Der Ligachef der B-Klasse West spricht über die abgelaufene Hinrunde.
Uwe Naumann.
(Foto: M. Heinze)
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HEIDESHEIM - Bei der Terminsitzung der Fußball-B-Klasse West im Vereinsheim der TSG Heidesheim hat ein Viertel der Klubs gefehlt. TSG Drais, TSG Schwabenheim und Bretzenheim 12 hatten sich entschuldigt, Aksu-Diyar-Spor fehlte ohne Begründung. „Schwach von den Vereinen“, befand Klassenleiter Uwe Naumann: „Jeder Verein sollte in der Lage sein, einen Vertreter zu schicken.“ Die AZ sprach mit dem 56-jährigen Kempter.
Herr Naumann, wie ist die Hinrunde gelaufen?
Organisatorisch war alles okay. Bei Fragen von mir kommt die Rückmeldung der Vereinsverantwortlichen immer sofort und auch mal auf dem kleinen Dienstweg, da ich viele schon länger kenne. Unter den Vereinen herrscht ein gutes Miteinander.
Gab es besonders erfreuliche Ereignisse oder auch besonders hässliche Szenen?
Schön war das Fairplay des Kempter Spielers Christian Bernd im Spiel gegen Gau-Algesheim. Er ließ sich trotz einer Attacke im Strafraum nicht fallen und hat den Ball geflankt, sein Mitspieler aber hat die Chance vergeben – und im Gegenzug fällt ein Gegentor. Kurz vor Schluss hat er bei einem möglichen Konter seiner Mannschaft – trotz Rückstand – den Ball ins Aus geschossen, damit Gau-Algesheim wieder in Ballbesitz kommen konnten. Die Gäste hatten protestiert, weil sie vorher einen Einwurf hätten bekommen müssen. Hässlich waren teilweise die Roten Karten: Griff in die Hoden des Gegenspielers und Faustschlag gegenüber dem gegnerischen Torwart, der mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste. Und auch die Roten Karten wegen Schiedsrichter-Beleidigung und einer Tätlichkeit gegen den Schiri, der trotz eines Sturzes das Spiel souverän zu Ende gebracht hat. Dann war da der respektlose Umgang eines Vereinsverantwortlichen gegenüber dem Unparteiischen. Er hat ihn beleidigt, ihm gedroht und sich auch noch Tage danach nicht beruhigt. So etwas geht gar nicht.
Wer ist der fairste Verein?
In der Fair-Play-Wertung stellt wie schon vor einem Jahr die TSG Drais das fairste Team. Am Ende des Rankings steht HNK Croatia. Insgesamt gab es 517 Gelbe Karten, 21 Gelb-Rote und 17 Rote.
Ihr Kommentar?
Jeder sollte mal in sich gehen und überlegen, was er ändern kann und das eigene Verhalten überdenken. Die Verantwortlichen und Trainer haben eine Vorbildfunktion. Sie müssen beruhigend auf die Spieler einwirken, damit auf dem Platz die Emotionen heruntergefahren werden. Wir wollen in unserer Klasse Spaß haben, und wenn der Gegner besser ist, soll man das akzeptieren. Treten, Schlagen und Reklamieren gehört nicht auf den Sportplatz.
Welche Zahlen und Fakten muss man sonst noch kennen?
Insgesamt sind 648 Tore in 144 Spielen gefallen, 16 weniger als vor einem Jahr. Im Schnitt gab es 4,5 Treffer pro Partie. Zuschauer gab es insgesamt 6832, was einem Schnitt von 48 entspricht. Die meisten Fans sind nach Budenheim mit 78 und Gensingen mit 68 gekommen, die wenigsten: zu Bretzenheim 46 III mit 28 und Finthen II mit 33.
Was haben Sie den Delegierten mit auf den Weg gegeben?
Auch wenn es auf einer anderen Ebene stattfindet: Bei der Handball-WM werden Schiedsrichter-Entscheidungen akzeptiert. Es gibt kein Gemecker, keine großen Diskussionen, keine Rudelbildung. Auch den respektvollen Umgang mit dem Gegenspieler leben die Handballer vor. Daran kann man sich durchaus orientieren.