Kolumne von Wortpiratin Mara Pfeiffer: Mainz 05 vor dem...

aus Mainz 05

Thema folgen
Die Mainzer Spieler jubeln nach dem Sieg im DFB-Pokal-Spiel gegen Erzgebirge Aue. Foto: dpa

Schon so ein bisschen euphorisch blickt Wortpiratin Mara Pfeiffer auf die anstehende Saison. Denn das Pokalspiel gegen Aue war ein erster Lichtblick - und auch der erste Gegner...

Anzeige

MAINZ. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bin total euphorisch. Quasi pokal-euphorisch. Denn was die Jungs da in Aue abgerissen haben, war schon nicht schlecht. Fast 90 Minuten lang in Unterzahl muss man einen Zweitligisten, der ja bereits im Wettbewerbsmodus ist, erstmal so bespielen. Bekanntlich waren Mainz 05 und Borussia Dortmund die einzigen Erstligisten, die es bereits in dieser Runde mit einem Team aus der zweiten Liga zu tun hatten. Die mit vielen Vorschusslorbeeren bedachten Borussen unter ihrem neuen Trainer Lucien Favre mussten im Gegensatz zu Mainz in die Verlängerung und schafften es von dort nur äußerst knapp in die nächste Runde (was allerdings im Pokal mit dem Abpfiff egal ist).

Insofern also, volle Euphorie voraus, zumindest auf den Rängen. Für Trainer Sandro Schwarz und sein Team gilt es hingegen, den Kopf nach dem 3:1 nicht in den Wolken zu tragen und sich vor allem nicht davon in Sicherheit wiegen zu lassen, dass der VfB Stuttgart im Gegensatz zu Mainz in der ersten Pokalrunde gescheitert ist. Ehrlich gesagt sehe ich für derlei Leichtsinn bei der Mannschaft und ihrem Coach aber auch keinerlei Gefahr.

Wieder mal vom Gegner unterschätzt? Egal…

Anzeige

Sehr wohl darf hingegen an die Heimspiele der letzten Saison gegen die Schwaben erinnert werden. Es gab derer ja zwei, in der Liga und im Pokal, und beide waren seltene Festtage einer komplizierten Serie. Langzeitwirkung zeigte dabei der Dreier in der Liga, der wichtige Punkte im Abstiegskampf lieferte. Das Weiterkommen im DFB-Pokal war für den Moment eine ganz wichtige emotionale Erfahrung, und dass in der Folge eine Partie des Grauens bei der Eintracht stehen würde, konnte an dem Abend glücklicherweise niemand ahnen.

Spiele gegen den VfB vor heimischem Publikum seit der Erstligazugehörigkeit der Mainzer waren generell oft Feiertage. Auch wenn das dem Kapitän der Stuttgarter, Christian Gentner, nicht schmeckt. Der ist in Mainzer Fankreisen mal mit der Bekundung negativ aufgefallen, es ärgere ihn maßlos, wenn ein Verein wie Mainz vor dem eigenen steht, weil man sich selbst schon stärker sehe. Böse könnte man dazu rückblickend sagen, diese Arroganz zahlt Stuttgart seither in den Partien bei den 05ern ab, in Mainz reagieren wir lieber augenzwinkernd: Wieder mal vom Gegner unterschätzt? Egal, unser Traum lebt… Und das seit zehn Jahren!

Von Mara Pfeiffer