Andreas Möller bastelt weiter an den Strukturen im Jugendbereich. Jetzt hat er die Stelle des Technischen Direktors gestrichen - Marco Pezzaiuoli ist damit seinen Job los.
FRANKFURT. Im Oktober letzten Jahres hat Andreas Möller die Leitung des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) der Frankfurter Eintracht von Armin Kraaz übernommen. Die Einstellung des Weltmeisters und ehemaligen Eintracht-Profis war damals ziemlich umstritten, vor allem Fans hatten sich gegen Möller ausgesprochen und dessen Kompetenz für diese Aufgabe in Frage gestellt. Ein gutes halbes Jahr später hat der 52 Jahre alte Möller die Nachwuchsabteilung nach seinen Vorstellungen umgebaut und eine ganz eigene Linie gezeichnet. Spätestens seit der Trennung vom Technischen Direktor Marco Pezzaiuoli (51) ist Möller nun uneingeschränkt der starke Mann am Riederwald. Pezzaiuoli war im Januar 2018 von Sportvorstand Fredi Bobic als Bindeglied zwischen Jugend und Profis eingesetzt worden. In den letzten eineinhalb Jahren hatte der ehemalige Hoffenheimer Bundesligacoach auch die U 19 trainiert. Damit ist nun wie mit seiner Arbeit im NLZ Schluss. „Bei uns gibt es die Position des Technischen Direktors nicht mehr“; sagte Möller gegenüber dieser Zeitung, die Trainerposition bei der U 19 werde „neu besetzt“. Pezzaiuoli werde in der Profi-Abteilung wohl „eine andere Aufgabe übernehmen.“
Gesucht wird nun also ein Cheftrainer für die U 19, das Flaggschiff des Frankfurter Nachwuchs-Fußballs. Der bisherige Co-Trainer Andreas Ibertsberger (37), ehemaliger Profi des SC Freiburg, soll im Amt bleiben. Bei den anderen Leistungsmannschaften hat Möller die Trainerpositionen ganz nach seinem Gusto neu zusammengestellt. Der Trend bei der Eintracht geht zu ehemaligen Profis, die ihre Erfahrungen nun den Talenten weitergeben sollen. So wird die U 15 in Zukunft vom Duo Thomas Broich, ehemaliger Spieler von Borussia Mönchengladbach und dem 1.FC Köln, zuletzt in Australien, und Jerome Polenz, einst Werder Bremen, Alemannia Aachen und gemeinsam mit Broich in Brisbane/Australien, trainiert. Bei der U 16 wird der neue Trainer Helge Rasch (29), den Möller vom Halleschen FC geholt hat, vom Frankfurter Fußball-„Gott“ Alexander Meier als Co-Trainer unterstützt. Damit kehrt Meier nach zwei Jahren zur Eintracht zurück. Er hatte für sein Karriereende mit Sportboss Fredi Bobic einen Anschlussvertrag abgeschlossen.
Meiers aktive Karriere ist vorbei
„Ich komme wieder nach Hause“, sagt Meier nun, „darauf habe ich mich die ganze Zeit gefreut.“ Im Gespräch mit Bobic und dessen Vorstandskollegen Axel Hellmann habe er vorgeschlagen, „dass ich gerne bei der Jugend anfangen würde.“ Die Bosse sind dem Wunsch in Absprache mit NLZ-Chef Möller gerne gefolgt. Der 37 Jahre alte Meier wird sich neben dem Job bei der U 16 auch auf anderer Ebene weiterbilden und einige Trainerscheine erwerben. „Meine aktive Karriere ist vorbei und ich bin glücklich darüber, dass ich bei der Eintracht das nächste Kapitel aufschlagen darf,“ sagt er. Die jungen Stürmer der Eintracht haben nun die Gelegenheit dem besten Frankfurter Schützen des letzten Jahrzehnts (137 Tore in 379 Spielen) nachzueifern. „Ich hoffe, sie können ein wenig von mir profitieren“, sagt Meier, „in erster Linie ist es aber wichtig, dass die Jungs Spaß am Fußballspielen haben und viel trainieren wollen.“ Für theoretische und vor allem praktische Ratschläge stehe er gerne bereit.
Ganz wie sein ehemaliger Kollege Ervin Skela (43, 92 Spiele für die Eintracht, 26 Tore), der als Co-Trainer bei der U 17 gemeinsam mit Chef Sandro Stuppia (32) arbeiten wird, will auch Meier den Trainerjob von der Pike auf lernen. „Ich habe vor der ganzen Aufgabe einen riesigen Respekt“, sagt er, „schließlich habe ich nur ungefähre Vorstellungen, was in dieser Position auf mich zukommt.“ Er sei ein „Auszubildender, der bei null anfängt.“ Meier hat Möller versprochen, „dass ich mein Bestes geben werde.“
Von Peppi Schmitt