Wie der 1. FC Kaiserslautern sich selbst im Weg steht
Wieder war der FCK nah dran am ersehnten Sieg, wieder sorgte ein Patzer für Ernüchterung. Anders als in Zwickau liegt der „Schwarze Peter“ nun aber wieder in den eigenen Reihen.
Von Tommy Rhein
Sportredakteur Mainz
Kapitän Florian Dick (rechts) gehört zu den wenigen Konstanten im Spiel des 1. FC Kaiserslautern.
(Foto: dpa)
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KAISERSLAUTERN - Nach dem 3:3 des 1. FC Kaiserslautern gegen Fortuna Köln musste man kein Prophet sein, um vorherzusagen, gegen wen sich der Frust der Fans wenden würde. Dafür hatte Jan-Ole Sievers mit seinem Blackout in der Nachspielzeit gesorgt. Der Torhüter erlebte einen gebrauchten Tag und hatte mehr als nur eine Teilschuld daran, dass der erlösende Sieg für die Roten Teufel kurz vor Abpfiff erneut verpuffte.
Es wäre dennoch unfair, ihm allein die Schuld zuzuschieben. Der junge Keeper hatte zwar auch bei den ersten beiden Gegentreffern keine gute Figur abgegeben – andere Defensivspieler taten das aber ebenso wenig. Beispielsweise Janek Sternberg, über dessen Seite das 0:1 fiel und der den Eckball, der letztlich zum 3:3 führte, durch einen Ausrutscher erst ermöglichte.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass es abermals individuelle Fehler waren, die dem 1. FC Kaiserslautern im Wege standen. Bitter, denn im Spiel nach vorne zeigten die Pfälzer ihr Wohl stärkstes Spiel der noch jungen Drittliga-Saison. Reihenweise spielten sie sich Chancen heraus und erzielten drei Tore – vor der Partie waren es genau vier Treffer aus sechs Spielen gewesen.
Was fehlt, ist weiterhin die Stabilität. Bereits in Großaspach sah Sievers beim Gegentreffer nicht gut aus – es folgte ein 1:1. Gegen Preußen Münster war Özgür Özdemir der Pechvogel, der mit unnötigen Fouls für die Standardsituationen verantwortlich war, die letztlich die 1:2-Niederlage bedeuteten. Auch in Halle erwischte der junge Innenverteidiger einen schlechten Tag. Auch Gino Fechner stand neben sich. Es folgte eine Steigerung gegen Karlsruhe – als lediglich die Durchschlagskraft fehlte – und vor allem in Zwickau, als eine fragwürdige Schiedsrichterentscheidung den Sieg kostete. Nun also Sievers und Sternberg.
Mit Glück und ohne Aussetzer könnte der FCK Erster sein
Nimmt man den Rechenschieber zur Hand, auch wenn solche Spielereien rein spekulativ sind, hätte der FCK ohne seine individuellen Aussetzer bereits mindestens sieben Punkte mehr auf dem Konto. Nimmt man noch die beiden verlorenen Punkte aus Zwickau hinzu, könnte der FCK punktgleich mit Spitzenreiter Uerdingen sein. Bitter, auch wenn solche Zahlenspiele immer mit Vorsicht zu genießen sind.