Eintracht Bad Kreuznach bis auf Weiteres im Corona-Modus
Ein Ende der coronabedingten Fußball-Pause ist nicht abzusehen. Kontakt mit den Spielern halten, so Trainer Thomas Schwarz, sei in dieser Situation das Wichtigste.
Von Martin Imruck
Redakteur Sport
Niemand weiß, wann im Moebusstadion wieder Fußball gespielt wird. Eintracht-Trainer Thomas Schwarz (kleines Bild) reagiert darauf mit Gelassenheit. Archivfotos: Mario Luge
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BAD KREUZNACH - Wenn sich Thomas Schwarz, Trainer der Verbandsliga-Fußballer der SG Eintracht, in der Corona-Zeit etwas angewöhnt hat, dann, „dass man sich nur mit Dingen beschäftigt, die möglich sind und die man auch beeinflussen kann“. Alles andere, so der 31-Jährige, mache einfach keinen Sinn und sorge nur für Frust.
Zurückblicken sinnlos, vorausblicken schwierig. „Ich als Trainer beschäftige mich mit dem, was wichtig ist und aktuell ist es wichtig, den Kontakt zu den Spielern zu halten“, sagt Schwarz. Alle Challenges und Trainingspläne sind auf Eis gelegt. Dass sich dennoch alle fit halten, sei selbstredend. „Angesichts der Einschränkungen wäre es aber doch auch fatal, jetzt nicht rauszugehen und sich zu bewegen“, meint der 31-Jährige.
Doch bis es so weit ist, ruht auch die Trainerdenke ein stückweit: „Klar kann ich mir die vergangenen Spiele jetzt noch 20 Mal ansehen, aber das wird ja zu keinem Ergebnis führen. Ich sitze jetzt auch nicht vorm Fernseher, schaue Fußball und denke darüber nach, was wir im Spiel gegen Steinwenden hätten besser machen können.“ All das interessiere erst wieder, wenn es einen konkreten Termin für den Restart gibt.
Niemand weiß, wann im Moebusstadion wieder Fußball gespielt wird. Eintracht-Trainer Thomas Schwarz (kleines Bild) reagiert darauf mit Gelassenheit. Archivfotos: Mario Luge
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„Da hört man ja die wildesten Gerüchte, aber ich frage mich jetzt nicht alle drei Tage, wann es weitergeht“, betont Schwarz, dass er auch die zurückhaltende Vorgehensweise des Verbands befürworte. „Bis Ende Januar ist alles runtergefahren, als Pärchen darf man einen anderen Menschen treffen und dann erwarten Leute, dass wir in vier Wochen wieder auf dem Fußballplatz stehen. Das alles ist momentan so weit weg, da bringt es nichts, sich Gedanken zu machen.“
Im Vordergrund stehen andere Dinge, auch wenn der Fußball fehlt. „Klar vermisst man die Gemeinschaft. Die Situation widerstrebt der Natur des Menschen ja komplett. Gerade im Mannschaftssport, wo wir es gewohnt sind, uns vier-, fünfmal in der Woche zu sehen“, erklärt Schwarz. Doch bevor kein fixes Datum raus ist, solle man doch die Fußballpause auch mal Pause sein lassen.
Arbeiten kann man dagegen strukturell. Es gilt, die Basis für die Zukunft zu bereiten. „Was das angeht, sehe ich in der Coronazeit absolut einen Fortschritt für uns. Wir haben einen klaren Weg vorgegeben und klar formuliert, was wir vorhaben“, sagt der SGE-Coach.
Für das Trainerteam, aber auch für die Spieler und den Verein, sei es enorm wichtig, in Ruhe arbeiten zu können. Geschlossen, als SG Eintracht und möglichst frei von den Störfeuern, die es in der Vergangenheit immer wieder gab. „Da bringt es auch nichts, sich heulend in die Ecke zu setzen und zu sagen: das ist alles unfair. Da müssen wir dagegenhalten und unseren Weg gehen, dafür haben wir jetzt die richtigen Leute gefunden“, sagt der 31-Jährige.
Personell hatte man sich für die Winterpause klare Ziele gesetzt und so spricht Thomas Schwarz bewusst von „Verstärkungen“ anstelle von „Neuzugängen“. „Wir brauchen keinen für die Nummer 25 oder 26. Wenn wir einen holen, muss er uns direkt weiterhelfen.“ Dass das im Corona-Winter eine besondere Herausforderung ist, müsse er nicht extra betonen. „Mit derzeit komplett fehlender Perspektive ist es bescheiden, Spieler anzusprechen.“
Mit zwei oder drei Spielern sei man in guten Gesprächen, mehr aber auch nicht. Deshalb gilt bei der Eintracht bis auf Weiteres folgender Ist-Zustand: „Wenn wir jemanden kriegen, dann holen wir den. Wenn nicht, dann werden wir ab dem Tag X alles dafür geben, um mit der Mannschaft, die wir dann haben, die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.“