Wildes Gerangel kurz vor Schluss: Skandal um Eintrachts Abraham
Kurz vor Schluss fand das Auswärtsspiel der Eintracht beim SC Freiburg ein unrühmliches Ende: Abraham rennt Freiburg-Trainer Streich um - mit der Folge: ein größeres Gerangel und zwei rote Karten.
Von Peppi Schmitt
David Abraham (l) von Frankfurt und Christian Günter (r) von Freiburg schreien sich nach einem Foul an Trainer Streich von Freiburg an.
(Foto: dpa)
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FREIBURG - Der Skandal am Ende des Spiels, die 93. Minute: Die Eintracht kämpft fast schon verzweifelt um den Ausgleich, als die Situation eskaliert. Der Ball rollt Richtung Freiburger Bank, die Frankfurter wollen ihn so schnell wie möglich zurück. So weit so normal. Doch David Abraham rastet völlig aus. Im Bemühen schnell an das Spielgerät zu kommen, rennt er den Freiburger Trainer Christian Streich mit der Schulter um. Direkt vor seiner Bank liegt Streich auf dem Boden. „Abraham ist ein emotionaler Spieler“, sagte Streich später, „ihm sind in dieser Szene die Sicherungen durchgebrannt.“ Der Frankfurter Kapitän sei „mit Vollgas unterwegs gewesen“ und habe ihn „über den Haufen gerannt.“ Er sei aber „unverletzt“ geblieben.
Die rote Karte für Abraham war nur logisch und richtig. Sportvorstand Fredi Bobic wurde deutlich: „Das darf er einfach nicht machen. David ist emotional, aber trotzdem darf ihm das nicht passieren.“ Offen bleibt, ob Streich den Frankfurter Spieler mit Worten zuvor provoziert hatte. Bobic: „Das bleibt in der Kabine.“
Nach der Attacke ging das Theater erst richtig los. Ein halbes Dutzend Freiburger Spieler kamen ihrem Trainer von der Bank aus „zur Hilfe“ und stürzten sich auf Abraham. Von der dreißig Meter entfernten Eintracht-Bank rannten wiederum Frankfurter Spieler herbei, um ihren Kapitän zu unterstützen. Es war ein wildes Gerangel, eine drei- oder vierfache Rudelbildung mit bestimmt einem Dutzend Spieler. Besonders hart dabei: Vicenzo Grifo, der Abraham ins Gesicht griff. Schiedsrichter Brych schaute sich alles aus der Entfernung an, ging dann in die Video-Area und zeigte schließlich auch Grifo die rote Karte.
Bei einem „Friedensgipfel“ in der Frankfurter Kabine hatten sich die Kontrahenten später auch wieder „lieb“. Abraham hatte sich bei Streich entschuldigt, Grifo bei Abraham. „Das hätte Abraham nicht machen dürfen, aber ich bin nicht nachtragend“, sagte der Freiburger Trainer, „die Sache ist erledigt.“ Für die DFB-Sportrichter sicher noch nicht.
David Abraham sagte im Nachhinein: „Ich möchte mich in aller Form bei Christian Streich entschuldigen. Ich wollte in der letzten Minute der Nachspielzeit den Ball so schnell wie möglich wieder ins Spiel bringen und hätte ausweichen müssen. Ich bin sehr froh, dass wir nach dem Spiel gesprochen haben und alles gut zwischen uns ist.“