Eintracht Kreuznach gewinnt Kellerduell gegen Rieschweiler
Am Ende stand es 4:0, und das ging auch in dieser Höhe völlig in Ordnung. Die Mannschaft von Murat Yasar hatte die richtige Reaktion gezeigt.
Von Mario Luge
Sportredakteur Mainz
Der überragende Marc Nauth setzt sich gegen Rieschweilers Pascal Emser durch.
(Foto: Mario Luge)
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BAD KREUZNACH - Die einen hatten 0:5 verloren, die anderen 0:6 auf die Mütze bekommen. Gemeinsam war beiden bereits vor dem direkten Aufeinandertreffen ebenfalls, dass sowohl Eintracht Kreuznach als auch die SG Rieschweiler im neuen Jahr in der Abstiegsrunde der Fußball-Verbandsliga ran müssen. Allerdings zeigten zwei Teams völlig unterschiedliche Reaktionen auf die durchaus vergleichbare Situation. Mit 4:0 (2:0) gewann die SG Eintracht auch in der Höhe absolut verdient und sicherte sich drei Punkte, die auch 2022 noch zählen werden.
Den beiden Trainern waren unterschiedliche Gefühlswelten nach den 90 erstaunlich gesitteten, weil Karten-losen, Kellerduell-Minuten durchaus anzumerken. Der neue Bad Kreuznacher Coach Murat Yasar verschwand erst einmal zu seiner Meute in die Kabine, besprach den ersten Sieg in seinem zweiten Spiel und überließ Pendant Patrick Hildebrandt das Feld. Der war – wen überrascht´s – ziemlich angefressen. „Eine hochverdiente Niederlage“, legte der enttäuschte Spielertrainer los. „Wir waren in einem solch wichtigen Spiel überhaupt nicht präsent.“ Dabei hätte man es nach der Enttäuschung aus der vergangenen Woche deutlich besser machen wollen, was nun aber überhaupt nicht geklappt hatte. Der 38-jährige, routinierte Innenverteidiger schien ein wenig ratlos, rang nach Worten: „Ich weiß nicht, was mit der Mannschaft los ist. Wir stehen im Moment einfach neben uns.“ Einmal könne es schon mal einen Ausreißer nach unten gegen, aber nicht in der Woche darauf erneut. Hildebrandt kann das Gesehene nicht ganz nachvollziehen, eines versprach er seinen Jungs in Anbetracht der heiklen Situation aber direkt nach Abpfiff: „Das wird keine angenehme Trainingswoche für die Mannschaft.“
Ganz anders die Gemengelage bei der Eintracht, die diesmal – im Gegensatz zur Pleite in Baumholder – das Matchglück auf ihrer Seite hatte. Das frühe 1:0 durch Emir Arik im Rücken dominierten die Hausherren die Partie nach Belieben und fast ohne Pfälzer Gegenwehr. Alles nach Plan, wie Murat Yasar verriet: „Wir wollten den Gegner schnell unter Druck setzen. Dass es dann so gut läuft mit den schnellen Toren zu Beginn jeder Halbzeit, war natürlich gut.“
In der Tat, das 3:0 von Marc Nauth, der bereits das 2:0 markiert hatte (27.), war in der 47. Minute natürlich der Partycrasher im Kellerduell. „Die Zeitpunkte der Tore waren überragend, um Sicherheit zu bekommen.“ Obwohl – sonderlich angegriffen wirkten die Bad Kreuznacher nach den turbulenten Wochen mit einigen Pleiten und dem Trainerwechsel gar nicht. Das Team hatte Spannung, wirkte griffig. Auch die eingewechselten Akteure wie Bertin Gelenbevi, der den 4:0-Schlusspunkt setzte (82.).
Klar, Rieschweiler hatte keinen guten Tag im Moebusstadion. Wichtig seien unterm Strich aber die drei Punkte, egal wie der Gegner heißt oder spielt, betonte Murat Yasar, der sich vielleicht noch den einen oder anderen Treffer mehr gewünscht hätte. Aber das bleibt wohl Kritik auf hohem Niveau. Zur Wahrheit gehörte im Abstiegsrundenvergleich auch, dass die Bad Kreuznacher mit Sebastian Baumann, Tobias Brodhäcker, Maik Strunk und Fabien Spreitzer gleich auf vier wichtige Stützen verzichten mussten. Dennoch wirkte die Elf um die starke Zentrale Darcan-Ludwig-Stavridis auf dem Rasen sehr stabil. Während Rieschweilers Übungsleiter Hildebrandt seine Jungs in den nächsten Tagen scheuchen wird, wird auch Yasar sein Team im Training nicht gerade schonen. Allerdings geht´s eher „dosiert auf hohem Level“ darum, die Spannung hochzuhalten – mit dem Fokus auf dem nächsten „Sechs-Punkte-Spiel“ der Pfalz-Wochen nächsten Sonntag beim TuS Hohenecken.