Das Fußballspiel gewann in den letzten Minuten an Dramatik. Auf den Ausgleich von Basara, einem Traumtor, folgte Sekunden vorm Abpfiff der Siegtreffer des TSV. Verdient.
Von Claus Rosenberg
Sportredakteur Mainz
Schon im ersten Abschnitt beschäftigte Ömer Er die Basara-Abwehr mit Alperen Genc (l.) und Stephan Kaul (r.)
(Foto: BK/Axel Schmitz)
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MAINZ - Gau-Odernheim. Schlange standen sie, die Zuschauer in Gau-Odernheim. Es brauchte seine Zeit, bis das Corona-Protokoll mit der Erfassung der Anschriften der Gäste des Fußball-Verbandsliga-Spiels erledigt war. Aber immerhin durften alle rein, die Fans vom TSV und die von Basara Mainz.
Das Warten lohnte sich vor allem für die Anhänger des TSV Gau-Odernheim, deren Mannschaft einen unerwarteten, aber völlig verdienten 2:1-Sieg feierte. Die Elf von Christoph Hartmüller kontrollierte die Partie über weite Strecken. Schon zur Pause fragten sich viele, ob Hartmüller mit seiner pessimistischen Saisonvorschau untertrieben oder ob Basara Mainz einen schlechten Tag erwischt hatte.
Die Mainzer hatten nur nach der Pause eine richtig starke, zehnminütige Sturm- und Drang-Phase. Die beendete Schiedsrichter Julian Hahn, als er den vorbelasteten Fabrizio Haas umstritten per Ampelkarte vom Feld schickte. Basara-Coach Takashi Yamashita sagte hinterher, er habe „überhaupt kein Verständnis für diese Entscheidung.“ So etwas habe er noch nie erlebt.
Basara kochte nach dem Feldverweis. Und verlor den Faden. In Überzahl erarbeiteten sich die Gau-Odernheimer drei, vier hochkarätige Chancen durch Karim Maria Mathis, Lukas Knell und Marek Gröhl. (71.). Entsprechend verdient war das 1:0 (71.) durch Knell, der aus kurzer Distanz einen Fehler von Torhüter Björn Müller ausnutzte. Der hatte einen 20-m-Knaller des eingewechselten Muhammed Yasar nicht festhalten können.
Fortan hätten die Platzherren das Ergebnis noch deutlich höherschrauben können. Aber entweder scheiterten sie an Müller oder an der eigenen Abschlussschwäche.
Das, so kündigte sich drei Minuten vorm Ende an, sollte sich rächen. Ali Ömer Sengür jagte das Leder aus 30 Metern in den Winkel. Ein Traumtor, das die grollenden Mainzer hätte versöhnlich stimmen können. Wenn sie zwei Minuten später nicht den starken Ömer Er hätten ziehen lassen. Mit einem abermaligen Solo von der linken Seiten aus wuselte er sich durch den Basara-Strafraum und schloss zum 2:1 ab.
Noch im Jubel von den Rängen sagte Ömer Er gegenüber dieser Zeitung: „Ich sah die Chance. Und dachte, ich helfe der Mannschaft mit diesem Tor“. Es war der erste Treffer des 19-Jährigen, der von Schott Mainz an den Petersberg gewechselt war. Was für ein Einstand!
Gegen Basara imponierte außerdem die von Sören Marbe organisierte Abwehr, hinter der Rückkehrer Daniel Diel genau wie vor seinem Intermezzo bei der TSG Pfeddersheim seinen Mann stand.
Yamashita fand trotz der aus Basara-Sicht unglücklichen, vielleicht sogar unverdienten Niederlage lobende Worte für seine Spieler. „Ich habe selbst dann keinen Unterschied zum TSV Gau-Odernheim gesehen, als der in Überzahl war“, erklärte der wegen des Platzverweises fassungslose Trainer.