Der TSV Gau-Odernheim liefert dem großen 1. FC Kaiserslautern lange einen guten Kampf im Fußball-Verbandspokal. Von einem Drei-Klassen-Unterschied konnte keine Rede sein.
WORMS/ GAU-ODERNHEIM. Es bleiben 90 Minuten für die Ewigkeit beim TSV Gau-Odernheim. Das historische Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Kaiserslautern im Viertelfinale des Verbandspokals nutzte der Verein für reichlich Eigenwerbung. Die 0:4-Niederlage des Fußball-Verbandsligisten gegen den Favoriten aus der Dritten Liga überraschte dabei wenig – und wurde schnell zur Nebensache. Denn was der kleine TSV während und rund um das Spiel erlebte, wird dem Verein noch lange im Gedächtnis bleiben.
Auf dem Rasen traf Gau-Odernheim auf einen FCK, der zumindest annähernd in Bestbesetzung auflief, sich über weite Strecken aber sichtlich schwertat. Von einem Drei-Klassen-Unterschied konnte keine Rede sein. Das betonte auch FCK-Trainer Michael Frontzeck:_„Wir haben ein schweres Spiel erwartet, Gau-Odernheim hat stark verteidigt. Kompliment dafür.“
Dabei eröffneten die Roten Teufel im Stile eines Favoriten. Nach einer Ecke köpfte Julius Biada den FCK bereits nach vier Minuten in Front. Wer nun ein Schützenfest erwartete, wurde schnell eines Besseren belehrt. Aufopferungsvoll kämpfende Gastgeber machten es dem FCK schwer, spielerische Lösungen zu finden. Und kamen selbst zu Chancen: Bestes Beispiel war der Freistoß aus zentraler Position und 16 Metern Entfernung, der Eric Wischang jedoch völlig missglückte (7.). Jonas Krautschneider scheiterte kurz darauf mit einem schwachen Schuss an Torwart Lennart Grill (11.).
„Mit ein wenig mehr Ruhe und Erfahrung in der Offensive, wäre ein Treffer möglich gewesen“, sagte TSV-Trainer Christoph Hartmüller. Schnell fing sich der Favorit aber wieder. Florian Pick fand in Keeper Daniel Diel seinen Meister (34.) und Hendrick Zuck lupfte den Ball auf die Latte (41.).
Beste Stimmung: Wechselgesänge zwischen beiden Fanlagern
Nach Wiederanpfiff sahen die 5.487 Zuschauer ein ähnliches Bild. Kaiserslautern drückte, Gau-Odernheim hielt stand. Wiederholt rückte der frenetisch gefeierte Schlussmann Daniel Diel in den Mittelpunkt. Die Roten Teufel mussten zwei weitere Ecken bemühen, um durch Pick (62.) und Lukas Gottwalt (78.) zu erhöhen. Der Fanblock zündete indes Wunderkerzen und feierte sich selbst und die TSV-Spieler mit Sprechchören. Marek Gröhl hatte sogar noch den Ehrentreffer auf dem Fuß, scheiterte aber an der Latte (81.).
Vor dem TSV-Tor entwickelte sich derweil ein Privatduell zwischen Diel und FCK-Angreifer Christian Kühlwetter. Nachdem dieser mehrfach an Diel scheiterte, fackelte er in der Schlussminute – nach dem ersten Aussetzer des TSV – nicht lange und erhöhte auf 4:0. Unterm Strich verdient. Der TSV darf dennoch stolz auf seine Leistung sein.
Von Tommy Rhein