Lob für den Gegner und trotz der fünf Tore auch Kritik am eigenen Spiel: Ein harter Kampf, nachdem bei Eintracht Frankfurt noch einiges analysiert werden muss.
FRANKFURT. Mit dem Sieg beim Sieben-Tore-Spektakel gegen Union Berlin hat die Frankfurter Eintracht den vierten Platz in der Bundesliga-Tabelle gefestigt. Doch trotz teilweise faszinierendem Fußball - vor allem in der ersten Hälfte - brachen Trainer und Spieler keineswegs in Euphorie aus, sondern betrachteten die eigene Leistung durchaus kritisch. Die Stimmen zum Spiel:
Adi Hütter (Trainer Eintracht): „Es war ein Spiel, nachdem man viel analysieren muss. Es war ein sehr, sehr schweres Heimspiel auch aufgrund der Ausfälle. Phasenweise war es mit dem Ball toll. In der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Chancen zugelassen. Was zählt ist, dass wir drei Punkte gemacht haben. Die erste Halbzeit hat mir schon sehr gut gefallen. Knackpunkt war sicherlich das Eigentor, dann haben wir richtig gut Fußball gespielt. Aber es war nicht alles Gold, was geglänzt hat. Das 1:1 hat mich wahnsinnig gestört, es war ein klares Foul. Wir haben heute einen sehr guten Kevin Trapp gebraucht. Es sind viele Fehler passiert auf beiden Seiten. Wenn heute das Stadion voll gewesen wäre, wäre das ein unglaubliches Spektakel gewesen. Ich bin sehr, sehr happy, dass wir nach drei Spielen ohne Sieg gewonnen haben.“
Fredi Bobic (Sportvorstand): „Union steht nicht zu unrecht so gut da. Es war der erwartet schwere Gegner, es war ein physisch hohes Level. Am Anfang hatten wir etwas Glück. Das 1:1 war sehr fragwürdig. Dem Schiedsrichter wurde vom VAR mitgeteilt, es war kein Foul. Aber es war ein klares Foulspiel. Es ist ärgerlich, wenn der VAR eine klare Sicht hat und es trotzdem nicht sieht. Ärgerlich für uns war auch das zweite Gegentor kurz vor der Pause. Die zweite Halbzeit war hart umkämpft. Spielerisch war es dann nicht schön, aber ein toller Kampf. Dass Timmy Chandler auch noch das fünfte Tor macht, war richtig schön. Dass wir jetzt vier Punkte vorm BVB haben, hätte ich mir so nicht denken können. Heute war es ein Endspiel für Europa. Wir haben eine schöne Distanz auf Union.“
Makoto Hasebe: „Es war ein klares Foul vor dem 1:1. Aber am Ende haben wir 5:2 gewonnen, es ist also alles gut.
Kevin Trapp: „Das ist ein klares Foul vor dem 1:1. Ich frage mich, was die Schiedsrichter in Köln da sehen. Der Schiedsrichter selbst hat in der Halbzeit gesagt, das ist ein klares Foul. Er hat es sich nur nicht angeschaut, weil die in Köln gesagt haben… 'Ähm vielleicht."
Djibril Sow: „Ich war am Anfang fast ein zweiter Torhüter. Da hatten wir auch ein bisschen Glück. Wir haben die Standards nicht gut verteidigt. Die Phase vor der Halbzeit war richtig gut, nur ärgerlich, dass wir da noch das zweite Gegentor bekommen haben.“
Von Peppi Schmitt