Ein Kämpfer ist der Außenbahnspieler des 1. FC Kaiserslautern ohnehin. Nun muss er sich auch als Führungsspieler behaupten – und hat Konkurrenz.
Von Tommy Rhein
Sportredakteur Mainz
Wortführer: FCK-Kapitän Christoph Hemlein hat auf und abseits des Platzes ein klare Ansprache.
(Foto: imago)
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KAISERSLAUTERN - Sein erstes Spiel als neuer Kapitän des 1. FC Kaiserslautern absolvierte Christoph Hemlein unauffällig. Allerdings sah man in der ersten Halbzeit wiederholt, warum der Außenbahnspieler für diese Aufgabe prädestiniert ist. Hemlein ist ein Kämpfer, holte sich in zwei Aktionen mit sehenswerten Grätschen den Ball, peitschte sein Team nach vorne. Ein Kapitän eben. Und auch einer, der nach der Partie die passenden Worte zum 1:1 gegen die Spvgg. Unterhaching fand.
„Klar haben wir uns viel vorgenommen, aber das 1:1 geht in Ordnung“, erklärte Hemlein, sieht jedoch auch die Stärken im Team: „Wir hatten unsere Momente, wenn wir kompakt standen. Auch waren wir phasenweise gut im Umschaltspiel. Da müssen wir konstant hinkommen und nicht dieses ‚Kick and Rush‘ aus der zweiten Halbzeit spielen.“ Deutliche Worte – und dabei völlig auf der Linie des Trainers. Denn wie Sascha Hildmann sah auch Hemlein, dass „wir uns mehr zeigen und mutiger sein müssen“.
Auch die Reaktionen der Zuschauer, von denen einige nach Schlusspfiff bereits ein Pfeifkonzert darboten, weiß er einzuordnen. „Wir wissen doch, wie es hier in Kaiserslautern ist und wissen auch, damit umzugehen“, sagt Hemlein und zieht den Vergleich mit dem Vorjahr: „Da haben uns nach dem ersten Spieltag 40000 Fans gefeiert und für einige waren wir bereits aufgestiegen. Was dabei rauskam, wissen wir ja.“
Sein Stammplatz wackelt und vier Ersatz-Kapitäne stehen bereit
Hemlein und die Binde. Das passt. Fraglich ist hingegen nur, ob der 28-Jährige auch Stammspieler bleibt. Schließlich scharren die Neuzugänge Manfred Starke und Simon Skarlatidis mit den Hufen. Auch Talent Toni Jonjic drängt auf dieser Position in die Startelf. Für den Trainer ist das kein Problem. „Die Kapitänsbinde kann jeder aus dem Mannschaftsrat tragen. Die Spieler haben ihre Vertreter gewählt und daraus bestimme ich dann, wer das Team auf den Rasen führt“, so Hildmann. Bedeutet, es stehen mit Kevin Kraus, Christian_Kühlwetter, Andre Hainault und Florian Pick gleich vier Stellvertreter bereit. Führungsqualitäten allein werden für Hemlein also nicht genügen, um im Team zu bleiben.