0:3-Dämpfer für Eintracht Frankfurt: Deutliche Niederlage...

aus Eintracht Frankfurt

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Leverkusens Javier Hernandez (links) und Frankfurts Omar Mascarell im Zweikampf. Foto: dpa

Die Pleite fiel zu hoch aus, war letztlich aber nicht unverdient. Eintracht Frankfurt unterlag bei Bayer Leverkusen mit 0:3 (0:1).

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LEVERKUSEN. Niko Kovac schaute betrübt in den strömenden Regen. Der Trainer der Frankfurter Eintracht wusste: Das war heute nichts. Der hessische Fußball-Bundesligist unterlag bei Bayer Leverkusen mit 0:3 (0:1).

Die Niederlage fiel einen Tick zu hoch aus, war aber absolut verdient. Denn der Champions-League-Teilnehmer war vor dem Tor effizienter. Chicharito (5./63.) und Kevin Volland (78.) trafen vor 28.882 Zuschauern für die Gastgeber, bei denen Chefcoach Roger Schmidt wohl vorerst seinen Kopf aus der Schlinge gezogen haben dürfte. Kurz vor dem Spiel hatte der TV-Sender "Sky" vermeldet, Schmidt sei schon entlassen worden. Eine Falschmeldung, wie sich herausstellte.

Frankfurts Mijat Gacinovic sah seine fünfte Gelbe Karte, fehlt damit am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt. Es war die erste Niederlage für die Hessen nach drei Pflichtspielsiegen in Folge. Die Eintracht bleibt dennoch vorerst auf Rang drei, weil Borussia Dortmund bei Darmstadt 98 verlor.

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"Es war eine verdiente Niederlage, aber kein Rückschlag. In der zweiten Halbzeit hat uns die nötige Frische gefehlt. Gegen Ingolstadt werden wir ganz anders auftreten", befand Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner. Rechtsverteidiger Timothy Chandler meinte: "Hätten wir unsere Chancen nach dem 0:1 genutzt, wäre das Spiel ganz anders verlaufen. So war es ein schwarzer Tag."

Vier Veränderungen in Startelf

Kovac, der von 1996 bis 1999 als Profi bei Bayer aktiv war, hatte im Vergleich zum Pokalsieg in Hannover drei Tage zuvor vier Veränderungen vorgenommen: Jesus Vallejo, Gacinovic, Aymen Barkok und Branimir Hrgota begannen für Ante Rebic, Haris Seferovic (beide Bank), David Abraham (Oberschenkelzerrung) und Max Besuschkow, der nach seinem Startelf-Debüt gegen die 96er diesmal nicht im Kader stand. Dass Rebic, zuletzt bester Frankfurter, draußen bleiben musste, überraschte. Kovac erklärte später: "Er konnte nicht." Rebic sei zu müde gewesen. Die Gäste verschliefen den Auftakt. Und Bayer schlug eiskalt zu - mit einer Portion Glück. Kai Havertz ließ gleich vier Frankfurter stehen, drang in den Strafraum ein, wo der extrem schwache Michael Hector den Ball weg schoss - dabei aber Havertz traf. Der Abpraller flog genau zum wieder genesenen Chicharito, der per Seitfallzieher mühelos einnetzte.

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Die Hessen wirkten in der Folge gelähmt, Leverkusen drängte auf den zweiten Treffer. Aber die Eintracht fing sich wieder. Und hatte zwei dicke Chancen zum Ausgleich. Gacinovic (19.) scheiterte aus 13 Metern mit einem Flachschuss an Bayer-Keeper Bernd Leno. Sechs Minuten später nahm Hrgota nach einer Flanke von Timothy Chandler aus sieben Metern per Volley ab - erneut reagierte Leno glänzend. Auf der Gegenseite vergaben Karim Bellarabi (34.) und Chicharito (36.), kurz vor der Pause erwischte Gacinovic (44.) den Ball nach einer schönen Kombination der Frankfurter nicht richtig. Es ging also mit dem 1:0 für Leverkusen in die Kabine.

Gefährlich bei Standards

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel besaß Chicharito (49.) die Riesenchance zum 2:0. Nach einer Ecke köpfte der Mexikaner den Ball aber freistehend aus kurzer Distanz auf den Boden, den Nachschuss blockten die Frankfurter. Und auch mit den anschließenden Standards strahlten die Hausherren immer Gefahr aus. Kovac reagiert, brachte Rebic für den blassen Gacinovic. Was sich bezahlt machte: Der Kroate machte ordentlich Betrieb, trieb das Frankfurter Spiel an. Alexander Meier kam in der 60. Minute zum Kopfball, doch Leno war zur Stelle.

Es trafen aber die Rheinländer. Nach einem Flankenwechsel brachte Bellarabi den Ball volley in die Mitte, wo Chicharito vollendete. Die Eintracht gab nicht auf. Rebic (75.) versuchte es aus der Ferne, doch das Leder wurde noch zur Ecke abgefälscht. Das 0:3 zerstörte dann sämtliche Hoffnungen. Nach einer Bellarabi-Hereingabe war der kurz zuvor eingewechselte Volland schneller als alle Frankfurter und ließ SGE-Torwart Lukas Hradecky keine Chance. Nur zwei Minuten später verhinderte Hradecky den vierten Bayer-Treffer, der Finne rettete stark gegen Havertz. Letztlich mussten die Gäste die Niederlage akzeptieren.