1. FSV Mainz 05: Kandidaten um Amt des Vereinsvorsitzenden...

aus Mainz 05

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Nach ihrer Präsentation beantworten die Kandidaten Stefan Hofmann, Eva-Maria Federhenn, Jürgen Doetz, Silvio Aita und Günter Neuser (von links) die Fragen der Fans und Mitglieder. Als Sprecher der Wahlkommission moderiert Gerd Krämmer (Dritter von links) die Fragerunde. Foto: Sascha Kopp

Auf einer Informationsveranstaltung in der Opel Arena stellten sich Hofmann und die anderen vier Kandidaten Silvio Aita, Jürgen Doetz, Eva-Maria Federhenn und Günter Neuser...

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MAINZ. Als letzter Kandidat verließ Stefan Hofmann die Lounge der Opel Arena. Der langjährige Sportliche Leiter des Nachwuchsleistungszentrums diskutierte mit den Fans und Mitgliedern noch lange über die Ziele und Beweggründe seiner Kandidatur. „Ich habe mir die Frage gestellt, ob ich in der Beobachterrolle bleiben oder aktiv mitgestalten will“, begründete der 54-Jährige seine Entscheidung, für das Amt des Vereins- und Vorstandsvorsitzenden des 1. FSV Mainz 05 zu kandidieren.

Auf einer Informationsveranstaltung in der Opel Arena stellten sich Hofmann und die anderen vier Kandidaten Silvio Aita, Jürgen Doetz, Eva-Maria Federhenn und Günter Neuser den Fragen der Fans und Mitglieder. Rund 300 Interessierte waren gekommen, um die Kandidaten vor der Wahl am 21. Januar (11 Uhr) kennenzulernen. Das Quintett präsentierte sich erst in einzelnen Reden, nahm dann an einer Fragerunde teil, und stellte sich den restlichen Fragen anschließend in direkten Gesprächen mit den Fans und Mitgliedern. Als Sprecher der Wahlkommission erlaubte sich Gerd Krämmer, die Beiträge „von sehr gut bis exotisch“ einzustufen – und erhielt Applaus.

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Hofmann konnte sich über zu wenig Interesse an seiner Person nicht beklagen. „Unser Weg muss der als Aus- und Weiterbildungsverein sein. Wir müssen einen eigenen Weg definieren, nicht die Großen kopieren“, lautet seine Kernbotschaft. Dem Verein würde es an einem Leitbild sowie Werten mangeln, die ihn in der Vergangenheit stark gemacht haben.

Einige Gespräche führte auch Doetz. In seiner Rede erläuterte der 73-Jährige sein „Projekt 52“. Würde Doetz am kommenden Sonntag gewählt werden, würde er in jeder der 52 Wochen des Jahres an einem Tag raus gehen und sich mit verschiedenen Gruppen zusammensetzen. „Wir dürfen nicht nur auf die Fans warten, sondern müssen ihnen auch zeigen, dass wir zu ihnen kommen. Das möchte ich tun“, sagte Doetz.

Identität, Zusammenhalt, Einigkeit, Werte – auch Eva-Maria Federhenn geht es darum, „die Einzigartigkeit des 1. FSV Mainz 05“ zurückzuholen. „Wir sind ein Verein mit Herz“, betonte Federhenn. Offen räumte sie ein: „Gerade für mich als Frau wird es in dieser von Männern dominierten Branche nicht einfach werden.“ Sie sei es aber gewohnt, sich regelmäßig in neue Themen einzuarbeiten. Einer kritischen Nachfrage musste sie sich im Hinblick auf ihren Posten als Aufsichtsratsmitglied stellen. „Ich werde mein Mandat nur im Falle einer Wahl zur Vereins- und Vorstandsvorsitzenden niederlegen.“ Werde sie nicht gewählt, werde sie – wie bisher – im Kontrollgremium des Vereins. Dass sie dann einen Mitbewerber kontrollieren würde, sieht Federhenn nicht als möglichen Konflikt. „Das betrachte ich nicht als Problem.“

Aita und Neuser wohl ohne Chance

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Nicht zuletzt aufgrund des Zuspruchs und der Nachfragen der Fans und Mitglieder zeichnete sich indes schon auf der Informationsveranstaltung ab, dass Silvio Aita und Günter Neuser beim Ausgang der Wahl wohl keine Rolle spielen werden. An ihren Tischen standen sie im Anschluss an die Fragerunde alleine. In seiner Vorstellung sagte Aita, er wolle die Mitgliedsbeiträge senken, um mehr Fans einzubeziehen. Darüber hinaus müsse die Kommunikation zwischen Verein und Anhängern verbessert werden.

Fast ausschließlich einen sportlichen Blick auf die Lage hatte Neuser, der seine Vorstellung erneuerte, mit der Sportlichen Leitung über den Spielstil der 05er diskutieren zu wollen. Diese Idee ließ keinen Bedarf für Rückfragen. Fans und Mitglieder kamen nicht auf ihn zu. Neuser verließ die Arena als Erster der Kandidaten.