Kolumne von Eric Scherer: Start ins „Stahlbad“ 2019
Am Samstag steht für den 1. FC Kaiserslautern gegen die SG Sonnenhof Großaspach die erste Partie des Jahres 2019 an. Ein Jahr, in dem alles besser werden soll - und die jungen Spieler beim FCK Entwicklungschancen erhalten sollen.
Von Eric Scherer
Er beleuchtet das Geschehen rund um den Betzenberg: Eric Scherer. Foto/Grafik: Scherer/Wilinski
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KAISERSLAUTERN - „Nein, es ist für mich kein besonderes Spiel, ich bin jetzt Trainer des 1. FC Kaiserslautern.“ Damit war der Punkt schon mal abgehakt. Auch sonst rollte die Pressekonferenz zum Spiel des FCK gegen die SG Sonnenhof Großaspach am Samstag, 14 Uhr, sehr nüchtern-geschäftsmäßig ab. Gerade mal zwölf Minuten dauerte die Einstimmung zur ersten Partie der Lautrer im Jahr 2019, dem Jahr, in dem - endlich und abermals – alles besser werden soll. Und das gegen den Verein, den FCK-Trainer Sascha Hildmann noch bis Oktober 2018 gecoacht hat. Mehr PK wär aber auch nicht notwendig gewesen – die wichtigen Personalfragen sind ja längst geklärt.
Ein „finales“ Gespräch mit Lennart Grill habe es zwar noch nicht gegeben, räumte der Trainer ein, doch dass zum Jahresauftakt der jüngste der drei Goalies im FCK-Profikader im Tor steht, gilt als abgemacht. Der seit diesem Freitag 20-Jährige stand in allen drei Testpartien der Wintervorbereitung in der Startelf, spielte jüngst bei der Generalprobe gegen den FC Homburg sogar durch. Überzeugt hat er laut Hildmann mit seinen Trainingsleistungen, zudem solle der FCK ein Verein bleiben, „der junge Spieler entwickelt“. Dafür sei das „Stahlbad Dritte Liga“ bestens geeignet.
Sickinger komplettiert die neue Dreierkette
Von diesem klaren Bekenntnis zur Jugend profitiert auch Carlo Sickinger. Der 21-jährige hat sich in den Testspielen den Platz neben Kevin Kraus und André Hainault in der neu formierten Dreierkette erarbeitet. Zudem verfügt der taktisch flexible Sickinger auch über die Option, gegebenenfalls wieder ins Mittelfeld vorzurücken, so dass die beiden verbleibenden Innenverteidiger mit den beiden Außenbahnspielern wieder eine konventionelle Viererkette bilden können. Allzu starr stehend sollte man sich diese Abwehrformation gegen die SG, die im 4-2-3-1 erwartet wird, ohnehin nicht vorstellen.
Grundsätzlich biete das neue 3-4-3 die Möglichkeit, das Zentrum dichter zu machen, sowie die besseren Optionen, schnell nach vorne zu spielen, erklärte Hildmann. Beim Gegner fürchtet der Trainer dessen starke „Umschaltmomente“.
Vorsicht vor Sonnenhofs schnellen Flügeln
Nun ja, die betont so ziemlich jeder Drittligist. Die SG bietet dafür allerdings zwei besonders interessante – und schnelle – Flügelspieler auf: den 22-jährigem Philipp Hercher, der beim 1. FC Nürnberg großgeworden ist, und den ehemaligen Mainzer Makana Baku (20), den Zwillingsbruder des 05-Profis Ridle Baku.
Hildmann erwartet im Sturmzentrum des Gegners auch Timo Röttger, der dem FCK schon beim 1:1 im Hinspiel das Leben schwermachte. Bei der Generalprobe der SG zuletzt gegen den SV Elversberg (3:1) war Röttger jedoch von Neuzugang Kai Brünker ersetzt worden. Den hat sich SG-Sportvorstand Ioannis Koukoutrigas in der Winterpause beim englischen Drittligisten Bradford City geangelt.
Zuvor war der 24-jährige unter anderem in der Zweiten Mannschaft des SC Freiburg aktiv. Darüber hinaus ergänze der Klub seinen Kader mit Niklas Sommer aus der Zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart und Dominik Martinovic vom SV Wehen Wiesbaden.
Gecoacht wird die SG seit dem 12. Spieltag von Florian Schnorrenberg, ein in der Trainerszene noch unbeschriebenes Blatt. Zuletzt führte der 41-Jährige den TuS Erndtebrück, führte diesen zwei Mal in die Regionalliga West, stieg mit diesem aber auch zwei Mal wieder ab. Seine Fußballlehrerlizenz erwarb Schnorrenberg 2017.
Bislang war der neue Trainer allerdings noch nicht wesentlich erfolgreicher als sein Vorgänger. Hildmann musste nach zehn Spielen und zehn Punkten gehen, so viele Zähler hat auch Schnorrenberg hat in nunmehr neun Partien unter seiner Regie geholt.
Koukoutrigas bezeichnete Schnorrenberg bei seiner Verpflichtung als seinen „Wunschkandidaten“. Er wäre nicht der erste Trainer, für den Großaspach zum Sprungbrett ins Profigeschäft würde: Koukoutrigas verpflichtete unter anderem schon Markus Gisdol, Alexander Zorniger, Rüdiger Rehm, Thomas Letsch – und eben Sascha Hildmann.
Was sonst noch zu erwarten ist in Lauterns Startelf?