Mainz 05 nach Debakel in Leipzig: Setzen, sechs!

aus Mainz 05

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Mainz-05-Abwehrmann Aaron Martin sitzt nach der Niederlage gegen Leipzig auf dem Rasen. Foto: dpa

Nach der höchsten Niederlage in der Bundesligageschichte von Mainz 05 gibt es keine guten Noten für die Spieler von Sandro Schwarz.

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LEIPZIG / MAINZ. Fast alle fallen gnadenlos durch: Das Zeugnis für die Spieler des FSV Mainz 05 nach dem 0:8 bei RB Leipzig.

Robin Zentner Note: 4 War die ärmste Socke auf dem ganzen Platz, musste bittere acht Mal hinter sich greifen. Schrie sich die Seele aus dem Leib, versuchte seine Vorderleute wachzurütteln. Vergeblich. Hielt, was zu halten war. Den Keeper trifft am wenigsten Schuld.

Ronael Pierre-Gabriel: Note 6 Zurück in der Startelf, sollte er wohl Timo Werners Bewacher sein. Die Quote seines Gegenspielers (drei Tore, drei Vorlagen) spricht Bände. War viel zu zögerlich und zum Zeitpunkt seiner Entscheidungen meist schon überspielt. Werner wechselte zwar des öfteren auf andere Positionen, dann aber spielten seine Sturmkumpanen mit Pierre-Gabriel Katz und Maus.

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Aaron Martin: Note 6 Beim 0:1 ließ Aaron Sabitzer gewähren. Vor allem Werner spielte dem eigentlich sehr beweglichen Spanier Knoten in die Beine. Wie schon beim 1:6 in München ziemlich überfordert.

Jeremiah St. Juste: Note 6 An ihm wäre es gewesen, die neu formierte Abwehrkette in Abwesenheit des gesperrten Niakhaté zu sortieren. Ließ sich aber voll mit rein ins Schlamassel ziehen, fand nicht in die Zweikämpfe. Grotesker Höhepunkt: Sein Zusammenprall mit Aaron vor dem 0:8 – Slapstick pur und spiegelbildlich für den peinlichen Mainzer Auftritt.

Alexander Hack: Note 6 Hätte mit einem Kopfballtor das Spiel in andere Bahnen lenken können (24.), scheiterte aber an Gulacsi. Im Defensivverbund war der Niakhaté-Ersatz ein Unsicherheitsfaktor, hechelte den Lichtjahre schnelleren RB-Offensiven fast nur hinterher.

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Kunde Malong: Note 6 War der Leipziger Wegbereiter: Ihm passierte vor dem 0:1 das, was im risikoreichen Spielansatz nicht passieren durfte: Er verlor den Ball in der Vorwärtsbewegung, kam im Anschluss wie alle anderen nicht mehr schnell genug hinterher. Beim 0:2 ließ der Kameruner Werner ziehen. Fand insgesamt überhaupt nicht in die ihn sonst stark machenden Zweikämpfe.

Ridle Baku: Note 6 Kam fast immer einen Schritt zu spät, lief fast ausnahmslos hinterher. Ganz weit entfernt von seinem starken Auftritt in der Vorwoche gegen Köln.

Levin Öztunali: Note 5 Während der zerstörerischen Leipziger halben Stunde fand die Mainzer Offensive und dementsprechend auch Öztunali praktisch nicht statt. War auch davor kaum zu sehen, verstolperte den Ball nach einem vielversprechenden Sprint gen RB-Keeper Gulacsi (21.). In der zweiten Hälfte wenigstens bemüht, nach vor etwas zu machen. Dennoch glücklos.

Jean-Paul Boetius: Note 6 War nicht der einzige, der wie ein Fremdkörper über den Platz irrte. Vor dem 0:2 war er es, der den Ball im Vorwärtsgang verlor. Offensiv gänzlich ohne gelungene Aktionen.

Robin Quaison: Note 5 In der Mittelphase der Partie komplett abgemeldet. Hatte zuvor wenigstens versucht, Laufwege anzubieten, Chancen entsprangen daraus nicht. Sein Abseitstreffer in der zweiten Halbzeit (62.) zählte nicht. Einzige nennenswerte Aktion: ein geblockter Schuss in der 70. Minute.

Adam Szalai: Note 6 Deutete in den Anfangsminuten an, wo die Reise für 05 eigentlich hingehen sollte: Lief Leipzigs Verteidiger hoch an, war unangenehm in Zweikämpfen. Allerdings nur diese wenigen Minuten lang. Bekam der Ungar danach den Ball, war er nur Augenblicke später wieder weg. Sicherte kaum Bälle, blieb komplett blass. Früh ausgewechselt für Latza.

Danny Latza: Note 5,5 Kam beim Stand von 0:4 ins Spiel. Noch während er sich einfügte, rappelte es ein weiteres Mal im eigenen Gehäuse. Bekam nach der Halbzeit die fragile 05-Defensive auch nicht stabilisiert. Köpfte einmal am Tor vorbei (58.) und bekam dann einen Schuss aus aussichtsreicher Position lediglich in Richtung RB-Keeper Gulacsi gestochert (76.).

Daniel Brosinski: Note 4 Kam als fünfter Verteidiger auf den Platz, als es schon 0:7 stand. Danach kamen die Sachsen nicht mehr zu so vielen Chancen. Ob durch die Systemänderung mit Brosinski oder weil Leipzig einfach ein paar Gänge zurückschaltete, ist fraglich. Wahrscheinlich beides. Wenigstens brachte der Rechtsverteidiger etwas Herz ins Spiel, versuchte das Offensivspiel anzukurbeln. Jede Entlastung war Mainz nur recht.

Karim Onisiwo: Note 0 Wurde in der Schlussphase eingewechselt. Ein Einsatz ohne Wert.

Von Nils Salecker