Endgültig ausgeträumt - schwacher SVWW verliert 0:3

Der Wiesbadener Gianluca Korte im Zweikampf mit Duisburgs Maximilian Sauer. Foto: Frank Heinen/rscp

Uninspiriert und unsortiert - der Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden liefert beim 0:3 gegen den MSV Duisburg eine erschreckend schwache Leistung.

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WIESBADEN. Wer immer noch von Platz vier oder gar einem kleinen Wunder namens Relegationsrang drei beim SV Wehen Wiesbaden geträumt hatte, der wurde an diesem sonnigen Sonntag aus allen Träumen gerissen. Sang- und klanglos verlor der Tabellensechste der 3. Liga 0:3 (0:0) gegen den MSV Duisburg. Die Zebras sammelten damit drei wichtige Zähler im Kampf um den Klassenverbleib. Der SVWW wird mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit ungewollt in der Klasse verbleiben, vergrößerte sich doch der Rückstand vier Spieltage vor Schluss auf Rang drei, den 1860 München einnimmt, auf nunmehr neun Zähler.

Beste Chance in der ersten Minute

Es fing eigentlich vielversprechend an. Es war noch keine Minute gespielt, da brannte es im MSV-Strafraum lichterloh. Doch der Ball flog letztlich in einer Bogenlampe übers Tor. Es sollte aber die einzige echte Chance für den SVWW in den ersten 45 Minuten bleiben. Die neu sortierte Mannschaft nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Dennis Kempe und Sebastian Mrowca und des rot gesperrten Philipp Tietz wirkte nach gutem Start mehr und mehr unsortiert und uninspiriert. Und wenn es mal nach vorne ging, war meist schon der vorletzte Pass zu ungenau.

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Kevin Lankford fremdelte auf der ungewohnten rechten Außenverteidiger-Position. Im defensiven Mittelfeld um Tim Walbrecht und Jakov Medic waren die Lücken oft zu groß. Und vorne überboten sich der glücklose Marvin Ajani und Maurice Malone in Harmlosigkeit. Gianluca Korte konnte das Spiel nicht ordnen. Johannes Wurtz in vorderster Front hing in der Luft.

Die Zebras um ihren Antreiber und Kapitän Moritz Stoppelkamp spielten zunächst auch nicht viel besser, waren aber der Führung näher. Die größte MSV-Chance vereitelte SVWW-Keeper Tim Boss, als er glänzend in letzter Sekunde gegen Connor Krempicki das 0:1 verhinderte.

39 Sekunden nach Wiederanpfiff klingelt es

SVWW-Trainer Rüdiger Rehm konnte mit dieser Vorstellung nicht zufrieden sein. Zunächst musste er den angeschlagenen Paterso Chato rausnehmen, für ihn kam Michel Niemeyer. Der war noch gar nicht am Ball, da stand es 0:1. Genau 39 Sekunden nach Wiederanpfiff zappelte der Ball im Netz. Aziz Bouhaddouz konnte sich zu einfach im Strafraum durchsetzen, ein Doppelpass und schon schloss er überlegt und frei vor Boss ab. Die Hessen schienen noch länger mit dem Kopf in der Kabine zu sein, denn Stoppelkamp hatte gar das 0:2 auf dem Fuß.

Nach 56 Minuten erlöste Rehm den schwachen Ajani und nahm ihn vom Feld. Mit Lucas Brumme brachte er die einzige noch offensive Alternative auf der Bank. Den ersten brauchbaren Angriff nach einer Stunde konnte Wurtz nicht veredeln. Dafür klingelte es wieder auf der anderen Seite. Ein Hackentrick von Stoppelkamp im Mittelfeld leitete das 0:2 ein. Der Kapitän scheiterte im Strafraum noch an Boss, den Abpraller verwertete aber Wilson Kamavuaka (66.). Sechs Minuten später setzte Stoppelkamp das dritte Tor drauf.

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Am Mittwoch im Hessenpokal in Gießen

Platz vier und damit die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal ist nach der Schlappe auch schon sieben Punkte weg. Und Dynamo Dresden als Vierter, der nach vier sieglosen Spielen ohne eigenes Tor Trainer Markus Kauczinski entlassen hat, ist noch zwei Spiele im Rückstand. Umso wichtiger ist, dass der SVWW sich berappelt und am Mittwoch (17 Uhr) im Hessenpokal-Viertelfinale beim Regionalligisten FC Gießen wieder ein anderes Gesicht zeigt. Der nächste Ligaauftritt folgt erst am 4. Mai (19 Uhr) in Lübeck.