Vor zehn Jahren stand der SV Darmstadt 98 am Abgrund: Es drohte gar die Insolvenz. Ein Grund, warum dies nicht geschah: das Benefizspiel gegen Bayern München. Dafür bedankte sich Lilien-Fan Heiko Rothmann jetzt mit einem ganz besonderen Trikot - persönlich beim Bayern-Boss am Tegernsee.
Ohne Bayern München stünde der SV Darmstadt 98 heute wohl deutlich schlechter da. Heiko Rothmann bedankte sich dafür noch einmal bei Uli Hoeneß – in dessen Anwesen. Foto: Heiko Rothmann
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DARMSTADT - (jaf). Vor ziemlich genau zehn Jahren war es um den SV Darmstadt 98 finanziell überhaupt nicht gut bestellt: Die Situation war derart kritisch, dass sogar über einen Insolvenzantrag nachgedacht werden musste. Ein Grund, warum am Ende doch alles gut ausging: ein Benefizspiel im Mai 2008 gegen den FC Bayern München.
Damals war es Nick Golüke gelungen, über Helmut Markwort und Uli Hoeneß dieses Spiel zu organisieren. Und am Ende blieben rund 200 000 Euro zur Schuldenminderung. 19 800 Zuschauer hatten die Partie verfolgt, heute dürfen nur noch 17 400 Zuschauer ins Stadion.
Innerhalb einer Woche waren im Frühjahr 2008 alle organisatorischen Anforderungen erledigt gewesen – und vor allem Hoeneß unterstützte das Event, wo immer er nur konnte, erinnert sich Heiko Rothmann, der damals ebenfalls in die Organisation eingebunden war.
Das Spiel hatten die Bayern mit 11:5 (6:4) gewonnen. Jan Schlaudraff erzielte allein sieben Treffer. Die weiteren Tore für den Fußball-Rekordmeister, der ohne Franck Ribéry und Luca Toni, aber ansonsten mit den meisten Stammspielern angetreten war, markierten Lukas Podolski, Zé Roberto, Daniel van Buyten und Bastian Schweinsteiger. Für die Südhessen trafen Rudi Hübner, Sebastian Glasner, Alvano Kröh, Michael Anicic und Daniel Rasch.
Auch Anne Baumann und Rüdiger Fritsch lassen grüßen
Jetzt, zehn Jahre später, traf man sich wieder: bei Uli und Susanne Hoeneß am Tegernsee. Der Marketing-Manager und Lilien-Anhänger Heiko Rothmann (48) aus Seeheim konnte noch einmal ganz offiziell Danke sagen. Stellvertretend für Lilien-Präsident Rüdiger Fritsch und Finanz-Vorstand Anne Baumann ließ Rothmann ein Lilien-Trikot mit dem Schriftzug „DANKE ULI“ anfertigen und konnte dies in Bad Wiessee überreichen.
Hoeneß, obwohl gerade von der USA-Reise des FC Bayern zurückgekehrt, nahm sich viel Zeit, schreibt Rothmann, der mit seinen Söhnen Mats und Finn auf dem privaten Anwesen von Uli Hoeneß auch manche private Dinge besprechen konnte. „Wer als Fußball-Verein in finanzielle Not geraten ist und ehrliche und vernünftige Einfälle hat, kann eigentlich davon ausgehen, dass der FC Bayern München versucht, immer eine Hilfestellung zu geben“, sagte Hoeneß.
„Es gibt einen knallharten Geschäftsmann Hoeneß, aber auch den herzlichen und emotionalen Menschen Uli Hoeneß“, freute sich Rothmann. Dieser sei sichtlich berührt gewesen, dass ein Sportverein auch nach zehn Jahren nicht vergessen hat, wer dazu beigetragen hat, einen Ausweg aus der Krise zu finden.