Vertrauensbeweis von Adi Hütter: Torwart Kevin Trapp bleibt trotz andauernder Gerüchte bei den Hessen - und die Nummer eins im Tor. Die Vertragsverlängerung des Trainers ist allerdings „keine Formsache“.
Von Peppi Schmitt
Eintracht-Torwart Kevin Trapp.
(Foto: dpa)
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FRANKFURT - Kevin Trapp wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei der Frankfurter Eintracht bleiben. Es war Adi Hütter ein Bedürfnis noch vor dem ersten Training die heißeste Personalie des Sommers aus seiner Sicht zu klären. Die Schlagzeilen um einen möglichen Verkauf des Torhüters, aufgekommen durch öffentliche Aussagen von Sportvorstand Fredi Bobic und des früheren Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Steubing, habe er sehr wohl gelesen, sagte der Frankfurter Trainer bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, „da habe ich Kevin angerufen und ihm klar gesagt, dass er die Nummer eins bleiben wird.“ Das war ein eindeutiger Vertrauensbeweis des Cheftrainers für seinen Führungsspieler. Ein Weggang des 30 Jahre alten Nationalspielers ist damit fast ausgeschlossen. Nur ein wirtschaftliches „Überangebot“ für Verein und Spieler könne daran etwas ändern. In der Bundesliga komme für Trapp sowieso kein anderer Klub in Frage. Hütter deutlich: „Zu Hertha BSC wird er sicherlich nicht wechseln“.
Nicht ganz so deutlich hat sich der 50 Jahre alte österreichische Fußball-Lehrer zu seiner persönlichen Zukunft bei der Eintracht geäußert. Geht es nach dem Klub soll der bis 2021 laufende Vertrag vorzeitig und kurzfristig um ein oder zwei Jahre verlängert werden. „Wir sind immer wieder in Gesprächen und Bruno Hübner ist im Austausch mit meinem Berater, der auch nächste Woche hier sein wird“, sagte Hütter, „wir müssen noch ein bisschen die Köpfe zusammenstecken.“ Die vorzeitige Vertragsverlängerung sei „keine Formsache“, stellte er klar, es seien noch einige Dinge zu klären. Grundsätzlich lege er Wert auf eine „schlagkräftige Mannschaft“. Hütter will also wissen, wie es bei der Eintracht weitergeht.
Auf dem Transfermarkt verhalten sich die Frankfurter aktuell sehr defensiv. Zum einen wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die alle Klubs wegen der Pandemie haben, zum anderen aber auch, weil die sportliche Ausgangslage noch nicht ganz klar ist. Erst am nächsten Donnerstag entscheidet sich beim Achtelfinal-Rückpiel der Europa-League in Basel (Hinspiel 0:3), ob die Eintracht weiter international dabei bleiben kann. Bis dahin will Hütter alle Personalien zurückstellen und sich ganz auf dieses Spiel konzentrieren. Auch die Fortsetzung der Vorbereitung bis zum Pokalstart am 11.September ist deshalb noch nicht im Detail festgelegt. „Es macht keinen Sinn über ungelegte Eier zu reden“, sagt er, „Basel ist maßgeblich entscheidend, wie die weitere Vorbereitung aussehen wird.“
Dem Frankfurter Trainer ist dabei durchaus klar, dass sich bis zum Saisonstart noch personelle Veränderungen ergeben können. Nach dem klaren Votum für Kevin Trapp wird die „Nummer zwei“ im Tor, Frederik Rönnow (27), mit Macht auf einen Wechsel drängen. Mittelfeldspieler Lucas Torró (26) hat seinen Wechselwunsch nach Osasuna (Spanien) bereits hinterlegt. „Lucas hatte hier sehr viel Pech“, sagt der Trainer, „er ist ein toller Junge und ein toller Spieler.“ Steine würde die Eintracht Torró nicht in den Weg legen. Zunächst aber sollen alle aus dem „alten Kader“, die noch zur Verfügung stehen, den Fokus auf das Basel-Spiel legen. Djibril Sow wird dort wegen einer Gelbsperre fehlen. Makoto Hasebe ist nach seiner Knieoperation schon wieder so weit hergestellt, dass er spielen könnte.