Ein übles Foul, das Martin Hinteregger beim Spiel der österreichischen Nationalmannschaft einstecken musste. "Hinti" meldete aber schnell Entwarnung. Gegen Köln könnte ein...
FRANKFURT. Man darf getrost davon ausgehen, dass sich Adi Hütter am Mittwoch das Nations-League-Spiel seiner österreichischen Landsleute in Rumänien (1:0-Sieg) im Fernsehen angeschaut hat. Und dabei dürfte dem Trainer der Frankfurter Eintracht mal so richtig der Schreck in die Glieder gefahren sein. In der 34. Minute hatte der Rumäne Ciprian Deac kurz hinter der Mittellinie Martin Hinteregger mit einem üblen Foul von den Beinen geholt. Mit offener Sohle hatte Deac den Frankfurter Profi am Knöchel getroffen. Der Sünder sah nur „Gelb“, Hinteregger musste minutenlang behandelt werden. Und wurde schließlich in seinem 50. Länderspiel kurz nach der Pause ausgewechselt. Im Geiste hatte Hütter seinen wohl besten Abwehrspieler schon für das Bundesligaspiel am Sonntag beim 1. FC Köln abgeschrieben.
Doch die Entwarnung kam schnell. Hinteregger war nämlich nicht wegen der Knöchelverletzung vom Platz genommen worden, sondern um ihn vor einer roten Karte zu schützen, wie Österreichs Nationaltrainer Franco Foda aufklärte. „Ich musste Hinteregger austauschen, weil er fast für ein Foul Gelb-Rot bekommen hätte, das aus meiner Sicht gar kein Foul war“, sagte Foda. Er habe einen entsprechenden Hinweis vom polnischen Schiedsrichter Daniel Stefanski bekommen.
Hinteregger hatte also auch das eine oder andere Mal kräftig „hingelangt“. Und war bereits nach acht Minuten mit „Gelb“ verwarnt worden. Hinteregger hat gespielt, wie er immer spielt, hart gegen andere aber auch sich selbst, kompromisslos, immer an der Grenze. „Ich habe nicht gewusst, dass der Schiedsrichter mit einer roten Karte gedroht hat“, sagte er später, „ich dachte, ich würde wegen der Knöchelverletzung vom Platz genommen.“ Und dann sprach Hinteregger auch über das Foul von Deac. „Ich habe erst gedacht, es wäre etwas Schlimmes passiert“, sagte er, „aber meinem Fuß geht es gut.“ Wie gut, sollte am Donnerstag bei einer genauen Untersuchung in Frankfurt festgestellt werden.
Chance für Younes
Neben Hinteregger waren am Mittwoch ja auch noch Stefan Ilsanker über 90 Minuten bei den Österreichern und André Silva für ein paar wenige Minuten für Portugal gegen Schweden (3:0) im Einsatz. Diese beiden sind unversehrt zurückgekehrt. Die Länderspiele haben die meisten Eintracht-Profis also ziemlich gut überstanden. Der Trainer kann nun fast mit dem kompletten Aufgebot die Vorbereitung auf das Spiel in Köln angehen. Neben Filip Kostic, der ja schon länger wegen einer Knieverletzung ausfällt, wird nur Ragnar Ache ausfallen. Der Stürmer hat sich bei der U19-Nationalmannschaft eine Oberschenkelverletzung zugezogen.
Das bietet Neuzugang Amin Younes die Chance, vielleicht schon in den Kader zu rutschen. Gravierende Änderungen an der Mannschaft wird der Frankfurter Trainer sicher nicht vornehmen, zu gut und zu erfolgreich hat die Eintracht in den Wochen vor der Länderspielpause gespielt.
Von Peppi Schmitt