Nackenschlag in der Nachspielzeit: FCK verliert in Rostock

aus 1. FCK

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Die FCK-Abwehr um Kevin Kraus (links) und Jean Zimmer wirkt gegen Rostock wieder deutlich stabiler als zuletzt.  Foto: imago
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Es ist zum Haareraufen: Der 1. FC Kaiserslautern hält beim Spitzenteam lange mit und führt zwischenzeitlich sogar – aber steht am Ende doch mit leeren Händen da.

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ROSTOCK. Die Drittliga-Saison bleibt für den 1. FC Kaiserslautern eine Spielzeit zum Haareraufen. Auch nach dem 27. Spieltag stecken die Pfälzer tief im Abstiegskampf, erlitten bei Hansa Rostock den nächsten Nackenschlag. Trotz 1:0-Führung und einem phasenweise richtig guten Auftritt beim Tabellendritten unterlagen die Roten Teufel am Ende noch 1:2. Kevin Kraus köpfte den FCK in Front (24.), kurz nach dem Seitenwechsel besorgte Nik Omladic den Ausgleich. Damian Roßbach nahm dem FCK dann in der Nachspielzeit auch noch den einen Punkt. Von den Spielanteilen und auch von den Chancen waren die Gäste über weite Stecken überlegen, ließen aber die Kaltschnäuzigkeit vermissen. Die Luft wird im Abstiegskampf nun noch dünner für die Pfälzer.

Auf drei Positionen wechselte FCK-Trainer Marco Antwerpen im Vergleich zum schwachen 2:2 gegen Meppen aus der Vorwoche durch. Philipp Hercher, Elias Huth und Kevin Kraus starteten für Marius Kleinsorge, Daniel Hanslik (beide Bank) und Tim Rieder (verletzt). Außerdem agierte der FCK – wie bereits beim guten Auftritt in Ingolstadt – wieder in einem 4-4-2-System mit Raute im Mittelfeld. Entscheiden war zunächst jedoch eher, dass die Pfälzer auch mit einer anderen Einstellung ins Spiel gingen. Alle waren hochkonzentriert und die Roten Teufel in der ersten Halbzeit somit die deutlich bessere Mannschaft. Ersten Annäherungen durch Hercher (13.) und Hendrick Zuck (15.) fehlte aber doch noch die Genauigkeit. Der Tabellendritte aus Rostock brauchte bis zur 23. Minute, ehe Damian Roßbach den FCK-Keeper mit einem Kopfball prüfte (23.).

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Kraus köpft ins lange Ecke, Huth an den Pfosten

Die Antwort des FCK hatte es dann jedoch in sich. Nach einem Freistoß von Zuck war Kraus mit dem Kopf zur Stelle, lenkte den Ball unhaltbar ins lange Ecke – 1:0 für die Roten Teufel (24.). Spätestens mit dem Treffer im Rücken waren die Pfälzer nun tonangebend. Nach gutem Zusammenspiel mit Kenny Prince Redondo und Huth hatte Marlon Ritter die nächste gute Chance, wurde jedoch geblockt (32.). Hansa kam nur durch Philip Türpitz zu einer guten Freistoßgelegenheit, die Spahic aber erneut stark parierte (37.). Vor dem Seitenwechsel musste sich der FCK dann ankreiden lassen, nicht nachgelegt zu haben. Nach einer Redondo-Ecke köpfte Huth an den Pfosten (40.), Hikmet Ciftci (41.) und Redondo (42.) ließen weitere Chancen liegen.

Nach der Pause waren es dann jedoch die Gastgeber, die gleich hellwach waren. Eingeleitet vom zur Pause eingewechselten Simon Rhein, hebelte Bentley Baxter Bahn die FCK-Abwehr aus und Nik Omladic traf zum schnellen Ausgleich (47.). Bitter für die Pfälzer, die erstmals defensiv nicht auf der Höhe waren. Die Roten Teufel ließen die Köpfe aber nicht hängen, versuchten weiter nach vorne zu spielen. Gegen nun konzentrierter agierende Rostocker war es nun aber deutlich schwerer, vor das Tor der Hausherren zu kommen. Ab der 71. Minute ging der Puls bei allen Beteiligten dann schnell wieder nach oben. Zunächst auf Seite der Pfälzer, nachdem Pascal Breier auf der rechten Angriffsseite zum Abschluss kam und Spahic den Ball zunächst nicht festhalten konnte – der eingewechselte Adam Hlousek rettete. Im Gegenzug tänzelte Ritter dann stark seinen Gegenspieler aus und bediente Redondo, der sich im Abschluss aber verzettelte (72.).

Antwerpen sieht die Rote Karte, Roßbach dreht die Partie

Der Startschuss für eine spannende Schlussphase, wo nun wieder der FCK am Drücker war. Nach guter Flanke von Hlousek ließ zunächst der eingewechselte Anas Bakhat die Führung liegen (80.), eine Minute später hatte der ebenfalls von der Bank gekommene Anil Gözütok die Chance (81.). Von der Menge und Qualität der Chancen wäre für die Roten Teufel in jedem Fall die Führung verdient gewesen, stattdessen blieben die Schlussminuten offen. Nachsetzen konnte aber zunächst keine der beiden Mannschaften mehr, der FCK verpasste also den möglichen Befreiungsschlag. In der Nachspielzeit ärgerten sich die Pfälzer dann gleich doppelt. Zunächst kam Gözütok im Strafraum der Gastgeber zu Fall, aber Schiedsrichter Gräfe entschied auf Weiterspielen.

Trainer Antwerpen schimpfte derart, dass der Referee ihn mit Rot bestrafte. Im Gegenzug schlug Rostock dann eiskalt zu. Nach einem Freistoß köpfte Roßbach zum Last-Minute-Treffer (90.+6). Glück für die Kogge, Bitter für den FCK. Am Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen den FSV Zwickau hat man dann die nächste Gelegenheit, die Wende einzuleiten.

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Zur Einzelkritik der Spieler des 1.FC Kaiserslautern geht es hier.

Von Tommy Rhein