Der Stürmer steht als jüngster Spieler im vorläufigen Kader für die U21-EM - der nächste Schritt einer rasanten Entwicklung. NLZ-Chef Kersting spricht von einem „Ausrufezeichen“.
MAINZ. Nelson Weiper steht im vorläufigen Kader der deutschen U21-Nationalmannschaft für die Europameisterschaft. Trainer Antonio di Salvo hat das 18 Jahre alte Stürmertalent von Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 in das Aufgebot des Titelverteidigers für das Turnier in Rumänien und Georgien (21. Juni bis 8. Juli 2023) berufen. Vor zwei Jahren hatte Deutschland in Portugal triumphiert. Damals dabei: die 05er Finn Dahmen und Jonathan Burkardt.
U21-Coach di Salvo: „Auf Nelson Weiper sind wir sehr gespannt“
„Auf Nelson Weiper, der sich in Mainz hervorragend entwickelt hat, sind wir sehr gespannt“, sagt di Salvo. „Er hat während der Rückrunde in der Profimannschaft sein Potenzial gezeigt. Dazu hatte er großen Anteil am Mainzer Titelgewinn der Deutschen A-Junioren-Meisterschaft.“ Weiper (Jahrgang 2005) ist der jüngste Spieler im Aufgebot, in dem unter anderem auch Dortmunds Angreifer Yousoufa Moukoko (Jahrgang 2004) steht, der 2021 mit 16 Jahren als jüngster Spieler aller Zeiten für die U21 debütierte.
Weiper gilt als eines der größten Talente, die die 05er in den vergangenen Jahren hatten. Sein Debüt bei den Profis feierte der hochgewachsene Stürmer (1,92 Meter) bereits im vergangenen Oktober. Seither stand er bei 16 Bundesliga-Partien im Kader von 05-Chefcoach Bo Svensson. In neun Partien kam er zum Einsatz, sorgte dabei zuverlässig für Gefahr im gegnerischen Strafraum und traf bereits zweimal im Fußball-Oberhaus. Sein Treffer gegen Mönchengladbach im Februar dieses Jahres machte den damals noch 17-Jährigen zum jüngsten Mainzer Bundesliga-Torschützen überhaupt. In seinen acht Einsätzen für die U19 des FSV in der abgelaufenen Meistersaison traf Weiper achtmal.
Mit der Nominierung für den Unterbau der A-Nationalmannschaft geht der rasante Aufstieg des Mainzer Juwels in einem turbulenten Jahr weiter. Ende 2022 war der Angreifer, der seit 2012 beim FSV alle Jugendmannschaften durchlief, zudem vom Deutschen Fußball-Bund mit der goldenen Fritz-Walter-Medaille in Gold als talentiertester U17-Spieler Deutschlands ausgezeichnet worden. Zwischendurch hatte der Jungprofi zu Beginn dieses Jahres noch seine Abitur-Prüfungen geschrieben. Bislang hat Weiper für deutsche U-Nationalmannschaften 20 Partien absolviert: fünf für die U18, für die er erst im vergangenen Herbst debütierte, 15 für die U17.
Kersting: „Belohnung für starke Leistungen“
Die Nominierung des 05-Talents bezeichnet Volker Kersting, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des FSV, als „Ausrufezeichen für ihn und unseren Verein“. Dass er mit 18 Jahren bereits für die U21 nominiert wurde, sei „ungewöhnlich“, sagt Kersting, „für ihn ist das natürlich herausragend. Damit wird er belohnt für seine starken Leistungen in der A-Junioren-Bundesliga und bei den Profis.“ Der NLZ-Chef traut Weiper durchaus zu, eine Rolle bei der EM zu spielen. „Die Verantwortlichen dürften sich was dabei gedacht haben, ihn zu nominieren.“
Jüngst weilte der Mainzer Nachwuchsmann im Urlaub in Albanien, dürfte allerdings zeitnah wieder in der Heimat aufschlagen, um sich im Trainingslager der U21 vom 10. zum 18. Juni in Prad (Südtirol) auf die Reise nach Osteuropa vorzubereiten. Die U21-EM verpassen wird hingegen Weipers Teamkollege Jonathan Burkardt. Der mehrjährige Kapitän des U21-Nationalteams hat sich nach mehrmonatiger Verletzungspause jüngst einer Knieoperation unterzogen und wird weitere vier Monate ausfallen.