Siegesserie der Eintracht hält an: Frankfurter gewinnen 2:1 bei Hoffenheim
Die Frankfurter Siegesserie hält weiter an: Bei den Hoffenheimern kann die Eintracht 2:1 gewinnen. Und das, obwohl Rebic nach einer gelb-roten Karte den Platz verlassen muss.
Von Peppi Schmitt
Frankfurts Ante Rebic (l.) foult Hoffenheims Kevin Akpoguma.
(Foto: dpa)
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SINSHEIM - Was für eine Woche für die Frankfurter Eintracht. 4:1 gegen Hannover, 4:1 gegen Rom. Und zum krönenden Abschluss ein 2:1-Auswärtssieg bei der TSG 1899 Hoffenheim. Ante Rebic und Luka Jovic trafen auch in Sinsheim zuverlässig zum 2:0, Nelson schaffte nur noch den Anschluss für die Gastgeber vor 30 000 Zuschauern. Wermutstropfen: Der neben Torwart Kevin Trapp beste Frankfurter, Ante Rebic, sah nach 65 Minuten die gelb-rote Karte und wird im nächsten Heimspiel gegen Düsseldorf fehlen. „Dieser Sieg ist das Sahnehäubchen auf eine tolle Woche“, sagte Trainer Adi Hütter, „ein Riesenkompliment an meine Mannschaft.“ Die Frankfurter waren zwar spielerisch unterlegen, machten dies jedoch mit Leidenschaft und Geschlossenheit wieder wett. „Ich bin stolz auf die Jungs, die Mannschaft hat eine unglaublich gute Mentalität“, sagte Sportvorstand Fredi Bobic. Zur großen Geschlossenheit passt auch die Aussage von Gelson Fernandes, „dass dieser Sieg für Lucas war.“ Mitte der Woche war ein Bruder von Lucas Torró gestorben, der Spanier fehlte deshalb in Hoffenheim. „Die Mannschaft hat für ihn gespielt, ergänzte der Trainer.
Dass die Eintracht mit einer Führung in die Halbzeit gegangen war, hatte zwei Gründe. Zum einen großes Glück, zum anderen Ante Rebic. Denn die Gastgeber hatten zuvor die besseren Chancen, scheiterten am prächtig reagierenden Kevin Trapp und zweimal an der Latte. Adam Szalai köpfte in der 24.Minute an die Latte, die Eintracht hatte in dieser Szene gleich dreimal den Ball nur mit Mühe von der Linie kratzen können. In der 39.Minute setzte sich dann der beste Hoffenheimer, Kerim Demirbay im Strafraum durch, lupfte über Trapp an die Latte. Und im Gegenzug schlug dann die Frankfurter „Balkan-Connection“ zu. Es war ein langer Pass von Luka Jovic auf Ante Rebic. Der Hoffenheim Keeper Oliver Baumann stürzte aus unerfindlichen Gründen aus seinem Tor, Akpoguma kam wieder einmal nicht hinter Rebic her und der hatte dann leichtes Spiel. Aus 25 Metern lupfte er den Ball über den Torwart ins Tor. Ein Treffer, den nur Rebic schießen konnte, denn er war von den Hoffenheimern kaum zu stoppen. Und so hatte auch der TSG-Trainer Julian Nagelsmann seinen Anteil am Rückstand. Es blieb sein Rätsel, warum er den überforderten Akpoguma immer weiter gegen Rebic spielen ließ. „Natürlich hatten wir auch ein Portion Glück in der ersten Halbzeit“, räumte Hütter unumwunden ein.
Eintracht startet wie die Feuerwehr
Denn auch bei der Eintracht lief nicht alles. Allan Souza war im Mittelfeld total überfordert, bekam kaum einen Ball und fiel zudem noch mit Fouls auf. Er wurde zur zweiten Halbzeit von Mijat Gacinovic ersetzt. Danach lief es besser. In die zweite Hälfte startete die Eintracht wie die Feuerwehr. Nach 35 Sekunden, vom Anstoß weg, lag der Ball im Hoffenheimer Tor. Wieder war es die Kombination Rebic-Jovic-Kostic, die zum Erfolg führte, Torwart Baumann konnte nur nach vorne abwehren, Jovic vollendete aus elf Metern eiskalt. Die Eintracht schien alles im Griff zu haben nach diesem 2:0, TSG-Coach Nagelsmann reagierte fast panisch, brachte nacheinander mit Grifo, Nelson und Joelinton drei frische Stürmer. Doch einem weiteren Tor war zunächst die Eintracht näher.
Genau bis zur 65.Minute. Da hielt Rebic an der Mittellinie ziemlich sinnfrei Akpoguma fest, sah zu Recht die gelbe Karte. Da es die zweite war, musste Rebic vorzeitig in die Kabine. Der beste Spieler hatte sich selbst vom Platz genommen und seine Mannschaft geschwächt. Trainer Hütter reagierte schnell, brachte Sébastien Haller als Prellbock für vorne, nahm Jovic vom Platz, Haller sollte Bälle „festmachen“, den Ball halten, für Entlastung sorgen.
Nelson trifft für Hoffenheim
Hoffenheim drückte, eine Welle nach der anderen rollte nun Richtung Frankfurter Tor. Aber die ganz dicken Chancen hatten sie über eine lange Zeit nicht. Doch dann gelang ihnen doch der Anschluss. Acht Minuten vor dem Ende war es der eingewechselte Nelson, der den Ball aus halblinker Position an Trapp vorbeibrachte. Schiedsrichter Siebert ließ den Treffer in Köln überprüfen, aber es gab keine Beanstandungen. Nun war es eine einzige Abwehrschlacht für die Frankfurter. Dabei überragten der Torwart und der Libero. „Trapp hat den Sieg festgehalten“, sagte Hütter, „und Hasebe sticht heraus.“
Doch die Eintracht hatte noch weiter Trümpfe. Filip Kostic zum Beispiel, dem der Ruf eines schlampigen Genies vorauseilte und der mit grundsolider Arbeit und mit großen Kampfgeist genau das Gegenteil beweist. „Eine tolle Verpflichtung“, sagte Hütter. Dass Jovic aus wenigen Chancen Tore machen kann, ist bekannt, dass die Eintracht auch in dieser Saison wieder als geschlossene und verschworene Einheit auftritt auch.