Nach drei Jahren bei Mainz 05 wurde auch Giulio Donati verabschiedet. „Ich glaube, es ist auch für ihn wichtig, da jetzt ein neues Kapitel aufzuschlagen“, sagte...
MAINZ. Bei allen Tränen und emotionalen Abschieden von einer ganzen Reihe Spieler, allen voran des Kapitäns Niko Bungert, fiel ein Abschied beim FSV Mainz 05 etwas hinten runter. Denn auch Giulio Donati wird den Verein definitiv verlassen, bekam wie seine Kollegen zum Abschied eine Narrenkappe aufgesetzt. „Wir haben uns da klar für entschieden und mit Giulio geredet“, sagte Sportvorstand Rouven Schröder auf Anfrage. Nach dreieinhalb Jahren im 05-Dress ist für Donati Schluss in Mainz.
Eigentlich hatte der Italiener den FSV schon im vergangenen Jahr verlassen wollen, sah sich nach Optionen in europäischen Spitzen-Ligen um. Er fand allerdings keinen seinen Ansprüchen genügenden Abnehmer. Nachdem der Rechtsverteidiger in der Vorsaison absoluter Stammspieler gewesen war, fiel er zu Beginn der Spielzeit 2018/19 in Ungnade bei den Mainzern, kam in der gesamten Hinrunde lediglich zu einem 31-minütigen Einsatz gegen Fortuna Düsseldorf.
Wechsel in die italienische Serie A?
In der Rückrunde durfte Donati etwas häufiger ran. Auch weil Daniel Brosinski zunächst krankheitsbedingt fehlte, dann während der 05-Ergebniskrise selbst in der Formkrise steckte. Donati nutzte die Gunst der Stunde und spielte, wie man es von ihm gewöhnt war, stark auf, ließ nur wenig auf seiner Abwehrseite anbrennen und marschierte mit Kampfgeist voran. Gerade in dieser Phase schien es, als ob es doch noch ein weiteres Kapitel mit Donati und Mainz 05 geben könnte. Der Abwehrspieler signalisierte Gesprächsbereitschaft hinsichtlich seines auslaufenden Vertrags.
Zu einer Einigung fanden die Parteien allerdings offensichtlich nicht. „Ich glaube, es ist auch für ihn wichtig, da jetzt ein neues Kapitel aufzuschlagen“, sagte Schröder und zog seinen Hut vor Donati, „dass er für uns in der schwierigen Zeit wieder da war“. Wohin es den Abwehrmann zieht, ist offen.
Nach Saisonende verschlägt es ihn zunächst in die Toskana, die italienische Heimat, wo seine Frau eine Tochter erwartet. Zuletzt war zudem über einen möglichen Wechsel zum AC Florenz in die italienische Serie A spekuliert worden. Bestätigt wurde dies bislang nicht. Mit dem Abgang und der andauernden Verletzung von Philipp Mwene ist die Rechtsverteidiger-Position eine der größten Baustellen für Schröder im anstehenden Transfer-Sommer.
Von Nils Salecker