Nach Platzverweis spielt Kaiserslautern gegen Paderborn eine Halbzeit lang zu zehnt, verteidigt lange stark, muss kurz vor Schluss aber doch die erste Pleite der Saison schlucken.
KAISERSLAUTERN. Lange hielt der FCK mit. Selbst in Unterzahl hielt der 1. FC Kaiserslautern die beste Offensive der Liga vom eigenen Tor fern. Am Ende reichte es dennoch nicht. Gegen den SC Paderborn unterlagen die Roten Teufel am Freitagabend 0:1 (0:0), kassierten die erste Saisonniederlage. Nach dem Platzverweis gegen Hendrick Zuck (49.) hatte es der FCK gegen drückende Gäste schwer, Felix Platte besorgte in der 82. Minute schließlich den späten Siegtreffer für Paderborn.
Trainer Dirk Schuster vertraute zum vierten Mal in Folge auf die gleiche Startelf - trotz aller Kritik, die der Trainer nach dem jüngsten 2:1-Erfolg gegen St. Pauli geäußert hatte. Die eingespielte FCK-Elf hatte zunächst auch alle Hände voll zu tun, die variabel agierenden Paderborner unter Kontrolle zu halten. Im ersten Durchgang gelang das aber prächtig. Die beste Offensive der Liga kam lediglich zu zwei echten Torchancen. Die beste Gelegenheit hatten Ron Schallenberg, dessen scharfe Hereingabe von der Seite von FCK-Torwart Andreas Luthe pariert wurde und Felix Platte, der den Abpraller per Flugkopfball über das Tor setzte (31.). Kurz vor der Halbzeit setzte Platte dann noch einen Freistoß aus etwa 25 Metern über das Gehäuse. Mehr kam von den Gästen zunächst nicht.
Notbremse von Zuck
Die besseren Chancen hatte dafür der Außenseiter aus der Pfalz. Boris Tomiak scheiterte mit einem Kopfball am Querbalken (11.) und Angreifer Terrence Boyd stürmte nach einem technischen Fehler der Paderborner Hintermannschaft alleine auf das Tor zu, schloss aber zu früh und überhastet ab. Letztlich parierte SCP-Torwart Jannik Huth problemlos (43.).
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Die Roten Teufel konnten zur Pause also sehr zufrieden mit der eigenen Leistung sein. Nach Wiederbeginn folgte aber der schnelle Rückschlag. Paderborns Sirlord Conteh setzte sich gegen Lauterns Hendrick Zuck durch, hatte das Tor vor sich - Zuck zog die Notbremse. Zunächst entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter und die Gelbe Karte, nach Eingriff des Videoschiedsrichters revidierte er auf Freistoß und damit auch auf die Rote Karte für Zuck (49.). Der FCK musste also eine fast komplette Halbzeit in Unterzahl ran. Den anschließenden Freistoß klärten die Roten Teufel, verschafften sich danach zunächst etwas Luft. Mehr noch - sie versuchten weiterhin, selbst Akzente zu setzen und hielten sich die Gäste so auch weiterhin weitestgehend vom eigenen Tor fern. Ein Rezept, auf das Paderborn lange Zeit keine Antwort hatte. Die Gäste ließen den Ball weitestgehend in der Hälfte des FCK zirkulieren, fanden aber keine Lücken.
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So ging die Partie letztlich völlig offen in die Schlussphase - und Paderborn fand schließlich doch die Lücke. Der eingewechselte Richmond Tachie setzte sich auf der rechten Seite durch, fand in der Mitte den völlig frei stehenden Julian Justvan. Luthe parierte dessen Schuss zwar noch, aber Platte sicherte sich den Abstauber zur späten Führung der Gäste (82.). Ein Treffer, auf den der FCK nach kraftraubenden Minuten in Unterzahl keine Antwort mehr fand - auch wenn der eingewechselte Lex-Tyger Lobinger noch eine gute Gelegenheit hatte (90.). So müssen die Roten Teufel die erste Niederlage nach dem Aufstieg in die Zweite Liga schlucken, dürften sich nach einer insgesamt ordentlichen Leistung davon aber nicht aus der Bahn werfen lassen. Zumal die 33.098 Zuschauer auf dem Betzenberg ihre Mannschaft auch nach dem Rückstand noch lautstark feierten.
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Von Tommy Rhein