Vor dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen appelliert Mainz-05-Trainer Bo Svensson an die Fans. Und erklärt, wieso der schlechte Leverkusener Saisonstart keine Rolle spielt.
MAINZ. Bo Svenssons Versprecher und seine sympathische Reaktion auf diesen sorgten nicht nur auf der Pressekonferenz für Lacher. Der Videoausschnitt, in dem zu sehen ist, wie der Trainer des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 für das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) „jede Promille“ forderte, schlug auch in den Sozialen Medien voll ein. Dabei hatte der Däne eigentlich eine wichtige Botschaft, weshalb er sich auch umgehend, wenn auch noch immer mit breitem Grinsen im Gesicht, korrigierte: „Wir brauchen jede Kleinigkeit.“ Und zwar vor allem große Unterstützung: „Wir brauchen unser Stadion, unsere Fans. Ich hoffe, dass viele kommen.“
Heimsieg gegen Leverkusen als Blaupause
Der 3:2-Heimsieg gegen Leverkusen im Februar dient als Blaupause. Fastnachtsspiel, dramatische Wendungen, ein typischer Mentalitätssieg. Beflügelt von den Fans drehten Jean-Paul Boetius in der 84. Spielminute und Marcus Ingvartsen in der 88. mit ihren Toren spät den 1:2-Rückstand. „Da haben wir gewonnen, weil das Stadion hinter uns war“, ist Svensson überzeugt. Und das, obwohl coronabedingt nur 10_000 Zuschauer in der Mewa Arena erlaubt waren.
Am kommenden Samstag werden es einige mehr, rund 26_000 Tickets haben die Mainzer bereits verkauft. Gute Vorzeichen. Denn nicht nur im närrischen Februar trieb das heimische Publikum die 05-Profis zu Top-Leistungen an. Platz vier in der Heimtabelle war das Ergebnis einer hervorragenden Synergie zwischen Mannschaft und Fans über die gesamte Saison. Verstecken müsse sich seine Mannschaft daheim daher nicht einmal vor Bayer Leverkusen, stellte Svensson klar: „Wir spielen hier zu Hause, wollen Gas geben und uns mit den Besten messen.“ Und: „Leverkusen gehört zu den Besten.“ Punkt. Keine Einschränkung wegen des miserablen Leverkusener Saisonstarts.
Mehrfach betonte der Däne, welch enorme Qualität der 05-Gegner in seinen Reihen habe. Den Eindruck, er unterschätze die bislang punktlose Werkself, schien Svensson möglichst schnell in Keimen ersticken zu wollen. Der Mainzer Trainer warnte ausdrücklich, einen Gegner zu unterschätzen, der vergangene Saison Dritter wurde und 18 Punkte mehr sammelte als die 05er. Da bei Leverkusen noch dieselben Leistungsträger wie damals dabei sind, sei die Ausgangslage klar. „Wieso sollen die schlechter geworden sein“, fragte der 43-Jährige.
Bayer Leverkusen auf die bisherigen Ergebnisse zu reduzieren, greift gewiss zu kurz. Schließlich spielte das Team von Trainer Gerardo Seoane auch in dieser Saison bereits phasenweise guten Fußball. „Nach meiner Wahrnehmung hätten sie sechs Punkte haben müssen. Sie waren in Dortmund und gegen Augsburg klar besser“, sagte Svensson. Verdient verloren habe die Werkself lediglich gegen die TSG Hoffenheim, die „ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht“ habe. Da liegt es nahe, dass sich die 05er den einen oder anderen Kniff im Hoffenheimer Spiel abschauen könnten. „Sie haben im Umschalten die Räume sehr gut bespielt und waren in der Lage, sich spielerisch aus dem Pressing von Leverkusen zu befreien“, analysierte Svensson die Stärken der Sinsheimer in dieser Partie.
Abgesehen von Marcus Ingvartsen, der wegen einer Knieverletzung für einige Wochen fehlen wird, stehen dem Mainzer Trainer alle Spieler zur Verfügung. Und sie „freuen sich und wissen genau, wie schwer das am Samstag wird“, sagte Svensson und stellte noch einmal unmissverständlich klar: „Wir wissen, dass wir eine Top-Leistung brauchen, um mitzuhalten. Alles andere wäre sehr naiv.“
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