Ein echter Befreiungsschlag für den 1. FC Kaiserslautern. Der Heimsieg gegen Hansa Rostock beendet nicht nur eine grausige Serie, sondern verschafft den Pfälzer auch Abstand zur Abstiegszone.
Von Tommy Rhein
Sportredakteur Mainz
Der Matchwinner feiert mit Salto: Florian Pick bereitet das 1:0 vor und erhöht dann vor der Pause selbst auf 2:0.
(Foto: imago)
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KAISERSLAUTERN - Der Fluch ist besiegt, der Bann ist gebrochen. Erstmals seit mehr als einem Jahr hat der 1. FC Kaiserslautern in der Dritten Liga wieder zwei Spiele in Folge gewonnen. Mit dem 2:0 (2:0)-Heimsieg gegen Hansa Rostock schaffen sich die Pfälzer außerdem einen Puffer zu den Abstiegsrängen und schließen an das elf Mannschaften umfassende Mittelfeld der Liga an. Vor 18.009 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion brachte Christian Kühlwetter den FCK in Führung (24.), Florian Pick erhöhte noch vor der Pause auf 2:0 (42.). Die Roten Teufel hätten im zweiten Durchgang gegen recht ideenlose Rostocker sogar noch höher gewinnen können.
Boris Schommers hatte nach den Auswärtssieg in Uerdingen und einer erfolgreich gestalteten Länderspielpause keinen Grund, seine Startelf zu verändern. Ein Novum in der noch vergleichsweise jungen Amtszeit des Trainers. Die Mannschaft zahlte das Vertrauen zurück, auch wenn die Anfangsminuten zäh waren. Auf Sicherheit bedacht, riskierten die Pfälzer wenig, hatten allerdings auch in einigen Situationen Probleme, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien. Rostock war entsprechend mehr in Ballbesitz, wurde jedoch nur bedingt gefährlich. Nach einer Viertelstunde traute sich der FCK dann allmählich mehr. Timmy Thiele vergab die erste Chance der Partie (15.), kurz darauf hätte es nach einem Kontakt an Florian Pick im Strafraum der Gäste durchaus auch Elfmeter geben können (18.). Die Roten Teufel waren nun jedoch im Spiel, besonders über die offensive Viererreihe, die bereits beim Sieg in Uerdingen positiv in Erscheinung trat.
Ausschlaggebend für den Erfolg war jedoch auch der Einsatz und der Wille der Pfälzer. Bestes Beispiel war die Entstehung des 1:0. Christian Kühlwetter gab den eigentlich bereits verlorenen Ball nicht auf, blockte zweimal Klärungsversuche der Hansa-Abwehr, kam in Ballbesitz und dann über Florian Pick gar in exzellente Schussposition. Der Rest war dann für einen Stürmer Formsache (24.). Mit der Führung im Rücken strahlten die Pfälzer plötzlich Selbstvertrauen aus. Die Abwehr ließ nichts zu, und vorne wurden Nadelstiche gesetzt. Einziger kurzer Schockmoment war die 39. Minute, als Lennart Grill einen Ball prallen ließ. Doch auch in dieser Situation war die eigene Abwehr auf dem Posten. Und im Angriff haben die Pfälzer in dieser Saison eben einen überragenden Florian Pick. Der Dribbler wuselte sich unbeirrt durch die Hansa-Abwehr, bis er kaltschnäuzig in Toreck abschloss – eine starke Einzelaktion (42.). Thiele hätte vor der Pause fast noch das dritte Tor nachgelegt, verzog jedoch.
Gäste-Keeper Kolke verhindert mehrfach die Vorentscheidung
Rostock wirkte am Ende des ersten Durchgangs bedient. Trainer Jens Härtel reagierte, tauschte Personal aus. Besserung brachte das den Gästen aber zunächst nicht. Stattdessen rannten immer die Roten Teufel an. Und immer wieder im Mittelpunkt: Florian Pick. In der 51. Minute machte er vorne stark den Ball fest, sah dann den abschlussbereiten Hendrick Zuck – Hansa-Keeper Markus Kolke verhinderte die Vorentscheidung mit einer starken Parade (51.). In der 65. Minute war es erneut Kolke, der diesmal gegen Pick stark reagierte und die Gäste im Spiel hielt.
Seine Vorderleute ließen sich dadurch aber nicht sonderlich motivieren und überließen dem FCK zunehmend Spiel und Ball. Und einer, nahm das Angebot besonders bedankend: Florian Pick. Die nächste Großchance leitete der Angreifer im Sitzen ein, spitzelte den Ball zu Dominik Schad durch – aber wieder war Kolke zur Stelle. Zuck verpasste zudem den Rebound (81.). Bei einem Versuch des eingewechselten Andri Bjarnason war Kolke dann geschlagen, allerdings rettete der Pfosten für Hansa (89.). Wenige Momente später versuchte sich dann Janik Bachmann – und Kolke war wieder im Weg. Das dritte Tor sollte also nicht fallen, am Sieg des FCK änderte das aber nichts mehr. Die Pfälzer scheinen nach schwierigen Wochen also wieder zu ihrer Form zu finden und werden versuchen, das bereits kommenden Samstag (14 Uhr) bei Aufsteiger Viktoria Köln erneut unter Beweis zu stellen.