Trotz Führung lässt der 1. FC Kaiserslautern den fünften Sieg in Serie liegen. Das Ergebnis wird von einer erneuten, womöglich schweren Kopfverletzung bei Felix Götze überschattet.
DUISBURG. Sie waren nah dran. Am Sprung auf den Relegationsplatz und dem fünften Sieg in Serie. Der 1. FC Kaiserslautern spielte am Montagabend beim MSV Duisburg aber nur in der ersten Halbzeit so stark wie zuletzt. Defensiv ließen sie nichts zu, vorne traf der FCK mit der zweiten Torchance. Boris Tomiak besorgte das 1:0 (44.). Nach der Pause hatten die Pfälzer aber erheblich mehr Mühe, ließen viel zu und bestraften sich letztlich durch ein unglückliches Eigentor von Mike Wunderlich selbst (82.). Am Ende stand ein 1:1-Unentschieden, das aber durch eine erneute Kopfverletzung von FCK-Spieler Felix Götze überschattet wurde.
Es überraschte wenig, dass FCK-Trainer Marco Antwerpen auf die exakt gleiche Startelf setzte, die zuletzt gegen Freiburg II (3:0) den vierten Sieg in Serie einfuhr. Es war sogar der genau gleiche Kader, der diesmal mit nach Duisburg fuhr. Folgerichtig führten die Pfälzer auch die Art und Weise fort, mit der sie zuletzt erfolgreich waren. Defensiv standen die Roten Teufel sicher, ließen Duisburg nicht zur Entfaltung kommen. Einzig ein Stellungsfehler von Kevin Kraus leitete eine vielversprechende Szene der Gastgeber ein, die der FCK dann aber im Verbund doch noch verteidigen konnte (26.).
FCK in Offensive gnadenlos effektiv
Offensiv präsentierte sich der FCK zudem erneut gnadenlos effektiv. Zwar war es diesmal nicht die erste Gelegenheit, die zum Tor führte, aber immerhin die zweite gute Gelegenheit. Nach einem Freistoß von Mike Wunderlich verlängerte Felix Götze den Ball mit dem Rücken und sorgte so für Verwirrung im MSV-Strafraum. René Klingenburg schaltete schnell, bediente Boris Tomiak, der zum 1:0 einschob (44.). Zuvor hatte Hendrick Zuck nach einem bockstarken Zuspiel von Marlon Ritter bereits eine große Chance für die Pfälzer ausgelassen (20.).
Nach dem Seitenwechsel zeigten die Gastgeber dann aber ein anderes Gesicht. Angepeitscht vom neuen Trainer Hagen Schmidt spielte Duisburg nun zielstrebiger, feuerte in den Anfangsminuten direkt zwei Warnschüsse auf das Gehäuse von Matheo Raab. Kolja Puschs Versuch ging dann bereits als beste Chance der Gastgeber durch (53.). Die Roten Teufel hatten in dieser Phase Mühe, wieder das Spielgeschehen an sich zu reißen. Wieder musste eine Standardsituation herhalten, nach der Duisburg erhebliche Probleme hatte, den Ball zu klären. In der 64. Minute verpassten es die Pfälzer aber, die Kugel wirklich auf das oder gar in das Tor der Gastgeber zu befördern.
Für Entlastung sorgte das nur kurz. Wenig später zwang Marlon Frey bereits Raab zur nächsten Parade (67.). Duisburg hätte den Ausgleich längst verdient gehabt, doch die meisten der vielen Versuche waren dann doch zu ungenau. Antwerpen setzte indes auf neue Impulse, brachte Kenny Prince Redondo für den sichtlich erschöpften René Klingenburg (71.). Tatsächlich flaute der Offensivdrang der Duisburg in der Folge etwas ab, der FCK hatte wieder ein wenig mehr Kontrolle, ohne aber selbst gefährlich zu werden. Doch dann folgte die 82. Minute, ein starker Angriff der Gastgeber, den Raab zwar parierte, dessen Abpraller dann aber über Wunderlich im eigenen Tor landete. Bitter, aber nicht unverdient.
Wenig später rückte das aber in den Hintergrund: Felix Götze, der kürzlich erst aufrgund einer schweren Kopfverletzung ausfiel, prallte unglücklich Rolf Feltscher zusammen, verlor zumindest kurzzeitig das Bewusstsein. Nach wenigen Minuten ging das Spiel schließlich weiter. Vor den Toren tat sich jedoch fast nichts mehr - bis auf die Gelb-Rote-Karte für Lauterns Daniel Hanslik (90.+4).
Von Tommy Rhein