Der 1. FC Kaiserslautern hat sich im Tabellenkeller der Dritten Liga etwas Luft verschafft. Ein souveräner Auswärtssieg beendet die Talfahrt der vergangenen Wochen, auch weil der Gegner mithilft.
Von Tommy Rhein
Freier Mitarbeiter
Befreiungsschlag: Der 1. FC Kaiserslautern beendet mit dem Sieg in Uerdingen vorübergehend seine Talfahrt.
(Foto: imago)
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DÜSSELDORF - Der 1. FC Kaiserslautern hat seine Talfahrt in der Dritten Liga zumindest vorübergehend beendet. Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie gewannen die Pfälzer beim KFC Uerdingen 3:0 (1:0). Nach einer ordentlichen ersten Halbzeit der Pfälzer sorgte ausgerechnet ein Eigentor des Uerdingers Assani Lukimya (42.) für die Führung. Christian Kühlwetter (57.) und Timmy Thiele (66.) schraubten das Ergebnis dann mit Kontertoren schnell in die Höhe. Die Roten Teufel verschaffen sich damit etwas Luft, verlassen zumindest bis Sonntag die Abstiegsplätze. Die Umstellungen von Trainer Boris Schommers scheinen jedoch gefruchtet zu haben. Unter der Woche hatte der Coach unter anderem Kapitän Christoph Hemlein zur Zweiten Mannschaft geschickt und Carlo Sickinger als neuen Spielführer eingesetzt.
Erwartungsgemäß stellte Schommers seine Aufstellung und Formation im Vergleich zur Vorwoche wieder um. Statt einer Dreier-/Fünferkette agierte die Abwehr der Roten Teufel wieder in einer Viererkette. Kevin Kraus und Dominik Schad kehrten nach Sperre in diese zurück, Lukas Gottwalt und Christoph Hemlein mussten weichen und saßen beide auch nicht auf der Ersatzbank. Janik Bachmann (nach Verletzung zurück) und der neue Kapitän Carlo Sickinger agierten als Doppel-Sechs, auf den Außenbahnen starteten überraschend Christian Kühlwetter und Hendrick Zuck (erster Startelfeinsatz seit April). In vorderster Front durften erneut Timmy Thiele und Florian Pick ran. Schommers wirbelte sein Team also erneut durcheinander, diesmal jedoch mit Erfolg. Von Beginn an stimmte bei den Pfälzern die Körpersprache, die Mannschaft spielte mutig, offensiv und zielstrebig.
Die Anfangsphase, in der sich der FCK in den vergangenen Wochen regelmäßig selbst im Weg stand, brachten die Gäste hinter sich, ohne dass der KFC Uerdingen überhaupt einen Torschuss hatte. Stattdessen meldete sich Kaiserslautern frühzeitig mit gefährlichen Standardsituationen an. Die Innenverteidiger Kevin Kraus und André Hainault vergaben jedoch ihre Kopfballchancen. Schnell war jedoch klar, dass für die krisengebeutelten Pfälzer beim KFC Uerdingen etwas zu holen ist. Die Krefelder hatten lediglich durch eine Doppelchance Mitte der ersten Halbzeit selbst Gelegenheit zur Führung. Mehr ließ der FCK nicht zu. Dennoch: Beim 1:0 der Gäste mischte Uerdingen fleißig mit. Ein eigentlich harmloser Versuch von Dominik Schad wurde durch KFC-Innenverteidiger Assani Lukimya unhaltbar abgefälscht – Eigentor (42.). Das Pech, das den Pfälzer zuletzt an den Schuhen klebte, schien sich also diesmal auf den Gegner übertragen zu haben.
Glück oder nicht – der FCK nahm ordentlich Rückenwind aus dem Führungstreffer mit. Fast mit Wiederanpfiff vergaben Zuck (46.) und Kühlwetter (47.) bereits Großchancen zum möglichen 2:0. Auf der Gegenseite scheiterte Tom Boere (50.), der nach einer missglückten Abwehr von FCK-Torwart Lennart Grill über das Tor zielte. Uerdingen, die in der Pause offensiv wechselten, machten auf und der FCK konterte nun. Timmy Thiele bewies Auge, spielte einen starken Pass auf Kühlwetter, den der Angreifer zum 2:0 verwerten konnte (57.). Die Vorentscheidung, da Uerdingen nicht den Eindruck machte, sich nochmals wirklich aufrichten zu können. Wenig später machte Thiele dann selbst den Deckel drauf. Wieder ein Konter, diesmal über Philipp Hercher, den diesmal eben Thiele souverän verwertete (66.) – 3:0. Auch das vierte Tor hätte der Angreifer erzielen können, bei seinem nächsten Konter wurde der Winkel jedoch zu spitz (69.). Auf den Rängen feierten die knapp 1300 mitgereisten Fans, während der FCK den Sieg gefahrlos nach Hause brachte. Die Schlussminuten agierten die Pfälzer zudem noch in Überzahl, nachdem Adam Matuschyk Gelb-Rot sah (87.). Zumindest für die anstehende Länderspielpause könnte auf dem Betzenberg – abseits der Querelen im Umfeld – nun wieder etwas Ruhe einkehren. Am Sonntag, den 24. November, geht es dann mit einem Heimspiel gegen Hansa Rostock weiter.