17 der bislang 52 Regensburger Tore gehen auf das Konto des Sturmduos Sargis Adamyan (Mitte) und Marco Grüttner (rechts). Foto: dpa
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REGENSBURG - Vor Beginn der Zweitliga-Saison 2017/18 galten die Aufsteiger Holstein Kiel, MSV Duisburg und Jahn Regensburg für viele Journalisten und Kenner der Zweiten Liga als potenzielle Abstiegskandidaten. Zwei Spieltage vor Saisonende steht jedoch fest: Die sogenannten Experten lagen mit ihrer Einschätzung gründlich daneben.
Die drei Novizen stehen – völlig zurecht – in der oberen Tabellenhälfte, einzig der MSV Duisburg musste zwischenzeitlich um den Klassenerhalt fürchten. Kiel klopft als Dritter gar mit Vehemenz an das Tor zur Bundesliga. Rein theoretisch hat mit dem SSV Jahn ein zweiter Aufsteiger nach wie vor die Möglichkeit, sich zumindest für die Relegationsspiele gegen den Drittletzten aus dem Fußball-Oberhaus zu qualifizieren. Hierfür müssten die Kieler jedoch ihre letzten Spiele gegen Spitzenreiter Düsseldorf und Braunschweig verlieren und die Oberpfälzer auf der Gegenseite gegen Darmstadt und Bochum Siege einfahren. Ein Szenario, das nach den jüngsten Ergebnissen – Kiel gewann zuletzt in Ingolstadt mit 5:1, Regensburg unterlag in Duisburg mit 1:4 – aber wohl eher unwahrscheinlich ist.
Schließlich hat selbst Jahn-Coach Achim Beierlorzer nach der deftigen Niederlage im Ruhrgebiet die Hoffnung auf Platz drei bereits weitgehend aufgegeben: „Natürlich hätten wir die Flamme gern noch ein bisschen am Leben gehalten.“ Und auch Kapitän Marco Grüttner, Schütze des Regensburger Siegtores beim 1:0 im Hinspiel im Stadion am Böllenfalltor, zog nach der 13. Saison-Niederlage bereits ein vorzeitiges Gesamtfazit: „Wir haben eine überragende Saison gespielt, darauf lasse ich nichts kommen.“ Eine Kampfansage an die Konkurrenz aus Kiel sieht anders aus.
17 der bislang 52 Regensburger Tore gehen auf das Konto des Sturmduos Sargis Adamyan (Mitte) und Marco Grüttner (rechts). Foto: dpa Foto: dpa
17 der bislang 52 Regensburger Tore gehen auf das Konto des Sturmduos Sargis Adamyan (links) und Marco Grüttner. Foto: dpa Foto: dpa
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Erschwerend hinzu kommen aus Regensburger Sicht erhebliche Personalprobleme, die den ohnehin schon recht dünnen Kader in der letzten Saisonphase weiter schwächen: Mit Innenverteidiger Sebastian Nachreiner (Kreuzbandriss), Torhüter Philipp Pentke (Rippenbruch) und dem zuletzt treffsicheren Jann George (Gelbsperre) muss Beierlorzer auf drei eminent wichtige Akteure verzichten. Hinter dem Einsatz von Joshua Mees steht zudem ein Fragezeichen.
Die Oberpfälzer haben keinerlei Druck mehr
Allerdings können die Oberpfälzer am Sonntag (15.30 Uhr) – fernab von jeglichem Druck – befreit aufspielen. Obendrein ist davon auszugehen, dass sich die Beierlorzer-Elf mit einer engagierten Leistung im letzten Heimspiel von den eigenen Fans verabschieden möchte. In taktischer Hinsicht dürfte sich deshalb trotz der Personalprobleme kaum etwas ändern.
Der SV Darmstadt 98 muss sich also auf einen Gegner einstellen, der im bewährten 4-4-2-System mit den beiden körperlich robusten Sechsern Andreas Geipl und Marc Lais durchaus beherzt zu Werke gehen wird. Für Aufsehen sorgte der Jahn im bisherigen Saisonverlauf zudem mit seinem schnellen Umschaltspiel, das der gesamte Kader verinnerlicht hat.