Stress in der Bundesliga: Mainz 05 für späteren Starttermin

aus Mainz 05

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In der Opel Arena könnte bald wieder ein Bundesligaspiel angepfiffen werden. Laut Spielplan stünde für die 05er aber erst ein Auswärtsspiel in Köln an. Foto: Lukas Görlach

Die politische Entscheidung, Fußball-Geisterspiele zuzulassen, sorgt bei Mainz 05 für Erleichterung. Der Klub spricht sich allerdings gegen den von der DFL fixierten...

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MAINZ. Wäre es nach dem FSVMainz 05 gegangen, hätte der Neustart der Fußball-Bundesliga noch etwas auf sich warten lassen. Doch Mittwochabend ging dann plötzlich alles ganz schnell. Wenige Stunden, nachdem die Politik grünes Licht für Geisterspiele in den kommenden Wochen gegeben hatte, terminierte die Deutsche Fußball Liga (DFL) das ersten Spiel nach der Corona-Unterbrechung auf den 15. Mai. An den beiden folgenden Tagen, 16. und 17. Mai, wird der Spieltag komplettiert.

Zwei Wochen Mannschaftstraining als Voraussetzung?

Diese Entscheidung dürfte bei der DFL-Mitgliederversammlung am heutigen Donnerstag für Zündstoff sorgen. Denn neben den 05ern hatten noch einige andere Klubs für eine Woche mehr Vorbereitungszeit plädiert. „Die Entscheidung, einen geeigneten Zeitpunkt für den Neustart der Saison zu finden, liegt nun bei der DFL. Wir hoffen dabei auch auf eine solidarische Entscheidung in den Ligen, denn wir halten im Sinne eines fairen Wettbewerbs eine mindestens 14-tägige Vorbereitungszeit im Mannschaftstraining für notwendig“, ließ FSV-Vorstandsvorsitzender Stefan Hofmann am Mittwochabend verlauten – bevor die Entscheidung der DFLöffentlich wurde. Auch der Mainzer Cheftrainer Achim Beierlorzer hatte zuletzt immer wieder betont, dass er zwei Wochen Mannschaftstraining für notwendig erachte. Die 05er stiegen am Mittwoch nach den erwarteten Nachrichten aus der Politik mit sofortiger Wirkung wieder in das Mannschaftstraining ein.

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Erleichtert über „konkrete Ziele vor Augen“

Jörg Schmadtke, Geschäftsführer des VfL Wolfsburg, gehört zu den Befürwortern des schnellen Starts, nannte das Wochenende vom 15. bis zum 17. Mai als „Wunschtermin“. Olaf Mintzlaff, Geschäftsführer von RB Leipzig, sieht ebenfalls „keinen Grund dafür, länger zu warten“. Frank Baumann, Geschäftsführer von Werder Bremen, ist eher auf der Seite der Mainzer: „Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Bundesliga am 23.Mai fortgesetzt wird.“ Gesagt hat auch er dies vor der DFL-Entscheidung am Abend. Denn: Die Verletzungsgefahr sei nach fast zwei Monaten Spielpause ansonsten viel zu hoch. Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte sprach von einer hitzigen Diskussion in der Runde der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Wir haben uns ordentlich in die Wolle gekriegt bei dem Punkt, ab wann gespielt werden darf, nachdem die grundsätzliche Entscheidung über das Go für Geisterspiele gefallen war.“

Neuigkeiten zur Gestaltung des Spielplans werden erwartet

Unklar ist noch, ob die 05er zunächst wie ursprünglich angedacht mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln starten. Das erste Heimspiel würde dem eigentlichen Spielplan zufolge dann eine Woche später gegen RB Leipzig stattfinden. Zur Gestaltung des Spielplans werden am Donnerstag Neuigkeiten erwartet. Grundsätzlich begrüßte Hofmann die Fortsetzung: „Wir sind erleichtert, dass wir ab sofort wieder konkrete sportliche Ziele vor Augen haben.“ Offen ist allerdings noch, wo die 05er die Vor-Quarantäne verbringen würden. Die Mainzer verfügen über keine Übernachtungsmöglichkeiten am Bruchweg. Gut möglich, dass Beierlorzer und Co. ein Hotel in der Nähe beziehen. Wie lange die Quarantäne dann dauern soll, ist ebenfalls nicht bekannt. Zunächst war von 14 Tagen im Hygiene-Konzept der DFL die Rede. Dieser Passus wurde jedoch kurzfristig gestrichen. Mutmaßlich auch, um einen früheren Wiedereinstieg in die Saison zu ermöglichen.

Die 05-Pressestelle verwies am Mittwoch darauf, dass der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder an diesem Donnerstag den Journalisten Detailfragen beantworten werde.