Eintracht: Kommt der Bobic-Nachfolger vom AC Mailand?

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Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic. Archivfoto: dpa

Medienberichten zufolge ist ein in Fußballkreisen eher unbekannter Name ein heißer Anwärter auf die Nachfolge von Sport-Vorstand Fredi Bobic bei Eintracht Frankfurt.

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FRANKFURT. Während die Konditionen für einen Abschied von Sportvorstand Fredi Bobic (49) noch nicht wirklich feststehen, scheint Eintracht Frankfurt einen Nachfolger gefunden zu haben. Zumindest berichtet der „Kicker“ über einen überraschenden Kandidaten, der viele Kriterien erfüllen würde. Danach bemühen sich die Frankfurter und ihr Aufsichtsratsvorsitzender Philip Holzer intensiv um Hendrik Almstadt, der seit dem 1. Januar 2019 beim AC Mailand als Assistent der Geschäftsführung arbeitet. Der 48 Jahre alte Almstadt ist rechte Hand des Milan-Vorstandsvorsitzenden Ivan Gazidis und füllt faktisch die Rolle eines Sportdirektors aus. Beide, Gazidis und Almstadt, hatten bereits erfolgreich beim FC Arsenal London von 2010 bis 2015 zusammengearbeitet. Für ein halbes Jahr war Almstadt in der Saison 15/16 auch für den englischen Premier-League-Klub Aston Villa als Sportdirektor verantwortlich, musste dort aber frühzeitig gehen.

Kennengelernt haben sich Holzer und Almstadt bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber, der internationalen Investment-Bank „Goldman und Sachs“. Holzer war Co-Chef der Bank für Deutschland und Österreich, Almstadt, der die Harvard Business School mit dem "Master of Business Administration" (MBA) abschloss, hat in dieser Zeit in Frankfurt für die „Goldmänner“ gearbeitet. Das Fußball-Handwerk hat Almstadt bei Arsenal bis ins Detail gelernt. Bei den Londonern war er zuständig für Kader- und Budgetplanung, Transfers sowie Vertragsmanagement, aber auch Scouting, Daten- und Leistungsanalyse sowie die Restrukturierung der Nachwuchsakademie. All das könnte auch für die Eintracht passen.

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Die Frankfurter sind jedenfalls entschlossen, nicht darauf zu warten, bis Fredi Bobic den nächsten Schritt geht und konkrete Verhandlungen über die „Vertragsaufhebungskosten“ in Angriff nimmt. Bekanntlich will der Noch-Sportvorstand die Eintracht ja trotz eines noch zwei Jahre laufenden Vertrages verlassen. Die Eintracht ist dazu nur bereit, wenn eine Art Ablösesumme von mindestens fünf Millionen Euro bezahlt wird. Mit dem Kandidaten Almstadt hat der Klub das Heft des Handelns weiter fest in der eigenen Hand. Angeblich ist die Eintracht sogar entschlossen, einen neun Sportvorstand zu installieren, selbst wenn der alte noch auf der Gehaltsliste steht. Bobic wäre dann freilich ein teurer „Frühstücksdirektor“.

Bobic-Theater intern kein Thema

Aktuell beeinträchtigt das Vakuum an der Spitze die Arbeit nicht. „Wir sind gut aufgestellt“, sagt Manager Bruno Hübner, der ebenfalls zum Saisonende ausscheidet, „viele Spielergespräche für die Zukunft sind geführt.“ Über die großen Stars wie Evan Ndicka, André Silva oder Filip Kostic könne ehe erst gesprochen werden, wenn der sportliche Weg der Eintracht feststehe. „Es kommt nur Bewegung rein, wenn wir nicht international spielen oder wenn Topangebote reinflattern“, sagt Hübner, „aktuell ist da kein Drive drin, im Moment ruht alles.“

Das Theater um Sportvorstand Bobic sei intern kein Thema. „Darüber erfahre ich nur aus der Presse“, sagt Hübner, „mit Fredi telefoniere ich täglich, aber darüber reden wir nicht.“ Die Vereinsführung werde schon dafür sorgen, dass der Klub in kein Loch falle. Und schließlich sei da auch noch Trainer Adi Hütter als stabilisierender Faktor. „Adi ist sehr fokussiert und sieht seine Zukunft bei der Eintracht“, sagt der Manager und Freund. Hübner selbst ist nicht bereit, noch eine Saison dranzuhängen. „Das ist keine Option“, sagt er, „ich werde aufhören und die Füße stillhalten.“

Von Peppi Schmitt