Der Bezirksligist zieht in die dritte Runde des Fußball-Verbandspokals ein. Und das viel leichter, als er das je erwartet hatte. RWO Alzey war nur auf dem Papier ein schweres Los.
Von Claus Rosenberg
Sportredakteur Mainz
Hochbetrieb im Strafraum von RWO Alzey (in Rot): Tim Malkmus, Lars Weingärtner, Yannik Niemann, Andreas Leimer, Simon Bumb und Jonas Beckenbach versuchen, das Beste aus dieser Situation zu machen.
(Foto: pakalski-press/Axel Schmitz)
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FRAMERSHEIM - Viele Anhänber von RWO Alzey hatten nach einer Stunde genug gesehen. Da lag der Fußball-Landesligist nach dem Tor von Janik Hahl 0:2 hinten. Sie taten gut am Aufbruch. Es blieben ihnen die Treffer drei, vier und fünf erspart. Genauso wie die Hilflosigkeit, mit der sich der Favorit seinem Schicksal ergab.
Bezirksligist TuS Framersheim steht nun in Verbandspokalrunde drei. Und zwar völlig verdient. Zumindest nach der zweiten Hälfte, in der das Team von Jan Höngen und Jonas Beckenbach hinten überhaupt keine Probleme mehr hatte und vorne vier Buden machte.
Die Alzeyer hatten einen guten Start erwischt. In den ersten zehn Minuten hätten sie dank der starken Aktionen von Max Groben schon 2:0 führen können. Doch der reflexschnelle Lars Schoninger rettete seinem Team die Null. Mit zunehmender Spielzeit wurden die Framersheimer stärker. Der Freistoß von Jan Höngen (28.) war ein erster Warnschuss für die Alzeyer. Sieben Minuten später rappelte es dann, als Tim Malkmus von der linken Seite flach ins lange Eck abschloss.
Kurz drauf verpassten die Alzeyer den Ausgleich noch vor der Pause. Yannik Niemanns Kopfball nach einer Ecke des links verschenkten Belel Meslem verfehlte genauso knapp sein Ziel wie Pascal Mohr, der nur den Pfosten traf. Da hatte Schoninger Glück.
Nach dem Wechsel erweckten die Alzeyer den Eindruck, als wollten sie den Ausgleich. Ernsthaft in die Gefahrenzone der Framersheimer kamen sie jedoch nicht mehr. Die wiederum nutzten über ihre Außen Tim Malkmus und Janik Hahl die Räume. Andreas Leimer, Hahl, Tevin Claude und Tim Malkmus schraubten das Ergebnis in eine Dimension, die für die Alzeyer blamabel ist. Dass sich dabei Jonas Görlach womöglich schwer verletzt hat, macht die Sache obendrein bitter dazu.
RWO Alzey hätte gewarnt sein müssen vorm Gegner. Gerade vergangene Woche hatte TuS Framersheim gegen den West-Landesligisten SV Hermersberg ein überraschendes 2:2 geholt. „Da haben wir offensiv schon gut gespielt“, skizziert Jonas Beckenbach: „Nur in der Abwehr hatten wir ein paar Probleme. Daran haben wir unter der Woche gearbeitet.“ Und das mit Erfolg.
Die beiden Sechser, Nils Knell und Luis Floren, den später Christian Gladys eins zu eins ersetzte, verdienten sich Bestnoten in einem Spiel, das ganz nach dem Geschmack von Jan Höngen verlief: „Solche Erlebnisse schafft nur der Fußball“, kommentierte der Spielertrainer vom TuS Framersheim nach der faustdicken Überraschung.
Die Alzeyer indes müssen sich erst einmal sammeln. Nächste Woche steht das erste Punktspiel an. Die Generalprobe dafür ging mächtig daneben.
TuS Framersheim: Schoninger – N. Hahl, Beckenbach, Deichmann, Höngen – Malkmus, Knell, Floren (72. Gladys), J. Hahl – Lerch, Leimer (65. Claude).