Zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht: FCK dreht Spiel in Fürth

aus 1. FCK

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Die Kaiserslauterner bejubeln Torschützen Mike Wunderlich (Mitte) nach seinem Treffer zum 2:1.  Foto: Daniel Löb/dpa

Zur Pause muss der 1. FC Kaiserslautern eigentlich deutlich zurückliegen, hat aber Glück - und zeigt nach Wiederbeginn ein völlig anderes Gesicht.

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FÜRTH. Manchmal lässt sich der Fußball nur schwer erklären. Etwa dann, wenn eine Mannschaft fast 45 Minuten lang brutal unterlegen ist, verdient zurückliegt - dann aber plötzlich ein ganz anderes Gesicht zeigt. So wie der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag in Fürth. Zur Pause noch klar völlig verdient in Rückstand, der dank eines starken Torhüters nur bei 0:1 stand. Und nach Wiederbeginn plötzlich richtig gut im Spiel und brutal effizient. 3:1 siegte der FCK nach 90 Minuten, am Ende dennoch glücklich. Philipp Hercher (47.), Mike Wunderlich (54.) und Kenny Prince Redondo (80.) trugen sich für die Pfälzer in die Torschützenliste ein.

Trainer Dirk Schuster traf wohl die richtige Entscheidung

Trainer Dirk Schuster hatte unter der Woche offen gelassen, wie er den gesperrten Hendrick Zuck ersetzen würde. Er traf wohl die richtige Entscheidung, brachte Philipp Hercher, der sich durch seinen Treffer auch auszeichnen konnte. Für den offensiveren Spieler rückte Jean Zimmer auf die rechte Position der Viererkette, Erik Durm übernahm Zucks Posten auf der linken Seite. Auch Kenny Prince Redondo durfte starten, verdrängte Daniel Hanslik zunächst auf die Bank.

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Die erste Halbzeit gehörte aber größtenteils den Fürthern, die richtig gut ins Spiel kamen, während die Roten Teufel zu viele Fehler machten, gedanklich und auch physisch viel zu langsam waren. Die Quittung war eine ganze Reihe von Großchancen, von denen die Gastgeber allerdings nur eine einzige nutzen konnten. Während Simon Asta nach drei Minuten noch am Außennetz scheiterte, war es dann nach 13 Minuten Tobias Raschl, der das Kleeblatt in Führung brachte. Zuvor war der auffällige Armindo Sieb zu unbedrängt und konnte den Torschütze gut in Szene setzen. Sieb war es dann auch, der Luthe zur ersten Glanztat zwang (20.). Wenig später lud der nächste Fehlpass der Roten Teufel dann Dickson Abiama ein, der aber verfrüht abschloss und ebenfalls an Luthe scheiterte (26.). Der FCK wackelte nun gewaltig, hatte großes Glück, nicht höher in Rückstand zu geraten. Branimir Hrgota schoß aus kurzer Distanz drüber (32.), Asta traf nach einer Ecke aus der Distanz nur den Pfosten (33.). Dann war es wieder Hrgota, der nach Ballverlust der Pfälzer Luthe zu einer Parade zwang (39.). Sieb vergab dann kurz vor der Pause die vorerst letzte Gelegenheit (43.) - und beim FCK sehnte man sich wohl schon der Halbzeit entgegen. Doch stattdessen meldeten die Gäste selbst erstmals Gefahr bei den Fürthern an. Fast aus dem Nichts hatte Terrence Boyd eine Chance, den Nachschuss von Redondo rettete Fürhts Asta auf der Linie (44.), wenig später feuerte Marlon Ritter einen Freistoß an den Pfosten (45.).

Kaiserslautern war auf einmal am Drücker

Der Eindruck vom Ende der ersten Halbzeit setzte sich nach Wiederbeginn tatsächlich fort. Kaiserslautern war auf einmal am Drücker. Und mit der ersten Szene durften die mitgereisten FCK-Fans bereits den Ausgleich bejubeln. Nach Vorlage von Wunderlich und mit etwas Glück kam Hercher an den Ball - 1:1 (47.). Insgesamt war das Remis zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich verdient, aber der FCK blieb am Drücker. Redondo ließ postwendend die nächste Chance aus (48.). Und wenig später war er es dann auch, der den Führungstreffer vorbereitete. Redondo setzte sich auf links gut durch, in der Mitte verpasste Boyd zunächst - aber Mike Wunderlich hatte aufgepasst und schob zum 2:1 ein (54.). Fürth musste sich nur kurz schütteln und machte dann wieder mehr Druck. Nun wirkte der FCK aber wacher, verteidigte wieder kompromissloser, blockte die Versuche der Gastgeber mit allen Mitteln ab. In der 72. Minute wurde das besonders sichtbar, als die Fürhter gleich viermal versuchten, zum Abschluss zu kommen, sich dabei einmal selbst im Weg standen, aber eben gleich dreifach von FCK-Verteidigern geblockt wurden.

Mit einem Tor Vorsprung versprach die Schlussphase aber dennoch weiterhin eine Menge Spannung. Und Fürth war durchaus bemüht, wieder den Druck der ersten Halbzeit aufbieten zu können. Mit frischen Offensivspielern liefen die Gastgeber auch immer wieder an, aber die Lücken in der FCK-Abwehr waren eben nicht mehr so groß. Stattdessen bot nun Fürth Fehler an. Torwart Andreas Linde spielte einen Pass zu Max Christiansen, der in seinem Rücken aber den ansprintenten Redondo nicht sah - Redondo nahm den Ball mit, schloss ab - 3:1 (80.). Auf der Fürther Bank regierte nun das Kopfschütteln, während die Roten Teufel dem dritten Saisonsieg im fünften Spiel entgegen eilten. Ein Erfolg, den nach 40 Minuten wohl noch absolut keiner hat kommen sehen.

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Von Tommy Rhein