Der Flügelspieler rotierte unter Neu-Trainer Sascha Hildmann gegen Würzburg in die Startelf des 1. FC Kaiserslautern und überzeugte als Dribbler
Von Tommy Rhein
Freier Mitarbeiter
Florian Pick (rechts) wirbelte auf dem linken Flügel und war gegen Würzburg im ersten Durchgang an allen wichtigen Offensivaktionen des 1. FC Kaiserslautern direkt beteiligt.
(Foto: imago)
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KAISERSLAUTERN - Ein Neuanfang soll es sein. Schon wieder. Eigentlich wollte Florian Pick bereits im Sommer beim 1. FC Kaiserslautern durchstarten, nachdem er in der vergangenen Saison leihweise für den 1. FC Magdeburg aufgelaufen war. Unter Trainer Michael Frontzeck stand der Flügelflitzer nur einmal in der Startelf – ausgerechnet beim schwachen 0:2 in Halle. Danach wartete die Bank, letztlich sogar die zweite Mannschaft. Nun ist Sascha Hildmann Trainer, und Pick bekommt einen zweiten Neuanfang. 90 Minuten durfte er gegen Würzburg die linke Seite beackern. Und er überzeugte.
„Ich wollte einen Außenbahnspieler sehen, der das Eins-gegen-eins sucht. Er hat das super gelöst, war sehr wichtig für unser Spiel“, sparte der neue Coach nicht mit Lob. Tatsächlich war Pick der stärkste FCK-Spieler, zumindest im ersten Durchgang. Alle Offensivaktionen liefen über den 23-Jährigen. Zweimal zog er gefährlich in den Strafraum, scheiterte jedoch am Torhüter. Insgesamt brachte er Überraschungsmomente in das sonst leicht zu berechnende und in der Vergangenheit oft zu langsame Offensivspiel der Pfälzer. „Ich habe einfach alles reingehauen und versucht, die Trainingsleistung auf den Platz zu bekommen“, sagte Pick nach der Partie. „Ich denke, man hat gesehen, dass die Mannschaft wollte und auf einem guten Weg ist.“
17 Torschüsse, davon acht auf das Gehäuse der Würzburger, waren in der Tat eine Statistik, wie sie die Roten Teufel zuletzt nicht vorwiesen. Gleichzeitig eröffnete die Offensive aber auch Chancen, die die Gäste zum Kontern nutzen konnten. Hildmann muss also noch an der Balance arbeiten.
Für seinen Offensivstil spielt Florian Pick eine bedeutende Rolle. „Ich erwartete von meinen Flügelspielern, dass sie sich auch gegenseitig mal hinterlaufen, sich überholen, viele Flanken bringen“, erklärt er. In Einzelgesprächen mit den Außenspielern, defensiv wie offensiv, habe er das bereits in den zwei Trainingstagen vor dem Würzburg-Spiel besprochen. Die Entscheidung für Florian Pick fußt aber auch auf den Leistungen im Verbandspokal. Der Flügelspieler machte dort alle drei bisherigen Spiele mit, traf insgesamt viermal. Besonders in Pirmasens, wo auch Hildmann im Stadion war, überzeugte Pick als Matchwinner. „Das hat mich überzeugt, außerdem hat er gut trainiert, und bei mir gilt nun einmal das Leistungsprinzip“, sagt Hildmann.
Ein Prinzip, über das sich auch Carlo Sickinger freuen durfte. Der Mittelfeldspieler kam in der 75. Minute aufs Feld, feierte sein Drittliga-Debüt für den FCK. „Eine große Ehre“ sagt er. Und fast hätte er sein persönliches Märchen sogar mit dem Siegtreffer belohnt. Viel fehlte nicht. „Auch er hat super trainiert und er ist ein Typ, dem egal ist, ob 10 000 oder 20 000 Leute zusehen. Er will immer den Ball“, sagt Hildmann. Neue Zeiten also auf dem Betzenberg – und neue Gesichter.