2:0-Führung verspielt: Mainz 05 verliert bei Hannover 96 mit 2:3

aus Mainz 05

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Hannovers Ihlas Bebou (l.) im Zweikampf mit dem Mainzer Stefan Bell. Foto: dpa

Der FSV Mainz 05 hat zum Auftakt der Rückrunde in der Fußball-Bundesliga eine völlig unnötige 2:3 (2:2)-Niederlage bei Hannover 96 kassiert. Dabei verspielte die Mannschaft...

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HANNOVER. Der FSV Mainz 05 hat zum Auftakt der Rückrunde in der Fußball-Bundesliga eine völlig unnötige 2:3 (2:2)-Niederlage bei Hannover 96 kassiert. Dabei verspielte die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz vor 34.500 Zuschauern in einer aufgrund des Stimmungsboykotts der Hannover-Ultras seltsamen Atmosphäre einen 2:0-Vorsprung. Yoshinori Muto (26.) und Alexander Hack (31.) hatten die 05er in Führung gebracht. Niclas Füllkrug drehte die Partie mit seinem Dreierpack (33./38./75.) im Alleingang.

Vier Tore in zwölf Minuten

Beide Teams suchten nach der kurzen Winterpause in der Anfangsphase Sicherheit in ihren Abläufen. Das wirkte doch alles sehr unruhig, unrund und bisweilen hektisch. Eigentlich umso besser, dass die Mainzer, bei denen Neuzugang Nigel de Jong als alleiniger Sechser vor einer Fünferkette mit Stefan Bell, Jean-Philippe Gbamin und Alexander Hack sein Debüt feierte, in Führung gingen. Immer wieder hatten die Gastgeber den 05ern mit ihrer Passivität zu viele Freiräume gelassen. So auch in der 26. Minute. Yoshinori Muto konnte den Ball im Strafraum in aller Ruhe annehmen, sich drehen und erzielte das 1:0. Als Alexander Hack fünf Minuten später nach einem Freistoß von Daniel Brosinski sogar auf 2:0 erhöhte, roch es zumindest nach dem ersten Auswärtssieg der Saison.

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Doch der Geruch verflog schnell wieder. Vor allem, weil es die Mainzer weiterhin nicht schaffen, gegnerische Eckbälle sauber zu verteidigen. Sobald ein Ball in den Strafraum segelte, wurden die 05er unsicher. Keeper Robin Zentner schwächelte in der Strafraumbeherrschung, seine Kollegen bekamen den Ball nie aus der Gefahrenzone. Die Folge: Eigentlich jeder Eckball sorgte für Unruhe. Oder sogar noch mehr. In der 33. Minute köpfte Niclas Füllkrug zum Anschlusstreffer ein. Doch damit nicht genug. Nach einem völlig unnötigen Querschläger von Pablo de Blasis im Mittelfeld grätschte de Jong Felix Klaus im Strafraum um und Füllkrug verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:2 (38.). Bitter für die 05er, die von biederen 96ern die Führung praktisch auf dem Silbertablett serviert bekamen. Die vier Tore waren allerdings auch das Beste in einer spielerisch sehr überschauberen ersten Halbzeit.

Füllkrug aus dem Nichts mit dem Dreierpack

Das sollte sich nach der Pause auch nicht ändern. In der 56. und 58. Minute hatte der FSV allerdings Glück, dass Füllkrug keine seiner beiden Riesenchancen nutzte. Bei der ersten Gelegenheit hielt Zentner stark. Während die 05er in der Defensive nie so wirklich sattelfest wirkten, hatten sie vorne zumindest Chancen. Hack köpfte in der 68. Minute nur knapp am Pfosten vorbei.

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Aus dem Nichts schlug dann aber wieder Torjäger Füllkrug zu. Mit seinem dritten Streich drehte er die Partie in der 75. Minute komplett. Ein wahnsinniger Nackenschlag für die Mainzer, die somit die nächste Auswärtsniederlage kassierten. Daran konnte auch Rückkehrer Anthony Ujah nichts mehr ändern, der in der 81. Minute für Muto eingewechselt wurde. Giulio Donati traf in der 85. Minute noch den Pfosten.

Druck vor dem ersten Heimspiel wächst

Die 05er haben sich diese Pleite in erster Linie selbst zuzuschreiben, weil sie sich in der Defensive einfach duselig und unclever anstellten. Im Kampf gegen den Abstieg muss man gegen 96 mindestens einen Punkt schnappen. Das geht mit einem Abwehrverhalten - gerade bei Standards - aber nicht. De Jong zeigte bei seinem Debüt gute Ansätze, war gerade vor der Pause körperlich präsent, baute im zweiten Durchgang ab - und verursachte mit seiner unglücklichen Grätsche gegen Klaus den folgenschweren Elfmeter vor dem 2:2. Damit steigt der Druck auf den FSV vor dem ersten Heimspiel des Jahres am kommenden Samstag gegen den VfB Stuttgart direkt wieder. Die vierte Niederlage im vierten Spiel gegen einen Aufsteiger könnten sich die 05er definitiv nicht leisten.