Die Frankfurter Eintracht hat beim 1. FC Köln ein 1:1-Unentschieden erreicht und bleibt damit auch am vierten Spieltag ungeschlagen. Für die Hessen wäre mehr drin gewesen.
KÖLN. Die Frankfurter Eintracht bleibt auch nach dem vierten Spieltag in der Bundesliga ungeschlagen. Doch der ganz große Wurf, der Sprung auf Platz zwei hinter RB Leipzig, gelang nach dem 1:1 (1:0) beim 1.FC Köln nicht. Mit nun acht Punkten und Platz vier ist der Start aber durchaus gelungen. André Silva hatte die Eintracht mit einem Foulelfmeter kurz vor der Halbzeit in Führung gebracht, Andrej Duda nach der Pause für die Kölner ausgeglichen.
Eintracht hätte Köln mehr unter Druck setzen müssen
Unverändert hatte Adi Hütter seine Mannschaft ins Spiel geschickt. Sogar Stefan Ilsanker, der gleich drei Länderspieleinsätze über 90 Minuten in den Beinen hatte, durfte beginnen. Die Eintracht war von Beginn an dominant, kontrollierte das Spiel. Dabei vergaßen die Frankfurter allerdings, den Gegner die Kölner so richtig unter Druck zu setzen. Und so gab es nur zwei Torchancen bis zur Pause. In der 5. Minute verfehlte André Silva ganz knapp. Der Ball kullerte nur wenige Zentimeter am langen Eck vorbei. Und dann kam die 45. Minute. Silva hatte zu Bas Dost weitergeleitet, Dost den Ball zu Daichi Kamada gepasst. Der Japaner war etwas eher am Ball als Bournauw und wurde dann vom belgischen Nationalspieler abgeräumt. Dies erkannte Schiedsrichter Sven Jablonski nicht auf Anhieb, aber der Video-Assistent Tobias Welz hatte aufgepasst. Es gab zu Recht Elfmeter. André Silva verwandelte unmittelbar vor der Pause zur Führung. Es war der fünfte Elfmetertreffer bei seinem fünften Versuch.
Die war nicht unverdient, aber auch nicht zwingend. Der beste Mannschaftsteil der Eintracht war die Defensive. Torwart Kevin Trapp bekam nicht einen einzigen Ball aufs Tor, dafür sorgten David Abraham, Makoto Hasebe und Martin Hinteregger. Der aktivste Kölner war über weitet Strecken ein ehemaliger Frankfurter. Marius Wolf lieferte sich heiße Zweikämpfe mit Steven Zuber und Martin Hinteregger. Die Frankfurter behielten meistens die Oberhand. Aber sie spielten eine lange Zeit zu langsam nach vorne, manchmal auch zu unpräzise.
Eine entscheidende Situation dann in der 49.Minute. Kamada stand nach einer klugen Kombination völlig frei vor dem Kölner Tor, traf den Ball aber nicht richtig. Das hätte das 2:0 für die Gäste sein müssen. Und dann ging der Schuss auch noch nach hinten los. Mit ihrer allerersten Chance gelang den Kölner in der 51.Minute der Ausgleich. Ehizibuhe hatte viel zu viel Platz auf dem rechten Flügel, flankte nach innen. Alamay Touré, nach vorne mit guten Aktionen, nach hinten oft nachlässig, reagierte zu spät. Andrej Duda dafür umso energischer. Aus kurzer Distanz überwand er Trapp zum 1:1. Und wäre Trapp nicht gewesen, hätte es sogar einen Rückstand für die Eintracht geben können. Wieder kam Duda frei an den Ball, diesmal mit dem Kopf. Aber der Nationaltorwart parierte prächtig. Genau wie kurz darauf gegen Jakobs, als Touré einen weiteren „Blackout“ hatte.
Das waren die Kölner Gelegenheiten. Die Frankfurter hatte aber auch noch eine, eine richtig gute. Sie lag auf den Füßen von Amin Younes. Der Neue aus Neapel war zwanzig Minuten vor Schluss für Zuber eingewechselt worden und kam aus zehn Metern zum Schuss. Von Czichos‘ Wade prallte der Ball ins Seitenaus. Und so blieb es beim 1:1, dem gleichen Ergebnis wie beim letzten Gastspiel der Eintracht in Köln im Juni.
Von Peppi Schmitt