Bundesliga-Auftakt: Zuschauer bei der Eintracht zugelassen
Eintracht Frankfurt darf zum Bundesliga-Start zuhause gegen Bielefeld vor Fans spielen. Doch wie viele Anhänger dürfen ins Stadion? Und wer hat überhaupt Chancen hineinzukommen?
Von Peppi Schmitt
Fans von Eintracht Frankfurt schwenken ihre Fahnen.
(Foto: dpa)
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FRANKFURT - Am 4.März waren 51.500 Zuschauer in der ausverkauften Frankfurter Arena begeistert vom 2:0-Sieg der Eintracht im DFB-Pokal gegen Werder Bremen. Dann kam Corona. Und es kamen die „Geisterspiele“ ohne Zuschauer. Das wird sich nun wieder ändern. Das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt hat am Freitag die teilweise Rückkehr von Zuschauern zum Bundesliga-Auftakt der Eintracht gegen Arminia Bielefeld genehmigt.
Am nächsten Samstag sind 6.500 Zuschauer im Deutsche Bank Park zugelassen, genau wie zwei Wochen später gegen Hoffenheim. „Das ist eine tolle Nachricht, die wir vor zwei Wochen noch nicht für möglich gehalten hätten“, sagte Trainer Adi Hütter. Die Eintracht hatte ursprünglich den Antrag auf Zulassung von 11.275 Zuschauer gestellt, ist aber dennoch zufrieden. „Es markiert einen Anfang“, sagte Vorstand Axel Hellmann, „mit 6.500 können wir formidable Erfahrungswerte sammeln.“ Wirtschaftlich profitabel wäre ein Spiel freilich erst mit mehr als 10.000 Zuschauern. Hellmann: „Es ist nicht kostendeckend, aber es ist ein Invest in die Rückkehr zur Normalität.“
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Seit Mai hatte der Klub das umfangreiches Hygiene- und Zuschauerkonzept unter Hinzuziehung externer Experten aus den Bereichen Medizin/Infektionsschutz, Logistik, Verkehr und Sicherheit erarbeitet und es mit dem Gesundheitsamt, aber auch der Staatskanzlei in Wiesbaden beraten. „Es war eine der schwierigsten und komplexesten Herausforderungen, die wir in unserer Zeit bei der Eintracht meistern mussten“, sagte Hellmann, „wir sehen uns als Vorreiter der gesamten Event-Branche, für Konzerte und Sportveranstaltungen, auch in der Halle.“ Der Fußball im Allgemeinen, die Eintracht im Speziellen müssten „Eisbrecher“ sein.
Justitiar und Spieltags-Manager Philipp Reschke erläuterte die grundsätzlichen Vorgaben, nach denen sich der Klub richten musste. „Es gibt drei große Zielsetzungen“, sagte er, „erstens die Kontaktminimierung, zweiten den Infektionsschutz und drittens die Nachverfolgbarkeit von Infektionen.“ Das alles sei in dem nun genehmigten Verfahren gewährleistet.
Und so soll das im Detail aussehen: Die 6.500 Karten werden im Online-Verfahren unter den Dauerkartenbesitzern ausgelost. Dabei kommen Sitzplatzdauerkarten-Besitzer ebenso zum Zug wie Stehplatz-Dauerkarten und insgesamt 750 Business- und Logenkunden. Bei der Vergabe wird es eine Rotation geben. Das heißt: Beim nächsten Spiel kommen andere Kunden ins Stadion.
Jeder einzelne Zuschauer muss vor der Ticket-Zuteilung Angaben wie Namen, Adresse und Telefonnummer angeben und einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen. Es ist also die Umsetzung des „personalisierten Tickets“. Mit der Zuteilung der Karte gibt es genaue Verhaltensanweisungen.
Fan-Klubs werden nicht gesondert behandelt. „Fankulturell ist das nicht unsere Vorstellung“, sagte Hellmann, „aber alle verstehen, dass wir es brauchen, um irgendwann wieder ein volles Stadion zu haben. Darum gibt es keine Widerstände oder Proteste, höchstens Bauchschmerzen.“
Für die An- und Abreise hat die Eintracht ebenso ein ausgeklügeltes System vorgestellt wie für den Einlass und den Auslass nach dem Spiel. Oberste Priorität: Es sollen sich keine Menschschlangen bilden.
Auf den Plätzen werden die Abstandsregeln von 1,5 Metern penibel eingehalten. Bis zum Platznehmen muss ein Mund- und Nasenschutz getragen werden. Getränke und Speisen dürfen nur auf dem Platz zu sich genommen werden. Es gibt kein Sing- oder Schreiverbot. Die Verantwortlichen setzen auf Selbstverantwortung. „Es wird sicher keine Pandemie-Polizei im Stadion geben“, sagte Hellmann.