immer wieder durch leichte Ballverluste ins Spiel.
Nach dem Wechsel unterlief Christian Hesse mit seiner Gelb-Roten Karte (50.) wegen wiederholten Foulspiels die Bemühungen seiner Kollegen, die besser ins Spiel gekommen waren, um Resultatsverbesserung. Doch Sebastian Butz (57./60.) scheiterte zweimal am SG-Keeper und an seiner Schussungenauigkeit. In der 82. Minute erhöhten die Gäste durch Reinhold Reichert, der nach einem Steilpass aus dem Mittelfeld allein vor dem machtlosen FC-Torwart Nico Mohr auftauchte, auf 4:0 und besiegelte die zweite Saisonniederlage der Gießener endgültig.
FC Gießen II: Mohr - Lau, Hesse, Dursun, Tsakirakis (80. Kone), Koch, Mazitov, Ögretmen, Takehara (88. El Mehdi), Butz, Sahin (46. Afrooghi).
SG Walluf: Hohoff - Johannes Butt, Esser, Berger, Schön, Weber (70. Frantz), Balder, Dalbert, Julius Butt, REichert (85. Prade), Winhauer.
Tore: 0:1 (1.) Balder, 0:2 (18.) Julius Buff, 0:3 (36.) Johannes Buff, 0:4 (82.) Reichert - Schiedsrichter: Köpsel (Flieden) - Gelb-Rote Karte: Hesse (Gießen, 50.) wegen wiederholten Foulspiels - Zuschauer: 80.
SC Waldgirmes II - SV Niedernhausen 3:1 (1:1): Die Youngster aus der Lahnaue starteten schwungvoll und besaßen durch Dennis Hinz bereits nach drei Minuten die erste Großchance. Hinz fand in dem toll reagierenden SV-Schlussmann Tim Burghold seinen Meister. Als sich drei Niedernhausener, darunter auch Burghold, gegenseitig behinderten, durfte Kapitän Felix Hörr ungehindert zum 1:0 für Waldgirmes II einschieben (20.). Mit dem Rückstand waren plötzlich die Gäste im Spiel. Sie wurden nach einer halben Stunde für ihr nun größeres Engagement belohnt. Eine feine Einzelleistung krönte Spielertrainer Maurice Burkhardt aus spitzem Winkel mit dem 1:1-Ausgleich. Der Bruch im Spiel der Waldgirmeser hielt mit Wiederbeginn noch für eine halbe Stunde an. "Hier hatten wir das Glück, was uns letzte Woche in Waldbrunn nicht zur Seite stand", wusste SC-Trainer Thorsten Schäfer. Gemeint war unter anderem der Hochkaräter für Niedernhausen, den Manuel Ulm ausließ (54.). Wenn auch zwischenzeitlich beim SC nicht mehr viel nach vorne ging, war doch auf die eigene Deckung Verlass. In der Schlussphase steigerte sich der SC Waldgirmes II auch nach vorne wieder. Javier Recio-Perez zwang Tim Burghold zu einer Glanztat (78.). Und sechs Minuten vor dem Abpfiff setzte Felix Hörr brillant Hanns Köhler in Szene, der die Gastgeber mit 2:1 in Front schoss. Eine Minute vor dem Abpfiff hatte dann "Joker" Justin Schweitzer seinen Auftritt. Beim Abschluss zum 3:1-Endstand blieb der 19-jährige eiskalt. "Das tut so richtig gut. Auf dieser Defensivleistung können wir aufbauen, auch wenn wir alle sachlich und am Boden bleiben sollten", bilanzierte Thorsten Schäfer.
Waldgirmes II: Grutza - Purdak, Höhn, Gebauer - Cinemre, Azizi (73. Recio-Perez) - Köhler, Enobore (57. Cost), Hörr - Alberg (62. Schweitzer), Hinz.
Tore: 1:0 Hörr (20.), 1:1 Burkhardt (35.), 2:1 Köhler (85.), 3:1 Schweitzer (89.). - Schiedsrichter: Paul-Ioan Barbu (Frankfurt). - Zuschauer: 120.